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Digital genial – Die neue Krypto-Kunst ist da

NFTs, das sind – neben Skulpturen aus geklöppeltem Schrott und diesen bunt bespritzen Leinwänden von Dings – der neue heiße Scheiß in der Kunstbranche. TITANIC begutachtet die aufregendsten der neuen digitalen Kunstwerke.

Schlappe 70 Mio. brachte dieses minimalistische Digi-Art-Pic bei einer Auktion ein. Das Bild "3537" von Jonas, 12, Schüler der Bill-Gates-Gesamtschule Sindelfingen, "führt uns", so das /art-Magazin/ unlängst, "auf sublimste Art und Weise die Tücken der Zeichenhaftigkeit unser aller Welterfahrung vor Augen – I-A!".

Die Nymphen von Waterhouse waren gestern! Kein Kunstwerk der Gegenwart weiß so neckisch zu verführen wie "Der große und der kleine Wendler". Wie jeder "große" Künstler hat der Urheber längst den Verstand verloren, Pech für ihn, den Markt hingegen freut es: Verkauft für 2,4 Mio. Euro an einen polyperversen Weirdo aus dem Darknet. Schärfer geht's wirklich nicht – allein schon, weil beim Abspeichern aus Versehen die niedrigste Qualitätsstufe gewählt wurde.

Starke Kritik von Banksy. Mit diesem subversiven NFT namens "Is this Art?" legt der britische Street-Art-Künstler nun auch digital seine bunten Finger in die Wunden der Zeit und verdient sich unfreiwillig dumm und dämlich daran. So ein Mist!

Einmal den Kollegen vor versammelter Mannschaft im Zoom-Meeting darauf aufmerksam gemacht, dass im Redaktionskühlschrank immer noch ein alter Joghurt aus Vor-Homeoffice-Zeiten steht, im richtigen Moment gescreenshottet und das ganze Leid einer Generation eingefangen. So hat Webmaster und Künstler A. Golz aus neuerdings Zermatt, Schweiz, es mit der modernen Version von Edvard Munchs "Der Schrei", namentlich "Schrei.us", zu jeder Menge Geld und seinen (Ex-)Kollegen um das Recht am eigenen Bild gebracht. Verfahren läuft!


Fabian Lichter

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt