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Fragen und Antworten zur Präsidentschaftswahl in Russland

Puh! Wahl in Russland. Wie spannend wird das?
Bei russischen Buchmachern kann man darauf wetten, ob Putin bei Bekanntgabe der Ergebnisse nur mit dem Mundwinkel zuckt oder in minutenlanges, hohnvolles Schurken-Gelächter ausbricht. Außerdem fesselt das Gerücht, Putin ließe sich dieses Mal mit nacktem Oberkörper und in kurzen Hosen vereidigen, Millionen Russen vor den TV-Geräten.

Umfragewerte haben oft ein erhebliches Fehlerpotential. Kann es nicht auch sein, dass wir eine faustdicke Überraschung erleben?
Na klar! Es ist absolut möglich, dass Putin statt der vorhergesagten 80 Prozent dieses Mal 110 bis 130 Prozent erreicht, da erstmals noch nicht geborene Russen und Wahlberechtigte auf den Friedhöfen mitmachen dürfen. Zudem können staatstreue Kremlfreunde für jeden Bestandteil ihres ellenlangen Vornamens jeweils eine Stimme zusätzlich abgeben.

Wie attraktiv sind Putins Gegenkandidaten auf dem Wahlzettel?
Dabei handelt es sich um Nikolaj Charitonow von der "Nowitschok Union", Wladimir Dawankow vom "Bündnis Sergej kommt mit dem Hammer vorbei" und Leonid Slutskij von der "Wenn Du hier das Kreuzchen machst, geht's direkt an die Front, Freundchen Partei". Wenn man als Wähler immer schonmal wissen wollte, wie genau der Inlandsgeheimdienst FSB arbeitet oder gerne mitten in der Nacht die Tür eingetreten bekommt, sind die Kandidaten sogar sehr attraktiv.

Putin hatte angeblich im Vorfeld noch nicht mal ein Wahlprogramm. Was will er denn in seiner nächsten Amtszeit alles so bewegen?
Hauptsächlich Truppen und Panzer. Abgesehen davon gibt es schon ein paar Baustellen. Die Zahl der aus dem Fenster gefallenen Lukoil-Geschäftsführer war mit vier zuletzt unter dem langjährigen Mittel, die russischen Verluste in der Ukraine haben noch immer nicht die Million erreicht und in Putins Schwarzmeerpalast müssen mal wieder die Goldwasserhähne ausgetauscht werden. Es gibt viel zu tun! Dawai, dawai, dawai!

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Platz 1 - die Spitzenkolumne #1

Herzlich Willkommen zur neuen und besten Kolumne auf dieser Webseite. Ich (Siegerin der Herzen, Rekordhalterin bei sämtlichen Spielen auf www.derkleineICE.de und einflussreichste Medienpersönlichkeit) möchte mich nicht mehr länger aufhalten mit Nebensächlichkeiten, Zweitklassigkeiten und Durchschnittlichkeiten sondern direkt zum Punkt an der Spitze kommen. Ich gucke nur noch gen Himmel, bewege mich zur pole position, stürme die Charts. Deshalb schaue ich mir eben jene an - und sonstige Listen, Rankings, Rangordnungen, Top-Performer, Topbewertungen - Jaja, it’s lonely at the top, aber es ist halt the top.

Meine Reise nach oben beginnt auf dem Handy, ich tippe in meiner Streaming-App auf den fürchteinflößendsten Reiter: Podcast-Charts. Dort auf Platz 1: Nie & immer”, ein Pärchenpodcast, zumindest lese ich diese Kirsche und ihren Kerl - wie wir früher sagten - auf dem Bild als Paar in dieser heterosozialisierten Welt. Tatsächlich stellt sich nach wenigen Minuten heraus, dass es stimmt - er ist wohl Unternehmer, sie hat sich die Nase machen lassen, natürlich wegen der Nasenscheidewand, es ist ja immer die Nasenscheidewand und Dr. Emi muss ja auch von irgendwas leben. Carmen und Niklas Kroll, wie die beiden heißen, haben ein gemeinsames Kind. Er sagt zu seiner Frau: Du bist echt ne Milf, bei dem Spiel Fuck, marry, killwärst du immer noch Typ marry’”. Oh, süße Liebe! Bei den beliebtesten Podcast-Folgen ist die neue vonGemischtes Hack” ganz oben, das ist die Sendung von Thomas und Sebastian. Erstmal weinen sie, weil sie nicht mehr als Ganzes auf Platz 1 sind und dann geht es gegen Pärchen. Und zwar erzählen sie die 2003-Erkenntnis, dass Pärchen immer WIR” sagen und dass manche beim Essengehen nicht miteinander reden. Das Krasse ist also: Sie haben in den 253 Folgen vor dieser Folge NICHT darüber geredet. Gar nicht schlecht.

Schnell zu Niveau und Poesie, Bücher. “Ist das euer Ernst?! Aufstand gegen Idiotie und Ideologie” von Peter Hahne (ZDF, AfD, Gott) ist auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste im Bereich Sachbuch. Erster Verdacht: Das Buch kostet nur 12 Euro, statt wie die anderen 24 oder 26 … Zweiter: Die Deutschen finden es mega geil, sich als blöd, doof, trottelig, dusselig, schwachmatig und idiotisch bezeichnen zu lassen, am geilsten finden sie, wenn der Kelch knapp an ihnen vorbeischrammt, also eigentlich eher die Nachbarn gemeint sind. Und wer sind heutzutage, wo sich lieber alle verschanzen, die Nachbarn? Na klar, die Irren aus dem Internet. Schon auf der dritten Seite geht es um eine “LGBTQ-Sekte”, die Kinder umoperieren will, die Kapitel heißen "Männer unerwünscht", "'Murat spielt Prinzessin' statt Jim Knopf", "Warum ich 'Bares für Rares' liebe” oder "Warum die Wärmepumpe nicht kommen wird". Lieblingssatz: "Neulich sprach mich jemand im Zug an: 'Herr Hahne, erfinden Sie in Ihrem neuen Buch bitte neue Verschwörungstheorien. Die alten haben sich inzwischen alle bewahrheitet." Das ist hundertpro so passiert. Wohlverdient gewonnen, Herr Hahne. Oder wie ich als Mitglied der Sekte sage: Frau Henne.

Zum Klassiker: Musikcharts. Wenn es mir in Zukunft mal wieder schlecht gehen sollte, weil alles so schnelllebig ist, werde ich mir die Compilation-Charts anschauen. Mir wird es aber ab heute nicht mehr schlecht gehen, denn wie sehr in Ordnung kann eine Welt sein? Platz 1 bis 10: Bravo Hits 124, Kontor - Top Of The Clubs - Volume 99, Bravo - The Hits 2023, Dream Dance Vol. 95, Après Ski-Hits 2024, Bravo Hits 123, Ballermann Hits Party 2024, Megahits - 2024 die Erste, Die ultimative Chartshow - Die erfolgreichsten Hits 2023 und Die Giovanni Zarrella Show - Die besten Titel 2022/2023. Und das Geilste ist, so geht es hinten raus immer weiter. Hoffentlich klettert “BÄÄÄRENSTARK!!! 2024 - DIE ERSTE” (aktuell Platz 14) noch weiter hoch.

Es gibt aber nicht nur Charts und Bestsellerlisten, es gibt auch Rankings. Neben den reichsten Selfmade-Millionären und den Restaurants mit den besten veganen Angeboten wurden in dieser Woche auch noch die besten Arbeitgeber bei Medienkonzernen gekürt (seriöseste Erhebung aller Zeiten: “Wer kommt auf die Listen? Arbeitgeber auf kununu.com aus der Medienbranche mit Schwerpunkt auf Publisher, angepasst an die Kernzielgruppe von ‘kress pro’”), und was soll man sagen? TITANIC-Verlag Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG ist auf Platz 0!

 

Platz 1 – die Spitzenkolumne von Paula „the one“ Irmschler erscheint ab dem 15. März jeden Freitag in voller Länge nur auf www.titanic-magazin.de.

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Die Wladimir-Wladimirowitsch-Putin-Story

Heute beginnen die Präsidentschaftswahlen in Russland. Der amtierende Präsident Wladimir Putin hat sich nach langem Ringen dazu entschlossen, noch einmal anzutreten. TITANIC hat ihn auf Wahlkampftour begleitet. Den ganzen Bericht lesen Sie nur in der Märzausgabe - jetzt an jedem Bahnhofskiosk, im Onlineshop als Print, PDF, in der App oder am besten: im Abo!

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio


Aus der Werkstatt:

Ein anspruchsvolles Projekt
(Ungültige frühe Fassung, 2. Teil)

Mir wurde umgehend ein höchst anspruchsvoller Auftrag erteilt. Ich sollte heterogene gedruckte Texte in einer Collage so kombinieren, daß in der geistigen Dimension des neu entstehenden Textes ein mondgroßes, rundes Objekt am Himmel entstand. Praktisch unsinnige Aufgaben hatten mich schon immer beflügelt, und ich machte mich mit großem Enthusiasmus ans Werk. Als Erklärung für die Macht des gedruckten Worts wurde seinerzeit das Vorhandensein einer entsprechenden Strahlenquelle angenommen. Damit das dieser Annahme zugrundeliegende Gesetz aus allen Himmelsrichtungen funktionierte, mußte das geistige Substrat der Quelle korrekt in einem Hauptbuch abgelegt sein. Jeden Morgen wurde mir ein Stapel Tageszeitungen und Zeitschriften gebracht. Aus ihnen schnitt ich bestimmte, in einer Liste aufgeführte Worte und Sätze aus, die ich dann, mit Angabe der Quelle sowie des Datums, auf dafür vorgesehene Karteikarten klebte. Diese wichtigen Vorarbeiten und die praktische Anwendung der Bildermännchentypologie waren die Grundlage des Projekts. Dessen Durchführung erwies sich zuletzt aber als sehr schwer. Ich mußte vermeiden, daß sich das zu erzeugende Objekt zu weit von einem bestimmten Punkt am Himmel des Textes abschleuderte, selbst wenn es genau gegenüber am selben Punkt zu finden war. Wiederholt begab ich mich ins Naturnegativ der Collage, um Senegativ und Zellgeschwindigkeit zu justieren. Die Röntgenschreibung der Strahlenquelle konnte ich jedoch nicht dauerhaft annulieren, wodurch das Ergebnis völlig mißlang. Anstatt eines runden, mondähnlichen Objekts am Himmel der Erzählebene entstand ein großes Loch im Text. Die inzwischen komplett ausgewechselte Geschäftsleitung verlangte, ich solle mich in den beschädigten Text verfügen, um das Loch mit mir selbst auszufüllen.


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Blühende Parteienlandschaften

Immer mehr Kleinparteien buhlen in Deutschland um die Gunst rechter Wählerinnen und Wähler. Welche von Ihnen die besten Chancen hat, das Sahnehäubchen auf dem Tortendiagramm der Meinungsforschungsinstitute zu werden, lesen Sie im Märzheft - jetzt an jedem Bahnhofskiosk, im Onlineshop als Print, PDF, in der App oder am besten: im Abo!

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Bis dass der Tod mich scheidet

Selena Gomez hat es an ihrem 30. Geburtstag getan, Topmodel Adriana Lima bereits 2017, und auch Adriana Lima und Selena Gomez sind auf den Trendzug aufgesprungen: Sie haben sich selbst das Jawort gegeben. Selbstheirat – was ist das und warum?  

"Jetzt dürfen also in Deutschland Menschen gleichen Geschlechts einander ehelichen. Was kommt als nächstes? Dürfen wir unsere Haustiere heiraten? Blutsverwandte? Am Ende gar – uns selbst?" So schrieb es im Oktober 2017 der FAZ-Kolumnist Jasper von Altenbockum (Gedächtnisprotokoll). Was erzkonservative Spießer und reaktionäre Kulturpessimisten jahrzehntelang herbeifantasiert haben, ist nun eingetreten: Die ersten Leute – vorwiegend junge und weibliche – heiraten sich selbst. In Deutschland ist das freilich bislang nicht möglich, heißt es doch im Wortlaut des Paragraphen 1353 BGB: "Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder (wenn's unbedingt sein muss!) gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen." Betonung auf zwei.  

Das hält etliche Menschen nicht davon ab, in privaten Zeremonien alleine zum "Altar" zu traben wie 2022 die Schauspielerin Selena Gomez – oder sollten wir schreiben "Solona Gamez"? Sologamie heißt nämlich der symbolische Akt, der etwas mit Selbstermächtigung und Infragestellung des althergebrachten Paardiktates zu tun haben soll, und der trendet nicht nur in den USA. "Ich sage Ja zum Leben und jetzt auch zu mir selbst", kündigte Influencerin Jina letzte Woche auf Instagram an. Ihre 55,98 Millionen Follower dürfen live dabei sein, wenn die 22jährige erst in einem weißen Kleid von Enzoani und direkt darauf in einem marineblauen Zweireiher von Boss den Gang "down the aisle" wagt, sodann in ihrer natürlichen sowie in verstellter Stimme das Ehegelöbnis vorliest, anschließend einen Ring vom linken zum rechten Ringfinger und zurück wandern lässt und sich schließlich die Lippen langzieht, um sie auf ihre eigene Wange zu pressen. Das gewöhnungsbedürftig scheinende Prozedere hat sie bereits probehalber in einem Insta-Reel vorgeführt; für den Hochzeitswalzer im Solo ("Ich führe!") gab es Herzchen, Likes und Blumenstrauß-Emojis.  

"Ist doch praktisch, dass man sich heute keine Sorgen mehr darum machen muss, auf den Kosten sitzen zu bleiben, wenn die Braut oder der Bräutigam kalte Füße bekommt und kurz vor der Trauung verschwindet – hätte es Selbstheirat damals schon gegeben, ich hätte mich einfach spontan selbst geheiratet", prustet ein 68jähriger Passant, den wir in der Fußgängerzone nach seiner Meinung fragen. "Meine Verlobte hat mich nämlich damals in der Kirche sitzen lassen, ohne Begründung und ohne sich je wieder zu melden. Hahaha! Einfach nicht erschienen. Jetzt wäre ich mein eigener Ehemann. Wobei … ich glaube, ich hätte mich inzwischen von mir getrennt, ich war zuletzt ein ziemliches Ekel." Ein Fall von Selbstscheidung ist allerdings noch nicht belegt.  

Tatjana Floss feiert demnächst ihren bereits vierten Selbsthochzeitstag, "sofern ich ihn nicht wieder vergesse. Ja ja, ich werd' schon dran denken … Ich sage ja nur: Wär' mal wieder typisch. Was soll denn diese passive Aggressivität?" Auch in der Einzelvariante ist das Eheleben nicht vor Abnutzungserscheinungen gefeit. Trott zieht in den Alltag ein, kleine Unstimmigkeiten wachsen sich zu handfesten Streitereien aus, der Partner bzw. die Partnerin lebt sich auseinander. "Und ganz ehrlich", vertraut uns Tatjana Floss an, "mit meinen Eltern bin ich bis heute noch nicht warm geworden. Aber verraten Sie das bitte nicht mir." Immerhin sei der Versöhnungssex in Ordnung.  

Dass das Sakrament der Ehe an Bedeutung verliere, mahnen Unionspolitiker nicht erst, seit Justizminister Buschmann das Konzept der Verantwortungsgemeinschaft ins Spiel gebracht hat. Doch gerade dieses könnte auch der Selbstehe ein neues und gesellschaftsstärkendes Fundament verleihen. "Ich bilde ab heute mit mir eine Selbstverantwortungsgemeinschaft", erklärt der 40jährige Twitch-Streamer StraußenBoyDeluxe. "Ich bereite jeden Tag für mich eine warme Mahlzeit zu, im Gegenzug werde ich mich im Alter selbst pflegen. Ein Generationenvertrag, unter den ich nur noch meine zweite Unterschrift setzen muss." Sollte sich das noch länger hinziehen, wird Edgar Strauß, wie der hängengebliebene Internetstar mit bürgerlichem Namen heißt (Mädchenname: Anton Kaiser), eine Selbsteheberatungsstelle aufsuchen. "Ob ich will oder nicht!"

Torsten Gaitzsch 

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick