Humorkritik
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Die Gentlemen-Liga

Bevor sie wohl leider viel zu früh wieder zuende geht, will ich ganz schnell auf eine derzeit bei Pro7 einsehbare Fernsehserie verweisen, die mir viel Spaß bereitet: "League of Gentlemen". Vier mittlerweile hochbepreiste und unter diesem Gruppennamen extrem erfolgreiche englische Komiker präsentieren jeden Donnerstagabend kurz vor Zwölf eine Freakshow aus Triebtätern, Lustmördern, Manisch-Depressiven, Zwangsonanisten und überhaupt kaputten und desolaten Gestalten, daß es mir nur so eine Freude ist.
Gespielt werden die unüberschaubar vielen Serienrollen immer wieder und in unglaublich perfekter Maskierung von Steve Pemberton, Mark Gatiss, Reece Shearsmith und Jeremy Dyson, welcher auch als Hauptautor der Herrenliga operiert. Sie waren zunächst als Komödiantengruppe auf englischen Bühnen und als Radiokomiker erfolgreich, bis sie schließlich ihre erfolgreichsten Bühnencharaktere in einer durchgehenden Spielhandlung vereinten und eine ganz eigene famos-morose, moribunde Grauenhaftigkeitswelt erschufen, die in einem fiktiven nordenglischen Kaff namens Royston Vasey aufs höllischste herumstrolcht (www.leagueofgentlemen.co.uk).
Dabei wollen die Dorfbewohner lediglich das, was alle Dorfbewohner wollen: unter sich bleiben, um so ihren perversen Aktivitäten und inzestuösen Verstrickungen besser und unkontrollierter nachgehen zu können. Ein Taxifahrer, der seit Jahren erfolglos an seiner Geschlechtsumwandlung herumoperiert; das psychotische Ladenbesitzerpaar Edward und Tubbs, welches seinen Fremdenhaß auf furchtbarste Weise an jedem Opfer auslebt, das sich zufällig nach Royston Vasey verirrt; das in Wahnvorstellungen schwelgende Krötenzüchterehepaar Denton, welches Verwandtschaftsverhältnisse und -besuche als das vorführt, was sie sind: die Vorhölle auf Erden. Und Sie können ihnen dabei aus sicherer Entfernung zuschauen.
Tun Sie es!


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