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Zum Weggluckern: Günther Jauchs Aldi-Wein im Test

Von Getränkeexperte Stuart Pigott

Discounterweine stehen in dem Ruf, Billigsprit für Schwerstalkoholiker zu sein. Der Preis pro Milliliter Ethanol liegt hier oft noch unter dem von Korn und Wodka, wie ich in meiner Jugend einmal ausgerechnet habe. Und tatsächlich lassen viele Tropfen aus dem Supermarkt zu wünschen übrig, dennoch gibt es immer wieder Lichtblicke. Ein Schraubverschluß ist längst kein Garant für Kopfschmerzen am nächsten Tag, sondern ein Hilfsmittel, befüllte Flaschen vor dem Auslaufen zu schützen.

Nun soll also Günther Jauch mit seinem Namen für die Qualität zweier Weine aus Aldis Sortiment bürgen, die entsprechend ihren Farben "Rot" und "Weiß" heißen. Letzterer ist bei näherem Hinsehen jedoch gelblich; das spricht nicht gegen den Wein, wohl aber gegen die Bezeichnung. Genaue Rebsorten sind bei beiden Produkten nicht deklariert, es handelt sich um Cuvées ohne Herkunftsangabe, gewissermaßen die Wurst unter den Getränken. Das muß den Genuß nicht trüben – ich erinnere mich an viele vergnügliche Abende früher, die ich zusammen mit Freunden in der Scheune pullenweise "Tafelwein aus deutschen Landen" herumgehen ließ. Damals erschien mir dies als der köstlichste Rebensaft der Welt, den ich mir leisten konnte. Wie herrlich er sich durch die Speiseröhre ätzte! Einmal war ich so hinüber, daß ich am nächsten Tag vom drei Kilometer entfernten Nachbarhof angerufen wurde, weil ich im Suff wohl dort mein Portemonnaie in den Briefkasten geworfen hatte. Noch jahrelang wurde diese Geschichte bei jeder Gelegenheit unter viel Gelächter erzählt. Doch ich schweife ab, zurück zur Verkostung…

Soviel vorweg: Die jauchschen Kompositionen sind geschmacklich keine Offenbarung und zeigen sich betont zahm und harmonisch. Das kommt der Trinkbarkeit durchaus zugute, so lassen sie sich angenehm easy weggluckern. Gerade Anfänger sind mit großen Gewächsen oft überfordert und suchen eher leckere Weine. Nun aber endlich die detaillierte Einzelbeurteilung: Der Weiße hat eine milde Säure und schmeckt wie Weißwein. "Rot" kommt erdiger daher und schmeckt wie Rotwein. Dazu kann nach Belieben eine Mahlzeit eingenommen werden, auch ernste Gespräche bieten sich an. Denn wie heißt es so schön? In vino veritas! Drum: Prostata!

Kategorie: Meinung



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt