Inhalt der Printausgabe
Februar 2001
"SchröDerwisch & weg"
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Was kein Problem gewesen sein dürfte. Relaunchen, Neuschreiben, ja subversives Schreiben überhaupt: Wenn irgend das Klischee der Naturbegabung zutrifft, dann auf die Mehl und ihre Parteigenosssen Jella Teuchner, Reinhold Hemker und Eckart Kuhlwein, den CDU-Mann Axel Fischer, den Parteilosen Franz-Josef Lübken sowie die Grünen Winfried Hermann und Ulrike Höfken. Gerade Hermann, der mit seinem Soloprogramm "Hermann's Schlacht am (k)alten Budget" Furore vorwiegend im Kreis seiner Skatrunde machte, ist für beißende Zeitkritik immer zu haben. So auch heute. "Verehrte Abgeord.net(e)!" attackiert er gleich zu Showbeginn die überbordende Microsoft-Kultur, "unser neues Programm heißt - Sie entnahmen es den Plakaten - ›K(l)eine Spree-Renzchen‹! Aaaber: Im Gepräch waren auch, und jetzt halten Sie sich Joachim Fest, sowohl ›Plenar(sen)saal und Witze(n)häuptchen‹ als auch sage und schreibe ›Wannseeschwäche‹!" Der irritierte Applaus ist einkalkuliert. Denn schon springt Chefin Mehl vor und beruhigt die Gemüter: "Freilich ist grade das genaue Hinseen unsere Stärke", bringt sie das Kunststück fertig, das zweite "h" hörbar zu verschlucken. Dann liefert sie den ersten Hammer des Abends, ruft in Abwandlung des bekannten Freudschen Imperativs: "Wo Es war, soll SS werden? Niemalz Bier!" - und greift dann doch zu einer Flasche "Vita-Malz". Die reinste Persiflage! Trotzdem leichtes Rumoren bei den Christdemokraten. "Sauerei! Der Führer war prima... ner!" verrennt sich ausgerechnet Stoiber in riskanten Kalauern, während die PDS schon hier lauthals Zugabe fordert: "Mu-ga-be! Mu-ga-be!" |
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