MAD wird 50 - na und? (Seite 7 von 12) |
MAD hatte mittlerweile auch internationale Ableger bekommen. 1959 erschien die britische Lizenzausgabe, es
folgten Schweden (1960) und die Niederlande (1964). Bis heute ist MAD in insgesamt 25 Ländern erschienen.
Der lachlustige Nachwuchs in Deutschland mußte sich allerdings relativ lange mit Disney's gar nicht so
lustigen Taschenbüchern oder Papis Playboy-Sammlung begnügen: Erst im September 1967 wurde die
deutsche Ausgabe von MAD gestartet. Anfang der 70er Jahre tat Gaines einen Glücksgriff und machte Herbert
Feuerstein, der bis dahin Verlagsleiter bei Bärmeier & Nikel (u.a. pardon) gewesen war, zum Chefredakteur.
Nachdem Feuerstein - wie seine Kollegen in England, Skandinavien und Holland - anfangs nur die Originalausgaben
übersetzte, brachte er im Laufe der Jahre vermehrt deutsche Themen ins Blatt und machte schließlich
aus MAD ein eigenständiges deutsches Satiremagazin. Selbst auf die amerikanischen Titelbilder war man dank
eines genialen Rolf Trautmanns, der mit historischen "Galeriebildern" von Alfred E. Neumann auch oft die
Rückseite schmückte, nicht mehr angewiesen. Chefzeichner war ab 1974 I. (Ivica) Astalos. Der
gebürtige Jugoslawe, der in seinen Beiträgen mehr Wert auf politische oder gesellschaftskritische
Aussagen als auf überraschende Pointen legte, füllte mit Märchenparodien,
"Haßbüchern" (z.B. "Das Kino kann einem gestohlen bleiben, wenn...",
"Das MAD-Popkonzert-Haßbuch") und den berühmten MAD-Faltblättern (ursprünglich von Al
Jaffee), bei denen so mancher Leser seine Hefte wüst zerknuddelte, meist mehrere Seiten im Blatt.
Astalos, der früher für Fix & Foxi zeichnete, arbeitet heute noch für MAD.
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