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Zu Besuch bei "Demokratie in Bewegung"

DiB heißt eine neue Partei, die eigentlich keine ist, und Politik macht, die eigentlich keine ist, mit Politikern, die eigentlich keine sind. Ein ganz neues Konzept. Wir haben die Leute, die eigentlich keine sind, exklusiv in ihrem Büro besucht, das eigentlich gar keines ist. Und uns gibt es auch gar nicht. Hä?

Wir treffen uns jedenfalls mit Fabian, 29 Jahre alt, der auch ganz anders heißen könnte, vielleicht Flo oder Lurchkopp, in einem Café in Düsseldorf. "Ich wohne hier gar nicht, ich bin überall zu Hause. Gerade jetzt, wo ich im ganzen Land Leute treffe, bin ich mal hier, mal da." Politik wird von uns auch überall gemacht. "Die Etablierten, die Mächtigen – von denen haben wir die Faxen dicke", schäumt er direkt vor Wut. "Allein das Bestellen von Cappuccino kann ja politisch sein, also wie man es macht und bei wem und mit welcher Motivation – oder aber auch nicht!" verdeutlicht er anhand eines knackigen Beispiels seine Philosophie.

Eines Tages wachte "Fabian" morgens auf und dachte, er "muß mal etwas tun". Also tat er was, denn allein das Aufwachen war für ihn ein politischer Akt. Metaphorisch jetzt mal gesehen. Erst mal mußte er aufs Klo. "Dann begriff ich, daß auch andere Leute morgens aufwachen." Menschen haben ja Gemeinsamkeiten. Aber auch Unterschiede! Aber eben auch Gemeinsamkeiten. "Daß wir unterschiedlich sind, macht uns alle gemein", sagt er nachdenklich. "Da dachte ich: Da kann man was draus machen!" Dann gründete er die Partei mit seinem Start-Up-Kollegen "Paul". Bei uns können alle mitmachen, außer eben die, die wir ablehnen. Es gibt ein Bewerbungsverfahren. Da kann man auch "durchfallen". Wie man die Bewerbungsphase besteht, wird nicht verraten. "Ach, solche Kleinigkeiten sind doch langweilig, das hält die Bewegung auf. Laßt uns lieber alle zusammen nach vorn schauen!" Gut, gut.

Fabian ist gelangweilt vom Bundestag und "dem, was da so passiert". Ein klares politisches Programm gibt es bei DiB nicht, "das ist ja der Punkt!" Es geht um das "Nicht-Einverstandensein", nicht um rechts oder links. Nur, daß Amerika Schuld ist, das weiß man bereits. "Wir sind natürlich für Menschenrechte, hallo, aber eben unpolitisch." Wählen fand Fabian bisher wahnsinnig sinnlos, denn es änderte ja doch nichts. Lieber guckte er immer Volker Pispers und "Die Anstalt" und dachte sich: "Ach, wenn die nur mal Politik machen würden..." Und jetzt macht er sie eben selbst, im Sinne seiner Helden. Beziehungsweise nicht. Also doch. Ein wütender Post von Start-Up-"Paul" holte ihn damals ins Boot. In dem Post stand: "So geht es nicht weiter". Eine Idee war geboren.

Wir sitzen jetzt hier schon seit zwei Stunden im Café, aber keine Bedienung erscheint. Da gehen wir rein an die Theke und sagen: "Weib, warum bedienst du uns nicht?" Und die freche Magd sagt: "Sorry, ganz neues Konzept, wir sind nicht wirklich ein Café. Ihr könnt aber unsere Räumlichkeiten nutzen, um alles selbst zu machen. Allerdings gehören uns die Räumlichkeiten ehrlich gesagt auch nicht. Aber ich möchte von euch abgeholt werden." Fabian stürzt sich auf sie mit Gebrüll. "Du verdammte Olle, wir haben uns dieses Konzept patentieren lassen!" Interessant: Wirklich alles ist möglich bei DiB, auch Mord. Doch auch Amerika hat Schuld.

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg