Briefe an die Leser | Juli 2010


Zu guter Letzt, Punks!

Wenn Ihr, wie kürzlich beim »Ruhrpott-Rodeo«, mal wieder Schwarz-Rot-Gold abfackeln wollt: Stoff- statt Plastikfahne und Brandbeschleuniger benutzen! Sonst gibt’s nur Geschmore und üblen Gestank, und davon habt Ihr ja eigentlich auch so schon genug.
Ansonsten mit Euch aber ganz zufrieden:

Titanic

Und kaum, »Associated Press«,

hatten wir uns am 19. Mai bei Deiner Meldung unter dem Titel »Gegenwind für Koch jetzt aus zwei Richtungen« gefragt, wohin es den hessischen Ministerpräsidenten bei derart ungewöhnlichen Wetterverhältnissen wohl pusten wird, als Roland Koch diese Frage auch schon selbst beantwortete: raus aus dem Amtssessel, stracks in die Wirtschaft.
Stürmischer Beifall von

Titanic

Aigner, Ilse!

Wir wissen selbstverständlich, wie schwer es für Sie als u.a. Verbraucherministerin ist, glaubwürdig Datenschutz zu fordern, kamen Sie doch in einer Regierung ins Amt, welche die zentrale Vorratsdatenspeicherung eingeführt hat. Sie fordern trotzdem ständig – unter anderem mehr Datensicherheit bei Facebook. Leider vergeblich! Weshalb Sie Ihre eigene Seite in dem sozialen Netzwerk jüngst gelöscht haben. Dessen ungeachtet greifen Sie sich nun im Focus unverdrossen die ganz Großen: »Wenn das Vertrauen der Nutzer schwindet, riskieren die Firmen ihr Geschäftsmodell, deshalb mußten sie jetzt reagieren und zurückrudern. Mittlerweile haben auch Unternehmen wie Apple und Microsoft bei mir im Verbraucherministerium um Gesprächstermine nachgefragt – quasi präventiv.« Denn bekanntlich läuft’s ja so: Bevor Weltkonzerne ihre Strategie planen, fragen sie Aigners Ilse. Aber was machen Sie eigentlich, wenn die Gespräche mit Apple und Microsoft ähnlich erfolgreich verlaufen wie die mit Facebook? Werfen Sie in Ihrem Ministerium alle Computer aus dem Fenster? Erklären Sie den digitalen Kampf für siegreich beendet und kehren zu Schiefertafel und Abakus zurück? In Ihren, hihi, aigenen Worten: »Die Menschen haben ein Gespür dafür, wenn sie ausgenutzt werden.« Aber auch, wenn ihnen die Zeit mit unbeholfener Selbstdarstellung gestohlen wird!
Stets nutzerfreundlich:

Titanic

Und wenn, Patricia Dellen

aus Geldern-Lüllingen (NRW), er auch nur für die Leserseite der Zeit war – ein bißchen mehr hätten Sie Ihren Haiku »WM« doch durchdenken sollen: »Nun bricht sie bald los / Die Welle aus Schwarz-Rot-Gold / Sie ist gutartig« – ja, ist da nun die Rede vom Meer oder vom Krebs? Wenn man sich die an Balkonen, Fenstern und Autos explosionsartig metastasierenden Deutschlandfahnen ansieht – und wie sollte man sie übersehen? –, dann ist letzteres wohl passender, mit allerdings deutlich schlechterer Diagnose.
Brechen auch bald los: die National-Onkologen von der

Titanic

Ausnahmsweise, Jan Fleischhauer,

haben Sie einmal recht: »Niemand käme auf die Idee, Gewichtheber zur Griechenlandkrise zu befragen, nur weil sie auch mal in Athen trainiert haben, oder Stabhochspringer, die irgendwann ein paar Aktien erstanden, zur Zukunft der Finanzmärkte. Man würde zu Recht erwarten, daß die Antwort durchschnittlich naiv, im besten Falle unfreiwillig komisch ausfiele. Warum hält sich dann aber der Glaube, Romanautoren hätten zu politischen Fragen besonders viel beizutragen? Irgendein Mißverständnis hat aus Schriftstellern, die schöne Geschichten erfinden, Intellektuelle gemacht, die zu allem möglichen Auskunft geben sollen, zum Klimawandel ebenso wie zu den Nachtseiten der Globalisierung, dem Welthunger oder dem Nahostkonflikt.«
Aber, Jan Fleischhauer, wenn wir mal kurz durch Ihre jüngsten Kommentare blättern (Griechenlandkrise, Mißbrauchsdiskussion, Weltfinanzkrise, Hartz-IV-Debatte, Afghanistan, DDR-Aufarbeitung), dann fragen wir uns doch, warum sich bei Ihnen der Glaube hält, ein Journalistenclown (Der Spiegel) und Märchenbuchautor (»Unter Linken«) wie Sie hätte zu politischen Fragen besonders viel beizutragen. Zumal die Geschichten, die Sie da immer erfinden, ja nicht mal schön sind.
Und warum schweigen Sie eigentlich so beharrlich zum Klimawandel? Dazu hätten Sie doch gewiß auch nichts zu sagen!
Quid pro quo:

Titanic

Bahn!

Daß die Fahrt in Deinem EC am ersten Junisonntag zwischen Berlin und Dresden insgesamt dreimal wegen »Unwetterschäden«, einer »Weichenstörung« bzw. gar »hoher Verkehrsdichte« ausgebremst wurde, wir uns bei der Hitze in dem frischluftfreien Zug nichts zu trinken kaufen konnten, weil der Speisewagen fehlte, und sich anschließend Dein »Reisezentrum« außerstande sah, die versprochene Verspätungsbestätigung auszustellen: Schwamm drüber. Aber daß Du neben diesen Pannen mit der stoisch wiederholten Durchsage »Wir entschuldigen die Verzögerung« auch gleich selbst für Vergebung unsererseits sorgen wolltest, das, Bahn, lassen wir Dir dann doch nicht durchgehen!
Unversöhnlich:

Titanic

»Tagesspiegel«!

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, nannte im Interview mit dem Focus über antisemitische Tendenzen in den Medien auch Dich: »Da wird im Tagesspiegel ein Artikel zu den anstehenden Friedensverhandlungen im Nahen Osten mit dem Foto des amerikanischen Präsidenten gedruckt, der im Gespräch mit orthodoxen Juden in seinem Office gezeigt wird.« Und auf die Frage, was ihn daran störe, antwortete Kramer: »Das Klischee von der jüdischen Lobby, die die amerikanische Politik manipuliert, ist in Bilder gefaßt. Besonders interessant ist, daß das Foto nachweislich ein Jahr zuvor aufgenommen wurde und in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Artikel steht.«
Das klingt ja zunächst recht vernünftig und könnte einer Zeitung, die sich selbst einer liberalen Tradition rühmt, vielleicht Anlaß zu etwas Selbstkritik sein, denn antisemitische Ressentiments, die möchtest Du, Tagesspiegel, ja wohl nicht schüren. Weshalb Du dann auch Deinen Chefmeiner und Kettenhund Malte Lehming losläßt, um jeden Zweifel sicher zu zerstreuen. Und der beginnt seinen Kommentar ganz launig mit einem Anekdötchen: »Chaim Cohen will Radiomoderator werden. Er bewirbt sich beim RBB. Seine Bewerbung wird angenommen, und er darf zum Vorsprechen und zu einer Mikrofonprobe erscheinen. Als er wieder nach Hause kommt, fragt ihn seine Mutter: ›Na? Hat’s geklappt?‹ Chaim schüttelt betrübt den Kopf. ›Und warum nicht?‹ – ›A-a-al-les An-n-ti-s-s-s-emi-t-ten‹, stottert er.« Haha, so ist er halt, der Jude, nicht wahr? Wittert, nur weil ein paar seiner Glaubensbrüder irgendwann mal durch ein paar deutsche Einzeltäter zu Tode gekommen sind und weil deren überlebende Nachkommen heute entweder gleich ganz von der Landkarte getilgt werden sollen (Teheran) bzw. nur unter Polizeischutz ihre Bagel essen können (Berlin), überall Diskriminierung. Obwohl er doch selbst schuld daran ist!
Da stellt sich eine Frage natürlich ganz deutlich: »Was ist bloß aus der guten alten Antisemitismuskeule geworden?« Ja, die gute alte Antisemitismuskeule, jenes Instrument, mit dem die Juden die Deutschen seit Jahrhunderten unterjochen. Doch die Zeiten sind gottlob vorbei: »Deshalb wird der Antisemitismusvorwurf oft nur noch als Teil der jüdischen Folklore wahrgenommen, ein bißchen wie Klezmer-Musik. Der Papst warnt vor Kondom und Pille, die FDP vor ›anstrengungslosem Wohlstand‹, ein Marxist vor dem Privatbesitz an Produktionsmitteln, und die Juden warnen halt vor dem stets zunehmenden Antisemitismus.« Alles also eine Frage der Gewohnheit. Und so gesehen, Tagesspiegel aus Berlin, ist es nur konsequent, wenn Du dergestalt vor dem überbordenden Einfluß des Weltjudentums warnst.
Traditionsbewußt:

Titanic

Hallöchen, Dunja Hayali!

Im Nachrichtenteil des Heute-Journals vermeldeten Sie, das Verfahren gegen den ehemaligen DFB-Schiedsrichterfunktionär Manfred Amerell sei »mangels fehlenden Tatverdachts eingestellt worden«. Mangels fehlenden Tatverdachts? Dann müßte es aufrechterhalten werden, meinen Sie nicht? Oder was meinten Sie?
Fragt:

Titanic

Sagen Sie mal, Alan Posener,

haben Sie schon alle Tabletten aufgebraucht? Oder was hat Sie bewogen, angesichts der jüngsten Labormeldung des Biotechnologen Craig Venter in der Welt zu kommentieren: »Am Anfang war die Information. Und die Information war bei Craig Venter. Und die Information wurde Fleisch und hieß DNA. Und Venter nahm eine tote Zelle und blies DNA in die Zelle, und siehe da, die Zelle lebte und ward fruchtbar und mehrte sich. Denn Venter hatte gesagt: ›Es werde Leben!‹ Und es ward Leben.«
Ehe Sie nun aber vollständig hyperventilieren: Haben Sie sich dieses JCVI-syn1.0. mal angeguckt? Ein Mycoplasma-Bakterium. Genau genommen: Das Erbgut eines Mycoplasma-Bakteriums in der Zellwand eines anderen Mycoplasma-Bakteriums. Sicher ein schöner handwerklicher Erfolg für die Nukleinsäurenbastler, aber unterm Strich eben doch eine Bazille. Eine besonders schlicht gestrickte Bazille sogar.
Gut, es kommt natürlich immer auf die eigene Perspektive an. Was Sie halt so Leben nennen.
Am Anfang war das Wort:

Titanic

»Hells Angels«!

Nachdem der Bandenzank Eurer Motorrad- und Rotlichtbande mit den »Bandidos« die Öffentlichkeit gründlich erschreckt hatte und die konservativen Politiker Euch folglich ans Leder wollten, grifft Ihr zu dem alten Trick von Helmut Kohl und ließt Euren Sprecher Frank Hanebuth im Stern etwas widerlegen, das überhaupt nicht zur Debatte steht: »Die halten uns für besonders schlau. Aber ganz ehrlich: So schlau sind wir gar nicht.«
Ist klar, Höllenengel, denn fürs Schlausein habt Ihr schließlich Eure prallgefüllte Zuhälterkasse bzw. die daraus bezahlten Anwälte, gell?
Hält sich von Euren Puffs fern, aber ganz ehrlich:

Titanic

Wir, Markus Lanz,

wußten gar nicht, daß Sie sich selber auch nicht ertragen können. Doch während unsereinem die Fernbedienung genügt, um mit diesem Problem fertig zu werden, müssen Sie in die Ferne reisen – und zwar bevorzugt ins leise, eisige Grönland, wie Sie der Bunten gestanden: »Man lernt in der Stille, sich selbst zu ertragen. Wir können das nicht mehr und lenken uns ständig ab. Dabei sind wir mit niemandem so lange zusammen wie mit uns selbst. Ich mußte das wieder lernen – das ging im Eis am besten.«
Zu unser aller Leidwesen können Sie jedoch nicht ewig in der Eiswüste verweilen und müssen zurück ins laute TV-Studio, um mit Ihrer Moderationsmethode des noch nicht mal mehr vorgetäuschten journalistischen Anspruchs unbedarfte Menschen ständig abzulenken: »Ich frage mich dann oft: Was mache ich hier eigentlich? Das kann sogar zu Anflügen von Panik führen. Dann merke ich erst, wie sehr wir alle überdreht sind, wie unglaublich viele Impulse, Signale wir verarbeiten müssen.« Sie als Kerner-Nachfolger müssen zum Beispiel das von vielen Seiten gesendete Signal verarbeiten, daß Sie Ihren Erfolg nur Ihrem Äußeren zu verdanken hätten. Was Ihnen offenbar nicht so leicht fällt: »Das ist ein ganz wunder Punkt! Du machst Dich als Mann, der nicht aussieht wie ein Eimer, immer der Doofheit verdächtig.«
Nun ergab eine Spontanumfrage in unserem weiblichen Bekanntenkreis, daß Sie tatsächlich nicht wie ein Eimer aussehen, sondern eher an ein »Schäufelchen«, einen »Besen« oder gar »Kehricht« erinnern. Doch lassen Sie sich beruhigen: Um Sie der Doofheit zu verdächtigen, braucht man Sie gar nicht unbedingt anzusehen.
Versichert ohne jeden Anflug von Panik:

Titanic

Lieber Thomas de Maizière!

Im Gegensatz zu Ihrem Vorgänger Wolfgang Schäuble kennt Sie zwar kaum jemand. Aber als Innenminister sind Sie auch verantwortlich für die mindestens ebenso bekannte Islamkonferenz, »die eine bessere religions- und gesellschaftspolitische Integration der muslimischen Bevölkerung« zum Ziel hat. Neulich wurde wieder konferiert – allerdings hatten Sie die Unruhestifter vom Islamrat ausgeladen. Das wiederum brachte den Zentralrat der Muslime dazu, das Treffen aus Protest zu boykottieren. Auf die Frage eines Radioreporters nach dem Fehlen dieser Gruppen antworteten Sie, wenn unsere Ohren sich am frühen Morgen nicht getäuscht haben: Es sei halt wie auf dem Dorffest. Man tanze mit den Mädchen, die gekommen sind. Aber, lieber de Maizière, was ist, wenn diese Mädchen einen leicht reizbaren Vater, Bruder oder Onkel haben? Und das Dorffest dann nicht nur mit der üblichen Rauferei, sondern mit Mord und Totschlag endet?
Lieber noch mal eine Nacht drüber schlafen, raten Ihre Völkerverständigungs-Experten auf der

Titanic

Und noch mal, Lena!

Laut Flensburger Tagblatt beweist Dein Erfolg, »daß ein guter Auftritt auch ohne Windmaschine, viel Schminke oder nackte Haut gelingen kann: mit Ausstrahlung, Charakter und einem guten Lied. Das macht Hoffnung in einer Zeit, in der wir uns, sobald wir den Fernseher anschalten, vor lauter Casting-Teilnehmern namens Menowin oder Mehrzad mit Skandalvergangenheit nicht retten können. Lena ist anders. Und deswegen ist sie Deutschlands Liebling.« Und das freut natürlich auch uns: daß sich nämlich ein braves deutsches Frollein gegen charakterlose Skandalausländer immer noch durchsetzen kann – auch wenn die noch so viel Wind machen! Und natürlich auch, daß so eine fesche BDM-Diseuse den ganzen Neocons in den Redaktionen, für die ein exotischer Vorname schon eine Provokation darstellt, noch ein klein bißchen altdeutsche Behaglichkeit zu spendieren vermag. Die haben’s nämlich auch nicht leicht, heutzutage!
Gotta tell you how we feel about you:

Titanic

Hey, Kapitalismus!

Wenn Du schon aus der anhaltenden Wirtschaftskrise nichts gelernt hast – ist Dir der Tod von Louise Bourgeois wenigstens ein warnendes Omen?
Nein? Gar nicht? Alles weiter wie immer, volle Pulle Richtung Abgrund?
Wundert sich so gar nicht:

Titanic

Und außerdem, »Süddeutsche«!

»Leute: Marcel Reich-Ranitzki, 89, Literaturkritiker, haßt es, im Bett zu lesen« – ist also kein Problem, das Vermischte komplett von Praktikanten zusammenlöten zu lassen. Zwei Drittel des Namens sind ja dann doch richtig geschrieben.
In wachsender Verehrung:

Titanic

Rainer Speer!

Als brandenburgischer SPD-Innenminister fanden Sie sich anläßlich des Oder-Hochwassers nicht nur von den Fluten, sondern ebenso unvermutet von einem Kamerateam der Tagesschau umzingelt und gaben in Ihrer Not zu Protokoll: »Äh, es is, äh, nich vorhersehbar jewesen, man ging wohl davon aus, daß auf der polnischen Seite noch an dieser oder jener Stelle Deiche nicht standhalten, die halten aber, und so kommt’s Wasser runter.«
Sehen wir das richtig, Herr Speer? Eine wesentliche Komponente des Hochwasserschutzes in Brandenburg ist also die Annahme, die im Nachbarland errichteten Dämme fielen unter die Kategorie »polnische Wirtschaft«, so daß man Polen praktischerweise als ein einziges großes Hochwasserrückhaltebecken betrachten könne? Und diese Annahme erweist sich jetzt als falsch? Tja, auf nix ist mehr Verlaß.
Nur auf die Deichwächter von der

Titanic

Guttenberg!

Kolossal schlagfertig, was Sie da bei Beckmann auf die Frage antworteten, ob Angela Merkel angesichts des ewigen Hickhacks innerhalb der Union nicht mal den einen oder anderen Minister in der Kabinettsitzung zurückpfeife. Nämlich: Sie hätten die Frau Bundeskanzlerin überhaupt noch nie pfeifen hören. Noch grandioser war nur Ihr verschmitzter Zusatz, das mit den Frauen und dem Pfeifen sei ja überhaupt so eine Sache. Worauf Sie kurz stockten und sich selbst innerlich zur Ordnung riefen: Naja, also irgendwie nicht ganz unproblematisch sei es, das weibliche Pfeifen, Punkt. Und weder Beckmann zu Ihrer Linken noch Scholl-Latour zu Ihrer Rechten kapierten, was Ihnen da auf der Zunge lag, auf die Sie sich im letzten Moment noch bissen. Nur wir wissen, was in so einem gutgegelten Gutsherren- und Kasinooberstübchen wie dem Ihren in so einem Fall herumspukt. Nämlich das altdeutsche Versgut: »Mädchen, die pfeifen, und Hühnern, die krähn, soll man beizeiten den Hals umdrehn!« Als gelerntem Machtmenschen  fiel Ihnen freilich eine Zehntelsekunde später ein, daß dieser Reflex aus dem Repertoire des fränkischen Herrenhauses vor einem Millionenpublikum eher zum Bumerang geraten könnte und wohl besser der vertrauten Männerrunde vorbehalten bleiben sollte, hohoho! Wir dagegen sehen nur mal wieder die alte Bauernweisheit bestätigt: Minister, die blaffen, und Ochsen, die bocken, soll man am Nasenring stets anpflocken.
Kikeriki:

Titanic

Und apropos, Broder!

Als Laudator auf der x-ten Preisverleihung an den greisen Reich-Ranicki beklagten Sie, der Geehrte habe sich in seinem Leben nicht hinreichend pro Israel und contra Islam geäußert. Aber wenn Sie schon MRR kritisieren, warum dann nicht für etwas, was in dessen Zuständigkeitsbereich fällt: daß er nämlich in diesen unendlichen Jahrzehnten niemals interessante oder gar gute Literatur empfohlen hat?
Gern geschehen:

Titanic

Du schon wieder, »Taz«!

Zusammen mit der Organisation »Handicap international« veranstaltest Du einen »Journalistischen Wettbewerb für Jugendliche«, Thema: »Streubomben in Laos«. Die Aufgabenstellung ist durchaus anspruchsvoll: »Du recherchierst selbständig zum Thema: Worin besteht das Problem? Wer tut etwas dagegen? Was wird aus den Opfern?« Und diesen Preisausschrieb, liebe Taz, den wollen wir natürlich unbedingt gewinnen! Wohlan: Das Problem mit den Streubomben besteht darin, daß sie oft sehr teuer sind und immer weniger Kriegsherren auf deutsche Qualitätskracher setzen, sondern lieber billige Imitate aus dem Ausland nehmen. Tuen tut dagegen was natürlich die nimmermüde Taz, und die Opfer haben leider das Nachsehen.
Soweit, so gut! Nur auf den Hauptpreis, die »Reise in das Land«, vulgo ins bombige Laos, auf die täten wir gern verzichten. Oder war das gar Deine Absicht, Taz? Begabte Nachwuchsjournalisten ködern und dann auf ein Himmelfahrtskommando ins Streubombengebiet schicken? Auf daß ein paar lästige Rivalen aus dem Weg geräumt wären?
Wie immer superkritisch nachhakend:

Titanic

Und Sie, Sandy Meyer-Wölden,

flüchteten einst, weil Sie keine Becker wurden, zu einem Pocher und gebaren ihm prompt ein Kind, weshalb Sie sich nun in der Bunten als »Stil-Ikone«, überdies »gereift durch ihre Mutterrolle«, zurückmelden dürfen. Für den Weg von der Schmuckdesign-Nudel zur gereiften Stil-Ikone braucht es natürlich gehörig was im bzw. auf dem Kopf: »Wer mich besser kennt, weiß, daß mir Mode wichtig ist, aber es ist falsch, mich immer nur darauf zu begrenzen. Als ich eine Zeit lang einen Hut trug, fragte man mich zum Beispiel, woher ich diesen Trend hätte. Dabei hatte ich durch den Hut lediglich das Gefühl, mehr Privatsphäre in meinen Alltag zu bekommen.« Huch! Etwa, weil die von Ihnen selbst eingeladenen Klatschreporter dann nicht sehen, wie ungewaschen Ihr strähniges Problemhaar ist?
Die Privatsphäre scheint Ihnen denn auch so wichtig, daß Sie prompt noch aus der heimischen Stube plaudern, was für ein toller Vater Pocher sei und daß Sie – Mütter sind ja immer so pathetisch, wenn es um den eigenen Wurf geht – mit ihm und Tochter Nayla »am Ziel einer langen Reise mit einigen Irrwegen« angelangt seien. Gewiß, Sandy Meyer-Wölden – man nennt dieses Reiseziel auch: Sackgasse.
Hut ab!

Titanic

Gelungene Aktionskunst, Edeka,

hätten wir Dir ja nun eigentlich am wenigsten zugetraut, aber für die Idee, Klopapier in einer »WM-Edition« auf den Markt zu bringen, eingerahmt in Schwarz-Rot-Gold und mit auf die Blätter gedruckten Fußballspielern, auf daß selbst dem Dümmstdeutschen spätestens auf dem Klo auffällt, was von diesem ganzen Nationalbrimborium zu halten ist, um ihm dann, nachdem er sich ein paar Nationalspieler durch die Kimme gezogen hat, mit einem sinnesbetäubenden »Rasen-Duft« zu Boden zu schicken – Chapeau!
Hätt’s kaum besser hinbekommen:

Titanic

Henryk M. Broder,

alter Dampfplauderer! Da hatten Sie von Horst Köhler im Mai 2009 noch gefordert, »daß er Klartext redet, den ich verstehen kann. Daß er nicht Gutmenschenversammlungen anführt, sondern den Unsinn, den diese verbreiten, beim Namen nennt«, wie wir zumindest bei »Bild online« nachlesen. Nun aber ist Horst weg, Versöhnung angesagt, und Sie greifen auf »Spiegel online« tief in die Vergleichskiste: »Köhler war kein Idealist. Er war Pragmatiker, der sein Amt ernst nahm. Er schaute sich die Gesetze, die er unterschreiben sollte, genau an, er las allen die Leviten. Am Ende machte er es Niki Lauda nach, der mitten in einem Rennen anhielt, aus dem Wagen stieg und sagte: Es gibt wichtigere Dinge im Leben, als mit einem Auto im Kreis herumzufahren.«
Nun ist es, Broder, alles andere als pragmatisch, sich erst bei einem Motorsportunfall das halbe Gesicht wegzugrillen, 42 Tage danach schon wieder Rennen zu fahren, später den eben zitierten Ausstieg zu feiern, nur um nach Jahren erneut Formel-1-Pilot zu werden, wie es der Lauda nämlich gemacht hat. Dabei wäre der Vergleich Ihre Chance für eine Analyse von seltener Klarheit gewesen, ist doch im Kreis herumschreiben und -denken Ihre Paradedisziplin. Steht also zu hoffen, daß Ihr eigener Ausstieg pragmatischer daherkommt. Und vor allem schneller!
Brennende Grüße von Ihrer

Titanic

Heda, Motor- bzw. Oldtimerjournalisten!

Um anzuzeigen, welch Luxusgut ein Auto in den fünfziger und sechziger Jahren noch war, ist Euch ein Maßstab der allerliebste: der des Arbeitermonatsgehalts. »8475 Mark – soviel kostet ein VW-Sondermodell als Achtsitzer, er ist damit 1500 Euro teurer als die einfach ausgestattete Standardversion. Doch schon das entspricht vier Monatsgehältern eines Arbeiters« (Motor Klassik). Weil die Zeiten halt noch hart waren und das Glück für alle uns erst in letzter Zeit so richtig eingeholt hat, nicht wahr? Denn der Arbeiter verdient heute so gut, daß er sich für kein VW-Standardmodell der Welt mehr vier Monatsgehälter vom Mund absparen muß!
Sondern, sofern er sich den kleinsten erhältlichen Golf wünscht, Listenpreis ab 16500 Euro, nur noch fünf.
Ja, der Fortschritt!
Trotzdem gute Fahrt:

Titanic

Polnische Regierungskreise!

Da Ihr nun also mit Sicherheit wißt, wer für die neue Flutkatastrophe verantwortlich war, nämlich Biber, habt Ihr sicherlich auch festgestellt, was den Flugzeugabsturz Eurer Führungselite verursachte. Laßt uns raten: Bienen? Heuschrecken? Oder gar der, hihi, Polenflug?
Schon ganz gespannt:

Titanic

Widersprüche, liebe Facebook-Nutzerin Nadja,

sind bekanntlich gesellschaftskonstituierend und im Kapitalismus praktisch nicht wegzudenken. Trotzdem hat uns Dein Profil, auf dem Du auflistetest, wer und was Dir seit neustem so gefällt, ein wenig ratlos gemacht. Dort steht also: Nadja gefällt Walter Benjamin, Nadja gefällt Theodor W. Adorno, Nadja gefällt Guy Debord, Nadja gefällt Max Horkheimer, Nadja gefällt Paul Celan, Nadja gefällt Claude Lanzmann, Nadja gefällt… Shoah?
Aber zählt eben diese nicht besonders zum ganz und gar nicht richtigen Mögen im Falschen? Ist der Tod mittlerweile gar ein Meister auf Facebook? Oder heißt das nun, daß die Entfremdung im Zeitalter sozialer Netzwerke einfach schneller ist, als der Paradigmenwechsel erlaubt?
Für heute mal geschmackssicher:

Titanic

Lena Meyer-Landrut!

Du herrlich frische Sommersirene und quietschsympathische Trällerursel, Du Botschafterin geschickt selektierter Unbedarftheit und Zugpony eines neuen Deutschlandbildes: Hast Du Dir eigentlich schon einmal Gedanken gemacht, was Dein bereits errungener Sieg und der ja jetzt schon sichere beim nächsten »Eurovision Song Contest« unseren Kommunen antut? Die Ausrichtung des Schalala-Vergleichs kostet doch locker
35 Millionen! So was kann sich der Norweger vielleicht noch leisten, aber bei uns sind doch alle richtig klamm im Säckel. Willst Du, daß Deinetwegen noch mehr Schwimmbäder schließen, Opernhäuser die Heizungen abdrehen und Kindergärtnerinnen verhungern müssen? Das fändest du doch sicherlich eher nicht so gut, oder?
Unser Vorschlag: Zieh Deinen absehbaren Abstieg ins mediale Vergessen einfach etwas vor – dann ist allen gedient, Dir, Deinem Land und ganz besonders:

Titanic

Sie, Otto Fricke,

sind FDP-Haushaltsexperte und äußern sich als solcher auch zur Mehrwertsteuer: »Es ist niemandem zu erklären, daß etwa Babywindeln mit 19 und edle Zuchtpferde mit sieben Prozent besteuert werden.« Aber Herr Fricke! Unerklärlich sind diese Tatsachen auf keinen Fall. Da gibt es zum Beispiel einen Guido Westerwelle, der lange Zeit als das beste Pferd in Ihrem Saustall galt. Westerwelles Lebenspartner heißt Michael Mronz, der u.a. als Geschäftsführer der Aachen-Reitturnier-GmbH für die Vermarktung des CHIO Aachen – des sogenannten Weltfestes des Pferdesports – zuständig ist. Finden Sie es da wirklich noch unerklärlich, daß »edle Zuchtpferde« unter den ermäßigten Mehrwertsteuersatz fallen? Und wenn Sie sich jetzt noch vergegenwärtigen, daß Westerwelle und Mronz zwar auf vielen Hochzeiten tanzen, in ihrer Lebensplanung allerdings eher wenig Platz für Kinder sehen, dann dürfte auch der volle Satz für Babywindeln verständlich sein.
Was für uns hingegen schwer erklärlich ist: Wie hat es einer, der offenbar nicht mal die Basics in Sachen Klüngelei und Networking begriffen hat, bis zum haushaltspolitischen Sprecher der FDP gebracht? Sollte Ihre Partei inzwischen schon so weit heruntergekommen sein, daß sie für solche Posten nicht mal mehr halbwegs geeignete Mitarbeiter findet? Das erklärte jedenfalls einiges, findet

Titanic

Großartig auch, Nikolaus Schneider,

wie Sie als designierter EKD-Boß und Käßmanns Nachfolger auf dem Kirchentag die Position Ihres stets revolutionären Protestantenvereins zum Welthunger formulierten: »Die Hungernden sollen gesättigt werden – aber ohne daß wir Reichen dafür hungern. Die Schwachen sollen mitreden, aber ohne daß wir Starken den Mund halten.« Da geben wir Ihnen völlig Recht, Schneider, denn das mit den Reichen, die die Armen sein werden, gilt schließlich erst für den Himmel. Und solange Starke wie Sie was zu kauen haben, ist wenigstens das Sprechorgan abgelenkt.
Wünscht weiter besten Appetit:

Titanic

Liebe Nachrichtenagenturen,

die von Euch per Großbildschirm in deutschen U-Bahnhöfen verbreitete Nachricht, der Vulkan mit dem lustigen Namen hätte soundsoviel Milliarden »globales Bruttoinlandsprodukt« gekostet, nehmen wir Euch bedenkenlos ab, doch kratzt uns das nicht im geringsten. Wirklich interessieren täten wir uns vielmehr für den globalen Außenhandel, der offenbar mit von Aschewolken unbeeindruckten Bewohnern benachbarter Planeten und angrenzender Sonnensysteme wie eh und je in voller Blüte steht.
Geht sofort den nächstgelegenen Import-Export-Laden inspizieren:

Titanic

Was aber, Peter Boudgoust,

könnten Sie wohl gemeint haben, da Sie als ARD-Vorsitzender anläßlich der Verpflichtung Günther Jauchs für das sonntagabendliche Politgeseier Ihres Ersten der Presse kundtaten: »Wir bieten dem Großmeister der journalistischen Unterhaltung ein Programmumfeld, das seinen Fähigkeiten entspricht.« Daß Jauch mit seinem stumpfbissigen und grundsaturierten Gelaber hervorragend zum Umfeld der senilen Dame ARD paßt? Daß Jauchs schlaffördernde Unterhaltung, sein haltungsfreier Journalismus und überhaupt seine Durchschnittskompatibilität gerade bei Euch in der ARD als große Meisterschaft durchgehen? Oder daß sich Jauch bei RTL bereits dermaßen die Birne leergefaselt hat, daß seine Fähigkeiten als Harmlos-Souffleur der immer gleichen Politnasen sogar die lästigen Parteienvertreter im Rundfunkrat wegdämmern lassen werden?
Schnarcht jetzt schon in der ersten Reihe:

Titanic

Pfiffiger Hans-Olaf Henkel!

Als Schutzpatron der deutschen Wirtschaft machten Sie in einer Talkshow zum Thema »Wir sind die Griechen von morgen« bedenkenswerte Sparvorschläge: »Man kann auch in der Bildung sparen. Da gibt es jede Menge Dinge, die mit Bildung gar nichts zu tun haben – Bafög, Gehälter und sowas.« Gut gegeben, Henkel! Reine Bildung, abgepackt in unsichtbare Klarsichtfolien, kostet nämlich praktisch gar nichts. Ein Jammer nur, daß Bildende und zu Bildende essen, trinken und wohnen müssen. Doch Sie zeigen, wie es geht: Man trennt schlicht die Begriffe von den Menschen, und im Nu haben wir einen ausgeglichenen Haushalt. Denn auch reine Verteidigung, reine Gesundheit und reine Arbeit verursachen keine Kosten.
Wissen zumindest Ihre Philosophen auf der

Titanic

Tanja Dückers, Fußballexpertin!

Sie durften in der Jungle World sagen, wen Sie sich als Fußballweltmeister wünschen, und sagten »Kamerun (stellvertretend für Schwarzafrika). Ich bin für einen afrikanischen Weltmeister, und zwar einen schwarzafrikanischen – auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist. Ghana, Elfenbeinküste, Nigeria oder Kamerun kämen in Frage.«
Und wieso? Weil diese Mannschaften attraktiven Fußball spielen? Weil der Eurozentrismus des Weltfußballs schon eine lange währende Ungerechtigkeit ist? Weil die Teams sympathisch sind und es einfach mal verdient haben? Alles denkbare Gründe, aber nein, Sie wollten nur den abgeschmacktesten Negerscherz unter den Wortwitzen anschließen können:
»Wenn eines dieser Länder die WM gewinnt, ärgern sich die Nazi-Pappnasen, die in den hiesigen Stadien Dumpfbackiges von sich geben, schwarz.« Kamerun soll also Weltmeister werden, damit sich deutsche Nazis ärgern? Mal so gesagt: In puncto Pappnasentum und Dumpfbackigkeit können Sie, gute Frau Dückers, sich in den hiesigen Stadien getrost einreihen.
Olé olé olé olé!

Titanic

Werte »Volksbank Solling«, Uslar!

Der stolzen Mitteilung auf Deiner Webseite entnehmen wir, daß Du kürzlich einen Defibrillator angeschafft und in der Hauptgeschäftsstelle stationiert hast. Er »soll bei Kunden zum Einsatz kommen«, die plötzlich von Herzrhythmusstörungen befallen werden. Das ist in Zeiten von Finanzkrise, Geldverbrennung und drohender Inflation eine ungewöhnlich realitätsaffine Idee. Wo hängt denn das Gerät? Gleich neben dem Kontoauszugdrucker? War nur geraten!
Macht sowieso lieber Online-Banking:

Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Grunz, Pigcasso,

malendes Schwein aus Südafrika! Du warst die erfolgreichste nicht-menschliche Künstlerin der Welt, nun bist Du verendet. Aber tröste Dich: Aus Dir wird neue Kunst entstehen. Oder was glaubst Du, was mit Deinen Borsten geschieht?

Grüße auch an Francis Bacon: Titanic

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg