Inhalt der Printausgabe
Februar 2001
Die neue Braut des Soldaten Zu diesem sensiblen Thema möchte ich, bevor Sie umblättern, gern etwas Grundsätzliches bemerken: Wir von TITANIC haben nichts gegen Frauen, einige unserer besten Freundinnen sind welche, und ein paar lassen wir sogar hier in der Redaktion mitarbeiten. Dennoch stehen wir dieser gesellschaftspolitischen Entwicklung mit einer gewissen Skepsis gegenüber; aus dem einfachen Grund, daß wir uns die Chance nicht entgehen lassen können, sie in gewohnt kritischer Weise zu begleiten. Und deshalb möchte ich mich an dieser Stelle schon einmal entschuldigen. Mehr als alles andere auf der Welt bedauere ich das Niveau der Witze, die in dieser Ausgabe über Seiten hinweg auf Kosten mündiger Staatsbürgerinnen in Uniform gerissen werden. Schade, daß wir zu solch billigen Scherzen gezwungen werden! |
Andererseits haben Frauen beim Bund natürlich auch nicht das geringste verloren! Frauen tragen auffällige Handtaschen, die dem Feind ihren Standort verraten, marschieren dauernd zu zweit auf die Toilette und schreien wie am Spieß, wenn sie einem Transportpanzer "Maus" begegnen. Im Ernstfall halten sie wichtige Truppenbewegungen auf, weil sie sich morgens vor dem Spind nicht entscheiden können, was sie anziehen sollen - das Grüne, das kleine Blaue oder etwas Geflecktes. Nach Dienst versuchen sie, die Flecken aus der Tarnuniform zu waschen, und wenn sie jemanden erschießen, bekommen sie jedesmal einen Weinkrampf; selbst wenn es nur im Manöver passiert oder aus Versehen.
Noch etwas ganz anderes und sehr Ernstgemeintes: Mein Editorial "Rinderwahn" in TITANIC 1/2001 enthielt Formulierungen, die die Persönlichkeitsrechte von Bundespräsident Johannes Rau beeinträchtigen und für die ich mich deshalb entschuldige. PS: Daß Frauen auch viel schlechtere Nerven haben als Männer, zeigt das Beispiel von Herrn und Frau Minister Fischer: Wegen ein paar gekeulter Bullen würde ein Mann niemals zurücktreten. |
Herzlichst Ihr Martin Sonneborn |