Inhalt der Printausgabe

McTITANIC informiert:

Die neuen Billigketten sind da!

600 Euro Zuzahlung für eine Krone, 100 000 für eine Brücke, vier Euro für ein künstliches Gebiß aus dem Scherzartikelladen — seit der letzten Gesundheitsreform können sich Kassenpatienten beim Zahnarztbesuch nur noch das Bohren leisten und müssen anschließend von Grütze mit Suppe leben. Die Franchise-Kette McZahn will nun Abhilfe schaffen: mit billigem Zahnersatz aus Fernost und null Zuzahlung. Ob die chinesischen Zähne aus Bambusrohr halten, was McZahn verspricht, bleibt offen. Sicher dagegen ist, daß das Unternehmenskonzept von McZahn kopiert werden wird. So wird's kommen:

McZoo

McZoo

Auf teure Tiere wie Zahngoldammern und Prophylachse müssen die Besucher von McZoo verzichten, dafür ist der Tierersatz aus Taiwan anspruchslos in der Unterbringung und die Eintrittskarte entsprechend günstig: Aufblasbare Krokodile, flauschige Teddybären zum Knuddeln und Liebhaben sowie kinderliebe Haustiere (selbst mitzubringen) machen diese Geschäftsidee unschlagbar.

McNASA

McNASA

Kaum noch eine Kasse übernimmt kostenintensive Spezialbehandlungen wie Gewichtsreduktion durch Schwerelosigkeit und Rheumatherapie mit Kältekammer-Temperaturen von -270°C. Das nutzt das Geschäftsmodell von McNASA und bietet spezielle Low-Budget-Weltraumspaziergänge an: Bereits nach wenigen Litern Schnaps fühlt man sich plötzlich schwerelos und sieht jede Menge Sterne. McPuff Sieben Termine für eine einzige Wurzelbehandlung, 200 Euro »Praxisgebühr« und horrende Zuzahlungen fürs Bohren entfallen bei McPuff. Wartezeiten entstehen nur, wenn die »kessen Früchtchen«, mit denen das Unternehmen wirbt, nicht rechtzeitig reif geworden sind.

McAltenheim

McAltenheim

Altenversorgung zum Nulltarif: Dieser Traum wird endlich wahr dank McAltenheim. In Zukunft können Senioren in jeder McAltenheim-Filiale abgegeben werden, wo sie paßgenau in spezielle Wohncontainer gelegt (»Inlay«) und mit Zement verankert werden. Da wackelt nichts mehr – trotz Parkinson und Tatterich!

McPapst

McPapst

Eine preiswerte Alternative zu teuren Pilgerfahrten zum Heiligen Vater nach Rom bietet die Kette McPapst: Für nur 50 Euro plus Anfahrt und Spesen kommen engagierte Discount-Päpste in die Gastwirtschaft Ihrer Wahl und nehmen Ihnen die Beichte ab, legen die Bibel aus und segnen Sie bis in die frühen Morgenstunden.

McTod

McTod

Wenn der Schnitter herzhaft zubeißt, wird es für die Angehörigen schnell teuer. Es sei denn, sie werden rechtzeitig bei der neuen Franchise-Kette McTod vorstellig. Dank Billigeinäscherung Marke Scheiterhaufen bleiben die Kosten unter 100 Euro – wer einen eigenen Kamin hat, kommt sogar noch günstiger weg.

McNagel/McRürup

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Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg