Zur Lage der Wirtschaft
Heute früh reagierten die Börsen in Frankfurt, London und Rom mit einer leichten Verunsicherung, seit wenigen Stunden aber kriegen sie sich überhaupt nicht mehr ein: Wahnsinnig gewordene Börsianer wuchten schwere Goldfässer auf Eselskarren, um sie Minuten später unter unmenschlichen Anstrengungen wieder herunterzuhieven und gegen eine Mini-Tonne saurer Gurken einzutauschen, die sie zu Tsatsiki verarbeiten wollen, denn ein ordentliches Mittagessen können sie sich nicht mehr leisten. Der Finanzplatz Europa steht am Abgrund, und alles, was nun zählt, sind reale Werte (Humanismus etc.). Verzweifelte Familienväter pilgern mit riesigen Vorstadtvillen auf dem bloßen Rücken zu den Flohmärkten des Landes, wo sie ihre Immobilien für einen einfachen aufmunternden Klaps auf die wunde Schulter verhökern; denn die verarmten Multimillionäre sind mit einem Schlag um beinahe alles gebracht worden und können für die Rückzahlung der Hauskredite nicht mehr geradestehen unter der Schuldenlast.
Viele Menschen in der Finanzbranche schlucken täglich schwerste Silberdukaten, die sie mit einem Schuß Rohöl hinunterspülen; sehen sie endgültig keinen Ausweg mehr, schmeißen sie sich in einen offenstehenden Liftschacht. Die freien Stellen müssen schleunigst nachbesetzt werden, und so hocken seit wenigen Stunden erstmals Ziegen, Schafe und Kühe an den Börsen Europas, telefonieren emsig herum, betrachten schweigend die fallenden Kurse und scheißen ungeniert alles voll. Sie geben ihr Bestes (Milch), um Europa zu retten – aber es wird nicht genug sein. Zum Abend hin müssen die Tiere mit Heu gefüttert werden, damit der Börsenbetrieb weiter bestehen kann. Ein crossboarder-geleastes Derivateheupaket für 387 000,- € wird virtuell geschnürt, um den ärgsten Hunger zu stillen. Doch dann der Schock: Die Börsenviecher wissen mit dem virtuellen Heu nichts anzufangen, stieren es nur dumm auf den Bildschirmen an – und dann erst die Zinsen! Europa, soviel ist klar, ist am Ende, fix und fertig, total groggy. Mäh!
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