Newsticker

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Da stimmt die Chemie

Monsanto muss 857 Millionen Schadenersatz an eine Schule im US-Bundesstaat Washington für die Verwendung der Chemikalie PCB in Lampen zahlen. Monsantos Sprecher bezeichnete bereits die Stimmung im Gerichtssaal als vergiftet, man werde in Revision gehen. Weiterhin kritisierte das Unternehmen die aktuell unvertretbar toxische Einstellung der Amerikaner gegenüber Biotechnologiekonzernen. Das Unternehmen sieht die Gefahr, dass diese ungesunde Einstellung auch auf unbeteiligte Felder der Wirtschaft überschwappen könnte. Mit einer großen Imagekampagne werde man dieses schlechte Bild mit Stumpf und Stiel ausrotten. Dafür hat das Unternehmen bereits rund zehn Millionen Dollar zurückgestellt und sieht den Erfolg als sicher an. Wer, so der Sprecher, weiß schon besser als Monsanto, dass Unkraut eben doch vergeht.

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Hohe Pestizidbelastung: Welche Weihnachtsbäume können wir noch essen?

Stille Nacht, bleihaltige Nacht: Laut einer Studie des BUND sind deutsche Weihnachtsbäume häufig mit Pestiziden belastet. So gelingt ein sicherer Umgang mit den nadelnden Giftsträuchern:

  • Desinfektionsmittel benutzen: Damit tief in die Haut eindringende Nadeln keine Giftrückstände hinterlassen, sollten die Wunden anschließend großzügig mit einem starken Desinfektionsmittel ausgespült werden. Tipp: Rohrreiniger stärkt zugleich das Immunsystem.
  • Klimbim vor dem Verzehr abhängen: Ob gebraten, gekocht oder angebrannt – Tannenspezialitäten sind von deutschen Festtagstischen längst nicht mehr wegzudenken. Was viele nicht wissen: Weihnachtbaumschmuck enthält häufig zusätzliche Giftstoffe. Sei es das Lametta aus Blei, die Elektrokerze aus Ozeanplastik oder die Glaskugel aus toxischer Christenheit. Tipp: Am besten gleich Rotkohl und gebratene Gänse in den Baum hängen und auswärts essen.
  • Nur die Zweige rauchen: Eimer rauchen in der Badewanne ist uns ein liebgewonnenes Ritual am heiligen Abend und gehört für viele zu den schönsten Kindheitserinnerungen. Doch Obacht: Wer den Weihnachtsbaum konsumieren möchte, sollte sich an den grünen Teilen der Pflanze schadstofflos halten, denn die meisten Gifte sammeln sich im Stamm. Der macht zwar genau deshalb schön high, langfristig schadet man damit jedoch der Gesundheit. Extratipp: Schnaps auf Tanne haut volle Kanne!
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Die Pakete sind mit ein paar Klicks gekauft. Die perfekte Geschenkidee für alle Ideenlosen, faulen Säcke und die, die es mal wieder nicht geschissen gekriegt haben, sich rechtzeitig um Geschenke zu kümmern.

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Wut-Bauern in Berlin angekommen

In der Hauptstadt protestieren bis zu 3000 Landwirte mit ihren Traktoren gegen das "Streichen von Vergünstigungen" durch die Ampelregierung. Der Wegfall dieser Sonderrechte entzürnt die Gemüsezüchter und Viehhalter besonders:

  • Die "Brötchentaste" für Parken mit dem Traktor in der Fußgängerzone fällt weg
  • Silvester darf nicht mehr mit Methan aus der hofeigenen Biogasanlage geböllert werden
  • Seinen in andere Bauernfamilien einheiratenden Töchtern ein Glyphosatfass als "Mitgift" einzupacken, ist untersagt
  • Die Sondererlaubnis zum Betreten von Stadtverwaltungen und Apotheken in dreckigen Gummistiefeln wird nicht mehr verlängert
  • Die Haltungsform 4 mit mehr Platz und ständigem Auslauf im Freien gilt nicht mehr für an der frischen Luft abhängenden Haltungsform-1-Schinken
  • Die sodomitische Stillschweigevereinbarung "What happens in the barn, stays in the barn" läuft zum 31.1.2024 aus
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TITANIC trauert um Lionel van der Meulen

Am Dienstag verstarb Lionel van der Meulen, der Gründungschefredakteur der TITANIC. 1946 in Nürnberg geboren, verfiel er schon zu Schulzeiten dem Journalismus. Er leitete die Schülerzeitung seines Gymnasiums und war zeitgleich ältester Abiturient Bayerns und jüngster Chefredakteur Deutschlands. Seine Ausbildung bekam er an der Deutschen Journalistenschule in München, als Stipendiat lebte und recherchierte er in den USA. Lange Jahre berichtete er als Reporter für den „Stern“ aus Israel und dem Iran, im Februar 1979 saß er in dem Flugzeug, das Ayatollah Khomeini aus dem Pariser Exil nach Teheran brachte. Im Oktober 1979 berief TITANIC-Mitbegründer Pit Knorr den mit Extremsituationen vertrauten Mann auf den Chefsessel des neu erscheinenden Satiremagazins. Er verordnete dem Blatt journalistische Sorgfalt und satirische Schärfe, rücksichtslos förderte er jedes Talent, das sich nicht rechtzeitig in Sicherheit brachte. Sein einfaches Erfolgsrezept packte er gerne in sieben klare Worte: „Nur der Dümmste und Unfähigste wird Chef.“ In späteren Jahren arbeitete van der Meulen für den Hessischen Rundfunk, produzierte aufwendige Features und Hörstücke und leitete schließlich die Kommunikation der Deutschen Flugsicherung. Van der Meulen war leidenschaftlicher und zutiefst überzeugter Raucher, er starb im Alter von 77 Jahren in Frankfurt an den Folgen einer Lungenoperation.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt