Inhalt der Printausgabe

Thomas Gsella

Äußerlich unterscheidet sich Google Glass kaum von Offline-Brillen, kann aber siebenmal mehr:<br />1 Zur Orientierungshilfe beamt sie immer zwei Gehwege ins rechte Gesichtsfeld: den kürzesten und den längsten <br />2 Telefon<br />3 UKW-Antenne<br />4 Werkzeugkasten<br />5 Masse<br />6 In-Ear-Hörer mit integriertem Q-Tip<br />7 Flach-Mikro

Wie immer superschnelle Lieferung durch Amazon, angenehme Haptik des Päckchens und frustfreie Verpackung mit lustigen Blutspritzern der Lagerarbeiter. Dann die Enttäuschung: Statt der heiß erträumten Google-Brille war’s ein kalt glänzender Läusekamm für mich Glatzkopf und meine sechs weiblichen und überaus langhaarigen Kommunarden oder besser Liebsten, wenn Sie verstehen, auf welche hygienisch-moralischen Verhältnisse ich hier in aller Deutlichkeit anspielen könnte; aber dazu besser später noch so allerlei…

Das Ding kam dann zur Dämmerung und mehr aus Versehen. Ich faulenzte im Hinterhof bei den Restmülltonnen, als eine unbemannte Google-Drohne auf mich zugeflogen kam und brüllte: »Sie sind der FAZ-Feuilletonboß Frank Schirrmacher und müssen unseren neuen Scheiß testen, haha! Viel Spaß!« Dabei hielt sie mir ein buchgroßes Päckchen hin. Zuerst wollte ich zurückbrüllen, daß alles ein grober Irrtum und der Erwähnte erstens viel fetter und bekloppter sei als ich und kein zweitens und Schluß, aber dann sah ich die vier entsicherten Atombomben links und rechts unterm Cockpit und überlegte es mir anders. Außerdem war die Drohne doch nicht unbemannt. Ein koboldhafter Nerd saß drin, vier, fünf Jahre alt vielleicht, fixierte mich schwitzend und kaute sich die Fingerküppchen ab.

So kam ich an die Brille.

 


 

TTANIC wird auch auf Ü30-Partys gelesen, daher flott ein paar basic Must-knows & Behind-reasons. Google ist eine verdammte Größe unter den Versandhäusern, und die neueste Erfindung ist der oder die: Google Glass. Damit kannst du Google-Sachen am Computer noch gebannter angucken und lesen, indem alles total unscharf dargestellt wird und du quasi automatisch genauer hinguckst; so dachte ich jedenfalls zuerst. Aber nach vier Stunden zog ich meine retro Offline-Brille wieder auf, sah alles wieder schön scharf – und guckte aber mindestens genauso gebannt auf die neuesten Starposter von Eintracht Braunschweig und wo man die am billigsten kriegt usw.! Nach einer Woche holte ich meine geschliffene Google-Brille dann beim Optiker ab, mit Gleitsicht und elektronischer Sonnentönung, und es konnte losgehen. Raus aus dem Brillengeschäft, rein in die brodelnde Lava der augmented City of Aschaffenburg!

Als erstes lief ich gegen eine Laterne, weil die Brille rechts oben auch irgendwie augmented ist und du ein völlig neuartiges Gesichtsfeld bekommst, das du ganz einfach mit anderen teilen kannst, indem du »aua« schreist. Danach hatte ich voll die Hallus. Erst sah ich eine durchsichtige Quatschtafel zu »aua«, Schreibweise, Trennung, Synonyme, Zitate mit aua, dreitausend Angebote für »aua-Schnäppchen« und »aua bis zu 95% reduziert«, aua auf englisch und balisch, danach kamen super Schmerzbilder von Opfern mit offenen Zahnwurzeln, abplatzenden Raucherfüßen und Bauchspeichelkoliken und so was. Dabei war mir der Laternencrash gar nicht so heavy vorgekommen.

Meine dritte Hallu war dann ein Werbevideo für Heftpflaster, obwohl die bei Beule gar nicht helfen. Um die Schwellung tröstend betasten zu können, nahm ich die Brille ab – das Video verschwand! Brille wieder auf – Video wieder da! Wieder ab: wieder weg. Wieder drauf: wieder da. Da wußte ich: Ich lag in meinem Bett und träumte Mist. Um aufzuwachen, stampfte ich mir mit aller Kraft auf den Fuß, was echt sauweh tat, aber der Traum – war stärker! Stärker war dann auch ein Passant, dem ich, um nun aber wirklich aufzuwachen, mit Karacho ein paar runterhaute, denn im Traum kann man ja alles machen. Leider können die Geträumten auch alles machen, und so schrie ich kurz darauf noch vielviel lauter »aua«, und der Alp ging potenziert von vorne los.

