Newsticker

Müters Söhne #2

Zukunftspläne

„Von dem Geld kaufe ich uns eine Ferienwohnung in Dubai“

Henry ist 12 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 5 und 16 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre „Mütersöhnchen“.

„Manchmal ist das Leben voller Überraschungen“, denke ich, als Henry mir eröffnet, dass er Krypto-Coach werden möchte. Er reicht mir seinen Business-Plan. 17 Seiten, Ringbuchbindung, grelle Farben auf dem Deckblatt. Einen Sinn für Ästhetik hatte er noch nie. Ich merke schon nach kurzer Lektüre, dass es sich um unseriöse Methoden handelt, mit denen er sich an seinen zukünftigen Kunden bereichern will. „Von dem Geld kaufe ich uns eine Ferienwohnung in Dubai.“

"Frei von der Leber gesprochen"

Auf seiner China-Reise übte sich Olaf Scholz weithin in Zurückhaltung, Kritiker werfen ihm vor, wichtigen Fragen aus dem Weg gegangen zu sein, sich gar von der Xi-Regierung einwickeln zu lassen. Dabei zeigte der Kanzler durchaus Willen zur Konfrontation: Bei einem Treffen mit Studierenden der Shanghaier Tongji-Universität soll sich Scholz zahlreiche Anspielungen zum Thema Freiheit erlaubt haben. Verstanden worden sein dürften diese Spitzen kaum, denn er hielt seine betont lockere Rede auf deutsch. TITANIC liegt das ungekürzte Manuskript vor:

"Verehrte Anwesende, liebe Freundinnen und Freunde, ich bin mal so frei und spreche ohne Mikrofon. Die Rauschunterdrückung scheint nicht zu funktionieren. Dabei dachte ich, mit Unterdrückung kennt ihr euch aus. Also, frei von der Leber gesprochen: Ich bedanke mich bei all den jungen Leuten und ihren Geschwistern – kleiner Scherz! –, dass sie sich für dieses Event freigenommen haben ...

Werbeunterbrechung

"Schrei mich bitte nicht so an!" versammelt erstmals die besten Karikaturen und Cartoons der mehrfach ausgezeichneten Künstlerin Miriam Wurster. Ein Buch, so lustig wie ein Besuch im Knallfroschmuseum, so politisch wie Karriere und Konfitüre, so heiter wie Banksy im Urlaub und so verkäuflich wie Eier, Öl und Erdnüsse.

Jetzt im TITANIC-Shop bestellen!

Amtsschimmelsitz

Ex-Premierministerin Liz Truss hat ein Buch über die angeblich heruntergekommene Downing Street geschrieben. So berichtet sie etwa über Flöhe im Amtssitz. Doch auch mit diesen unliebsamen Dingen hatte Truss in der Number 10 zu kämpfen:

  • Chlamydien von Prinz Andrew
  • Ungewaschene Socken von Boris Johnson
  • Mehrere Corgis der Queen
  • Ein Schlossgespenst namens Lord Shirebottomhangsforthshire
  • Ungewaschene Unterhosen von Boris Johnson
  • Spam, Spam, Spam, Egg and Spam
  • Paddington Bär (bissig!)
  • Haare auf den Möbeln (von den Corgis, Paddington Bär und Boris Johnson)
  • Tonnenweise altes Rindfleisch aus der Zeit des BSE-Skandals
  • Ungewaschene Chlamydien von Boris Johnson

Vorschlag zur Güte #6

Scheinbar unüberbrückbare Differenzen spalten unsere Gesellschaft dieser Tage, wohin man auch schaut. Dem ehemaligen TITANIC-Chefredakteur und Hobby-Mediator Moritz Hürtgen lässt das keine Ruhe, liegt eine versöhnliche Lösung doch oft auf der Hand.

Die neue Kolumne von Moritz Hürtgen erscheint ab jetzt jeden Dienstag nur bei TITANIC.


Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt