Inhalt der Printausgabe
April 2001
MIR-Alarm in Bleicherode!
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Wenn Sie diese Zeilen lesen können, haben Sie den Absturz der russischen Raumstation MIR offensichtlich überlebt. Und daran ist der TITANIC-Krisenstab nicht ganz unschuldig. Denn nachdem die Bild-Zeitung vor der Katastrophe warnte: "Stürzt die MIR auf Deutschland?", unternahmen wir alles nur Denkbare, um unsere europäische Vorzeigezivilisation vor dem herabstürzenden Russenschrott zu schützen. Schließlich gibt es doch weit entfernte Länder mit sehr viel billigerer Einrichtung; Kandidaten also für ein ganz unverbindliches Gespräch in der Angelegenheit MIR: |
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Philippinische Botschaft Berlin |
TITANIC Guten Tag, mein Name ist... Philippinen Hello, you speak english? TITANIC Nein, nur Deutsch. Und Sie? Philippinen Nur Englisch. One moment. (holt einen Übersetzer) Sprechen Sie bitte langsam. TITANIC (langsam) Dr. Sonneborn von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrttechnik. Es geht um den weitgehend kontrollierten Absturz der Raumfahrtstation MIR. Ich möchte den Botschafter etwas fragen. Sie wissen, wir bringen mit den Russen zusammen die MIR runter. Philippinen (mitfühlend) Oje! Ich habe darüber gelesen. TITANIC Es geht darum, das Gerät am 18. März zum Absturz zu bringen, und zwar am besten irgendwo weit weg, zum Beispiel auf den Philippinen. Philippinen (überrascht) Au weia! TITANIC Wir sind auf der Suche nach einem großen Land, wo das Bruttosozialprodukt nicht so hoch ist, damit es nicht so teuer wird. Philippinen Daß die MIR da runterfallen soll? TITANIC Ja, genau. Philippinen (erschreckt) Boah! Ist das schon mit Sicherheit, daß Philippinen getroffen werden? TITANIC (beruhigend) Nein, noch nicht, wir suchen ja noch. Ein billiges Land, weil wir es nicht über Europa abstürzen lassen wollen. Philippinen (entsetzt) O nein! Aber doch nicht auf den Philippinen! Herr Dr. Paderborn, haben Sie nicht an Afrika gedacht? Oder da, wo die Wüste ist? TITANIC Nein, aber das ist vielleicht eine gute Idee... Schön, wenn die Gegenseite bei einem Problem nicht gleich in Panik gerät, sondern konstruktiv mitarbeitet. Und komisch eigentlich, daß wir nicht von selbst auf Afrika gekommen sind! Martin Sonneborn
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