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Aus Eugen Egners Püppchenstudio


Brahms und die Realität

Damals hörte man immer häufiger, die Realität habe, zumindest stellenweise, merklich nachgelassen. Manche Menschen waren sogar der Meinung, es könne allmählich von einer Realitätsverwahrlosung gesprochen werden. Das Amt für Realitätspflege sah sich daher zum Handeln gezwungen und gab folgende Geheiminformation heraus:
„In den letzten Jahren haben weltweit beunruhigende Ereignisse stattgefunden, an denen sich eine allgemeine Tendenz ablesen läßt: Das, was wir Realität nennen, erschöpft sich offenbar und gerät in Auflösung. Die Ursache scheint, wie üblich, menschengemacht zu sein. Offenbar haben die von den diversen elektronischen Medien generierten und kumulierten Datenmengen ein Eigenleben angenommen, wodurch eine Art schwer schizophrenen Bewußtseins entstanden ist. Dieses erzeugt auf dem Wege der Selbstentzündung wahllos Kopien von ebenso wahllos kombinierten Realitätsteilen: Das Phänomen der elektronischen Fata Morgana. Der Sitz dieses neuen, im menschlichen Sinne nicht persönlichen Bewußtseins (s.o.) wird in einem Bereich links unten neben der Realität vermutet.“
Mein Instinkt sagte mir, daß in Wirklichkeit Brahms, unter dem ich seinerzeit viel zu leiden hatte, auch an der Realitätsverwahrlosung Schuld trug. Leider konnte ich es nicht beweisen.

(Wird fortgesetzt.)


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Stimmen zur Übernahme der Uno-Frauenrechtskommission durch Saudi-Arabien

"Saudi-Arabien soll international Frauenrechte voranbringen? Was sagt man dazu!? Im Zweifelsfall nix. Mein Mann legt nämlich gerade den Zeigefinger auf die Lippen und schüttelt den Kopf. Auf Wiedersehen!"
Aisha (14), kurz angebunden


"Das zeigt doch nur wieder, dass die Uno ein zahnloser Papiertiger ist, der nichts zustande bringt und sich als Marionette bloß von steinreichen Lobbyisten manipulieren lässt. Ach Mist, jetzt, wo ich das sage, kommt mir das irgendwie bekannt vor."
Christian Lindner, FDP-Pappkamerad

"Da kann ich nur müde drüber lächeln. Bei uns werden Männer und Frauen seit Jahrhunderten absolut gleich behandelt. In Russland hat nämlich niemand was zu melden. Ätsch!"
Wladimir Putin, Vorreiter mit nackter Brust

"Frauenrechte, wow! Was kommt bei uns als nächstes? Presse- und Meinungsfreiheit? Versammlungsfreiheit? Demokratische Wahlen? Hey, Finger weg! Das war doch nur Spaß. Hiiiiilllfeee!!"
Fatih (21), Scharia-Debütant aus Riad

"Ein längst überfälliger Schritt, der für so manches Opfer von häuslicher Gewalt leider viel zu spät kommt. Glücklicherweise habe ich genau dafür gerade die 'Kasia-Lenhardt-Stiftung' gegründet. Spendenquittung?"
Jerome Boateng, toxischer Weltmeister

"Ob es Jamal Khashoggi geholfen hätte, wenn er eine Frau gewesen wäre? Die Frage sollten wir im saudischen Konsulat in Ruhe bei einem Tässchen Mokka besprechen. Nicht so schüchtern. Steigen Sie ruhig zu mir ins Auto."
Prinz Mohammed Bin Salman, Reformer

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Die Bibel nach Trump

Kurz vor Ostern hat der mit Geldproblemen kämpfende Donald Trump den Verkauf einer von ihm herausgebrachten Bibel angekündigt, die er für 59,99 US-Dollar pro Stück zum Verkauf anbietet. Auf seiner Media Plattform Truth Social hat er sein “Lieblingsbuch” bereits in den höchsten Tönen gelobt: “Es ist dick, es ist schwer und liegt gut in der Hand. Man kann es in seinen Hotels prima in eine Schublade legen, innen rechteckig aushöhlen, um seinen Lieblingsporno darin zu verstecken oder als Briefbeschwerer nutzen, damit die vielen Gerichtsvorladungen auf der Terrasse nicht wegfliegen."
Zudem erfahre man im brandneuen "Evangelium nach Donald" endlich die Wahrheit über “Gott, Jesus und den ganzen Quatsch”. Während angewiderte Demokraten Trump bei seiner neuesten Geschäftsidee Opportunismus, Geldgier und Anbiederei an radikale Christen vorwerfen, befürchten Sicherheitskräfte, seine Anhänger könnten die bleischweren Wälzer bei einem neuerlichen Kapitolsturm als tödliche Wurfgeschosse einsetzen. Dass Ex-Vize Mike Pence im Falle von Trumps Wahlsieg damit gesteinigt werde, sei ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Einziger Lichtblick: Der Papst hat Trump umgehend wegen Ketzerei verurteilt und die Spanische Inquisition mit Folterwerkzeug und viel trockenem Reisig in einer Droschke Richtung Washington geschickt. Ob diese Trump erreicht, bevor er sich zum Gegenpapst ernennen oder einen Gottesstaat nach iranischem Vorbild ausrufen kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Eines ist jedoch klar: Wenn der Ex-Präsident sich nach der Wahl mit den Weisen aus dem Morgenland (Putin, Kim Jong-un und Xi Jinping) arrangiert, dürfte die Geschichte noch richtig spannend werden!

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Vorschlag zur Güte #3

Der neue Ausstatterdeal des DFB entzweit Politik und Gesellschaft: Während die einen verstehen, dass Nike ab 2027 Adidas ablöst, weil die Amerikaner doppelt so viel Geld bieten, klagen andere, darunter Wirtschaftsminister Habeck, mangelnden Patriotismus und Profitgier an.

Vorschlag zur Güte: Die Marke mit den drei Streifen wird als entschädigende Wirtschaftshilfe zum offiziellen Ausstatter des Bundestags erklärt. Alle MdBs dürfen das Plenum ab sofort nur noch in Adidas-Trainigsanzügen (in Fraktionsfarbe) betreten.


Scheinbar unüberbrückbare Differenzen spalten unsere Gesellschaft dieser Tage, wohin man auch schaut. Dem ehemaligen TITANIC-Chefredakteur und Hobby-Mediator Moritz Hürtgen lässt das keine Ruhe, liegt eine versöhnliche Lösung doch oft auf der Hand.

Die neue Kolumne von Moritz Hürtgen erscheint ab jetzt jeden Dienstag nur bei TITANIC - auch als Video.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick