Inhalt der Printausgabe
Januar 2001
Was taugen Pheromone? Erst war das Kondom in aller Munde. Dann Cybersex, Gender, Dolly Buster. Dann waren es auf einmal die Pheromone (Seite 3 von 11) |
Aus Marburg berichtet Christian Y. Schmidt: |
Willkommen in Marburg", knarzt eine weibliche Stimme zur Begrüßung aus dem Bahnhofslautsprecher, "der Hauptstadt der deutschen Blindenbewegung, der Heimatstadt Roger Willemsens und der Stadt, in der mit Pheromonen eingedieselte Aufreißer garantiert keine Schnitte kriegen." Na, das wollen wir doch mal sehen.
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Schmidt schnuppert am Erfolg
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Bei Frau Christina, 16 Uhr |
Wir treffen Frau Christina in ihrem Garten. Damit uns nicht dasselbe wie in Göttingen passiert, soll sie uns auf der nächtlichen Expedition durch Marburg begleiten. Frau Christina kennt sich mit Pheromonen sehr gut aus, denn ihr Großvater hat den Stoff quasi "erfunden". "Mein Opa", erzählt sie, "war der dickste Mann der ganzen Pfalz. Er lebte lange Jahre auf einem Betonbett, denn eines aus Holz wäre unter ihm glatt zusammengebrochen. Als Opa schließlich starb, war er so dick, daß ihn niemand zur Tür herausbrachte. Deshalb zündeten wir das Haus kurzerhand an. Es ist längst abgebrannt, Opas enorme Fettmassen aber brennen noch heute. Dann machte man eine erstaunliche Entdeckung. Alle Frauen, die in die Nähe des brennenden Opas kamen, wurden ganz närrisch. Die Ursache war eine Flüssigkeit, die bei dem Verbrennungsprozeß entstand: Voilà, das waren die Pheromone. Seitdem sammelt unsere Verwandtschaft die Flüssigkeit in Töpfen, füllt sie in kleine Flaschen und verkauft sie in alle Welt."
Mit dieser Lockstoff-Expertin an unserer Seite werden wir's Marburg zeigen. Kollege Henschel und ich tragen noch schnell ein paar Tropfen Opa-Destillat auf. Dann stapfen wir los.
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