Inhalt der Printausgabe
Dezember 2001
O wie lacht da das Jesukind (Seite 6 von 16) |
|
Niederlande, "Vrolijk Kerstfeest!" Was wäre für den Holländerer das katholische Christfest, ja schon die Vorfeier Sinterklaas samt Zwarter Piet am 6. Dezember ohne sein geliebtes Julbrod, das ihm da der Julmann und seine Helfershelfer, die Julnisse, meist schon am Vorabend als Leckereien in bis zu 60 verschiedenen Ausführungen angekarrt haben? Was dem Schweden sein weihnachtliches Smørbrot als Menü bis zu 38 Gängen, ist dem Holländerer gemäß königlichem Befehl nun mal sein Julbrod als Import aus Lappland und im Eingedenken an den dortigen Julbord - dazu wird eine Ziege geschlachtet und unter Absingen der Nationalhymne mit Honigrosinen mundfertig gemacht, sodann wird zwei Stunden lang wie verrückt getanzt, im Fortgang gibt es z.T. an den Grachten oder sogar am offenen Meer als Zwischenspeise ein Whopper-Picknick mit Zimtbrot sowie unter ständigem Glockengeläute aus Radio Utrecht - im Anschluß setzt man sich Narrenkappen und 3D-Brillen auf, der Dorfälteste aber, nachdem er vorher eine Fackel zum Entglühen gebracht hat, liest jetzt dreimal hintereinander die Frohbotschaft (Evankelijk o.s.ä.) vor - beim dritten Mal gilt es, da wird eine weitere Ziege totgemacht, nochmals wird auch tüchtig Julbrod nachgereicht, die Julnisse kriegen jetzt zum Dank endlich ihre Weihnachtsgrütze - und nach etlichen weiteren Liedern gibt es zum Finale für jeden noch einen tüchtigen Schöpflöffel "Schwedischen Kaffee" i.e. klarer Schnaps mit einer Kaffeebohne "nach einem alten Hausrezept aus der Ukraine" (G. Polt) "oder wie der Schmarren da heißt" (F. Beckenbauer). Zuletzt, wenn die Kraft noch reicht, wird nochmals ordentlich auf die Pauke gehaut, geschrien und brav Aquavitschnaps aus Dänemark nachgeschüttet. Wichtig: Die Grütze für die Wichtel (Julnisse) nicht vergessen! Gibt's keine Grütze, machen die Wichtel nämlich jede Menge Ärger. |
|
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |