MAD wird 50 - na und?
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Dreiviertel des Hefts bestand zwar weiterhin aus amerikanischem Material: von der milden Mittelschichtssatire in "Der große MAD-Report" von Dave Berg über die sorgfältigen Filmparodien von Mort Drucker oder Jack Davis und die herrlichen Minikritzeleien von Sergio Aragonés bis zu den Exekutions- und Kerkerszenen von Don Martin und Antonio Prohias' brutalem "Spion & Spion", doch Feuersteins Handschrift war unverkennbar. Mit dem monatlichen Almanach auf Seite zwei bewies er Talent für Wortspiele und Nonsens-Texte ("Leitspruch des Monats", "Erinnern Sie sich noch", "Wußten Sie schon...", "Ihr Horoskop") und beantwortete auch die Leserbriefe persönlich und meist sehr originell. Er vergab den "Alfred des Monats" an Prominente, die sich in irgendeiner Form disqualifiziert hatten (z.B. Erik Ode, Hans Filbinger oder Nastassia Kinski). Wie der amerikanische MAD-Zeichner Don Martin ("zappadong") kreierte er zudem sehr anschauliche Lautmalereien ("würg", "lechz", "ächz").
So gelang es Feuerstein im Laufe weniger Jahre, die Auflage zu vervielfachen. Den absoluten Höhepunkt erreichte das Magazin Anfang der 80er Jahre mit 330 000 Exemplaren. Damit lag man höher als alle anderen Auslands-MADs zusammen.

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