 


»Kamera: stylisches Selbstporträt!« Zum Trost kannst du aus über dreitausend »Klick«-Tönen wählen

Jaja. Okay. Hätte ich auch früher draufkommen können. Aber wer liest schon Gebrauchsanweisungen? Die Hallus kamen also von der Brille, die im subbosonalen Internetschaum andockt und deine geheimsten Websites und Gedanken in dein peripheres Sichtfeld reinholographiert, bevor du Null sie posten kannst. Deswegen fährt sie auch echt superschnell hoch. Wenn du sie aufsetzt, kannst du noch bis 1,7 zählen, dann mußt du blitzschnell deinen Standort aufsagen, dann heißt es: gleichzeitig anrufen, fotografieren, Konzertkarten bestellen, angerufen werden, Facebook, Konzertkarten zurückschicken, Musik hören, Filme gucken, teilen, Youtube, herrschen, Dateien verschieben, Autos verschieben, Autos verscherbeln, Kalender vollmachen, schwule Kinder adoptieren, mailen, unterschreiben bei Campact und Spielcasino, Wege erfragen, ablatschen und bewerten und zwischendurch natürlich skypen, chatten, daten, ficken und dies ganze Zeug.

Nicht weniger erfreulich: Brillentücher brauchst du keins. Die Gläser werden online geputzt, auch Rahmenbrüche reparieren sich selbst und so schnell, daß du gar nicht weißt, ob die Ware nun tatsächlich hingefallen ist. Die als Zweitkamera getarnte Fun-Wasserpistole ist leider nur optional – angesichts des »hohen« Preises mehr als unverständlich »:)))«.

Soweit zur Theorie. Doch auch in der Praxis ist die Google Glass teilweise moderner als analoge Brillen und Kontaktlinsen. Hier die schlagendsten PROs im Überblick:

  • Mach ein Foto von der Augustmittagssonne und schick es deinem besten Feind direkt in die Brille. Er erblindet schneller, als er den Absender entziffern kann
  • Du kannst die Brille nicht verlegen, weil sie immer weiß, wo sie ist, und es dir sagt, sobald du sie findest
  • Tolles Gadget für Mädchen: Lidschatten und Wimperntusche könnt ihr auf die Brille laden, das erspart Geld, Zeit und Abschminken
  • Du kannst auf die Brille nicht drauftreten, weil sie bei Lebensgefahr blitzschnell ein Foto von deiner Fußsohle macht und es dir mailt, während du umfällst
  • Tolles Gadget für Spione: Google-Glass-Nachtsicht. Damit kannst du auch die gegnerischen Clubs und Discos super kennenlernen und verraten
  • Die Sprachsteuerung funktioniert und ist lernfähig. Wenn dich Google nach links schickt und du rechts abbiegst, kostet es die ersten zehn Mal nur fünf Dollar, ab dem elften Mal nur noch drei. Geheimtip: Rechts abbiegen, aber rückwärts gehen, dann sehen weder du noch die Kamera, wo ihr hinlauft
  • Tolles Gadget für Arme: die Südseepiratenschatz-Suchfunktion. Damit findest du jede Schatzkiste, und wenn du ein Foto von ihr machst, sagt dir die Brille, was drin war
  • Mit Google-Glass kannst du stundenlang unter Wasser bleiben, ohne Atem zu holen. Die Bergung übernimmt Mutti
  • Deine Freundin lotst dich auf ein Bier in den »Goldenen Ochsen«, du gehst rein, scannst das 0,5l Weißbier und siehst sofort, daß es im Motocross-Vereinsheim nebenan zwar pissewarm, aber fünf Cent billiger ist. Du kannst bei zehn Weißbier einen halben Euro sparen, und die blöde Kuh kann sehen, wo sie bleibt
  • Tolles Gadget für Schizos: mit sich selber videotelefonieren, grundverschiedener Meinung sein und sich in aller Öffentlichkeit anschnauzen

Zehn gute Gründe also für den Google Glass, aber das Schönste: Es gibt noch mehr. Die fallen dir aber erst auf, wenn du die Ware mal ein paar Stunden trägst…

 


Info aus erster Hand: Scanner auf den Barcode, und schon ermittelt Google, daß die Flasche leer ist

Nicht daß wir immer noch die Sexmaniacs von früher wären, meine Liebste und ich, aber so durchschnittlich zweimal, ab und zu auch drei- oder zwölfmal brauchen wir es täglich schon, und darum konnten wir auch an diesem Morgen kaum erwarten, daß die Kinder und Enkel aus dem Haus und in die Schule hüpften, die größte ist ja mittlerweile siebzehn, der kleinste sechs, wenn Sie verstehen, auf welche hygienisch-moralischen Verhältnisse ich hier erneut in aller Deutlichkeit anspielen könnte, aber zurück zur Brille:

Wir beide hatten also außer ihr nichts an und tobten wie üblich durch die Etagen. Meine Liebste hatte sich den frühen John Travolta auf den Schirm geholt, ich den späten Dirk Niebel, wir führen eine offene Beziehung, da sind Freiräume kein Fremdwort, und so war alles schön und wurde immer schöner, als meiner Liebsten plötzlich einfiel und sie’s auch lauthals in mein Schmalzohr rein verkündete: daß sie wg. Geburstag heute noch »mit Mutter skypen!« müsse. Natürlich flüsterte ich sofort »Vorsicht! Sprachsteuerung!«, doch zu spät: Mein Stoiber wurde kleiner, verdrückte sich in die rechte obere Ecke, und wer mich in der nächsten Sekunde anstarrte wie ein stocksaurer Tyrannosaurus Rex mit Sodbrennen, muß ich wohl kaum noch betonen!

»Was macht ihr denn da für eine Schweinerei?« brüllte Mutter (97), und auch sie hatte diese verdammte Brille auf.

»Gespräch stop!« rief ich.

»Gespräch überhaupt nicht stop«, keifte sie blitzschnell und derart laut, daß meine blöde Brille dachte, sie gehöre ihr.

»Ich seh euch alle vier, ihr Kommunistenlutscher! Na warte. Komm du mir zu Weihnachten nach Hause. – Gespräch stop.«

Weg war sie; und die Luft raus. Wir frühstückten, und als ich unsere gute fette Stückchenleberwurst im Kühlschrankdurcheinander irgendwie nicht finden konnte, stellte ich die Brille auf Zoom – da war sie ja! »Haltbar bis 7/1993« las ich in riesiger Schrift, und während ich meiner Liebsten die Brote schmierte, erklärte ich ihr den Januskopf der arabischen Revolution. Wortlos pflichtete sie mir in allem bei, zuzeiten nickte sie sogar, dann sah sie mich voll zärtlich an und sagte: »John Travolta Pause. Wer ist der Quatschkopf mir gegenüber? – Wie bitte?! – Okay. – Ich liebe dich.«

Ich lächelte stolz, und weil ich wissen wollte, wie ich dabei ausseh, sagte ich: »Kamera: Selbstporträt.« Blitzschnell drehte die Brille meinen Kopf nach hinten und wieder vor, und ich kriegte dreifache Kopfschmerzen, weil erstens auch das Blitzlicht an gewesen war und ich zweitens den Kalender schon bis 1.1.2050 gefüttert hatte und der Tag noch eingestellt war, jedenfalls sah ich weniger stolz aus als total gebrechlich, und unsere mondäne Altbauküche war ein billiges Altersheim voller ungarischer Fascho-Pflegerinnen.

Dank Google Glass kannst du deine geheimsten Sexphantasien mit anderen teilen. Von rechts nach links: du, geheime Sexphantasie, Nebenbuhler

Leider mußte meine Liebste das Foto irgendwie mitansehen und wollte wegen Antiaging sofort zum Joggen in die Muckibude. Der in der Brille eingebaute Tempomat zeigte dann bei ihr 10 km/h, bei mir gute 2, doch anscheinend weiß die Brille nicht, wie Laufband geht. Dauernd schlug sie irgendwelche Wege vor, aber wir kamen halt echt nicht vorwärts, und irgendwann war sie dann beleidigt und mailte uns »Arschlecken«. Trotzdem cool: Wenn du die Brille beim Duschen aufläßt, siehst du dank der Kamera alle Tropfen doppelt und drehst das Wasser um die Hälfte runter, das ist gut für die Umwelt und für die Kamera.

Danach kam Einkaufen fürs Mittagessen. Meine Frau sagte »Vollwertkost, sechs Personen, 5 Euro«, die Brille empfahl vier Erasco-Grüne-Bohnen-Eintopf von Aldi, was sich gut traf, weil laut Brille unser immer gutgelaunter Nachbar Bernd gleichfalls da war, und es stimmte. Meine Frau und ich sagten: »Hallo, du hier«, er sagte auch: »Hallo, ihr hier« – und grinste uns aber derart komisch an, daß ich einen Verdacht bekam, mir seine Brille aufsetzte, und wahrhaftig: Bernd hatte auf Partyröntgenblick gestellt und es blitzschnell gepostet, was ich meiner Frau natürlich unmöglich verraten konnte, weil sie’s eh grad schon sah.

So hätte es ein schöner Tag werden können. Aber auf dem Weg zum Auto spielten wir unser Lieblingsvorspiel, was so geht: Wir gehen in einen Chatroom und lernen uns völlig neu kennen, also wirklich ganz von vorn mit Name, Geschlecht, Aussehen, Alter, Beruf, Hobbys, Schulden, Psychoschäden usw., doch als wir gerade stark neu verliebt und abgelenkt waren, wurden wir von einem warenanliefernden Zweihunderttonner plattgewalzt, zum Glück beide nur vom Hals abwärts. So blieben unsere Brillen ganz, und unser Leben lief dank Facebook-Chronik noch mal wie ein Film vorüber, aber nicht vor unseren langweiligen inneren, sondern so richtig anschaulich vor unseren äußeren Augen! So daß ich hier abschließend eine ganz klare Kaufempfehlung aussprechen kann oder jedenfalls gekonnt hätte.

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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt