Inhalt der Printausgabe

Der letzte Mensch

Sie nannten mich Puff-Diddi

Dieter Wedel (67) – Millionen waren schon mit ihm intim. Wedel gilt als der sexuell aktivste deutsche Regisseur. Seine wichtigsten Penetrationen:
Ingrid Steeger, Margot Käßmann, Horst Köhler. 1979 wurde er für die Erstbesteigung von Hildegard Hamm-Brücher gefeiert.

Dieter Wedel (67) ist Deutschlands größter Schachtelflüsterer. In TITANIC lesen Sie die schlimmsten Aussetzer aus seiner neuen Autobiographie.

„Frau Bundespräsidentin, sind Sie sicher, daß Ihre Finger in meiner Hose gut aufgehoben sind?“ So scherzte ich 1978, als ich Hildi Heinemann eine meiner Privataudienzen gewährte. Sie war mir hörig, seit sie wußte, daß ich ein berühmter Filmregisseur werden wollte. Ich versprach ihr einen spannenden Zweiteiler, in der ihr Mann so mittelgut wegkommen würde. Dafür sollte sie zwei Minuten lang mit offener Bluse durch die Szene rennen dürfen. Aus dem Film wurde nichts – wegen Geldmangel, behauptete ich. Dabei war ich einfach viel zu beschäftigt, um mich auf Filme zu konzentrieren!

★★★

Ich lebte zu der Zeit mit zwei Frauen zusammen. Sie wußten nichts voneinander. Dagmar Berghoff lebte in der Küche, Hannelore Elsner im Schlafzimmer. Dagmar aß, was sie kochen konnte; Hannelore ernährte sich aus der Minibar. Sie erfuhren nie voneinander. Unser Glück platzte, als ich Thea Dorn in meinem Schuhschrank unterbrachte. Hannelore bekam Wind davon, sperrte sich monatelang bei Wasser und Seife im Badezimmer ein. Ihrer Figur hat das nichts genützt – aber zum ersten Mal im Leben war sie richtig sauber…

★★★

Karin Tietze-Ludwig! Eine graue Maus mit einem Herz aus Lust. „6 aus 69“ war das Spiel, das sie am liebsten spielte. Nicht nur im Fern­sehen zog sie die Kugeln, sondern auch aus meiner Hose. Sie wollte unbedingt ein Kind von mir, oder eine Puppe, zum Verprügeln. Für mich war Karin selbst wie eine Puppe: steif, mit quietschenden Gelenken und total verstaubt. Gedanklich war ich längst auf Maren Gilzer – da war noch was zu gewinnen! Das große Los hat freilich keine von beiden mit mir gezogen…

★★★

Unbedingt wollte ich Olof Palme kennen­lernen! Ich als Wedel, er als Palme – da waren anzügliche Scherze vorprogrammiert! Leider wurde er erschossen, bevor uns das erste Wortspiel eingefallen war. Ich tröstete seine Frau – auf meine Weise (ficken).

★★★

Margaret Rutherford flehte mich an, sie richtig gut durchzubürsten – doch ihr Haar war zu verfilzt. Sie besaß einen Spaniel namens Elias, der alle zwei Minuten rausmußte. Aber ich brauchte mindestens vier. So ein Mist! Da hatte ich eine Idee. Wir trieben’s einfach vor der Tür! Und wenn eine Nach­barin mit einsteigen wollte – why not? So ein, zwei Extra­frauen kamen einem tollen Hecht wie mir immer ge­legen…

★★★

Im Jahr 1996 dann der Schock: Mein Penis war weg! Zuerst vermutete ich Diebstahl, aber dann klärte mich mein Hausarzt auf: natürliche Hodenerosion! Naja, ich hatte eh schon keine Lust mehr aufs Vögeln. Endlich konnte ich mich meinem Hobby widmen: jungen Dingern nachsteigen…

So treiben Sie’s mit Dieter Wedel

  • Atmen Sie ruhig. Wärmen Sie sich auf, strecken Sie alle viere von sich, trinken Sie ein Fläschchen Whiskey gegen die Angst. Öffnen Sie die Haustür einen Spalt.
  • Legen Sie sich bequem auf eine Sportmatte. Beine anheben, hüftbreit spreizen. Die Füße wippen nervös, die Arme liegen locker neben dem Oberkörper.
  • Nach einigen Minuten hören Sie schwere Schritte und lautes Schnaufen im Flur. Schließen Sie die Augen und atmen Sie durch den Mund.
  • Nun legt sich ein Gefühl der Schwere auf Ihren Körper. Die Atmung wird gepreßt, ein Ziehen in der Lendengegend beginnt.
  • Strecken Sie beide Arme nach oben und umfassen Sie Dieter Wedel. Wippbewegungen und zustimmende Worte lösen seine Hemmungen.
  • Nach ein bis fünf Minuten können Sie die Übung abbrechen und in Dieter Wedels Buch vorkommen.

Fischer/Ziegelwagner

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt