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YOU ARE UNWANTED – Hausbesuch bei Matthias Schweighöfer (Teil 2)

Teil 1

Statt in die verschmitzten Grübchen des blonden, blauäugigen TV- und Film-Beaus ("Elliot, das Schmunzelmonster", "Hitlerjunge Quex") blicken wir in eine blasse, leidgeprüfte Fratze. "Wer ist denn da, Ani?" schallt es aus dem Off. "Die 'Gala'-Leute." – "Was? Ich habe keine Garten- und Landschaftsbauer bestellt." – "Nein, die Zeitschriftenfuzzis." – "Kauf bloß nichts an der Tür!" – "Mach ich nicht, es sind doch bloß diese Paparazzi." – "Moment, ich komme!" – "Moment, er kommt!" Der Dialog wirkt hölzern und bemüht lustig, wie nach Drehbuch einstudiert. 

Matthias Schweighöfer erscheint mit einem Aluhut auf dem Kopf und drapiert uns entlang eines roten Läufers im Hausflur. Die Zimmer sind komplett mit Bleischürzen abgedunkelt. Lediglich im Blitzlichtgewitter unserer Knipserei sind seine menschlichen Konturen zu erahnen. "Was in der Serie stattfindet, ist auch jetzt bereits in unserer Gesellschaft möglich. Einige Sachen findet man sogar schon auf YouTube*", plappert Schweighöfer ungefragt drauflos. Zur Prävention vor potentiellem Cyber-Bullying und Datenklau mittels Fake-Accounts hat er daher die eigene Freundesliste auf seinem Facebook-Privatprofil ausschließlich mit bekannten Kollegen wie Florian David Fizz und Elyas Mu'Barak vollgekauft. 

"Ich spreche so gut wie nie über mein Privatleben und schon gar nicht über meine beiden Kinder. Doch ab und zu mache ich eine Ausnahme...", mimt Schweighöfer weiter gekonnt seinen eigenen Stichwortgeber ("Matthias Schweighöfer spricht so gut wie nie über sein Privatleben und schon gar nicht über seine beiden Kinder. Doch ab und zu macht er eine Ausnahme...", "Bunte" vom 20.2.2017), bis ihm bewußt wird, daß wir ja von der 'Gala' sind. "Piepe!" befindet er und erzählt, daß er bereits damit begonnen habe, alle sensiblen Daten wie den Geburtstag seiner Tochter Greta ("1. Mai... meine Tochter hat Geburtstag!", Schweighöfers Facebook-Profil vom 1.5.2012) vor der Öffentlichkeit abzuschirmen. Wie zur Bestätigung wickelt er Tablets, Smartphones und Cayla-Puppen mitsamt seiner inzwischen 8jährigen "Arschimaus" (Schweighöfer im Sat-1-Frühstücksfernsehen vom 3.2.2014) mehrlagig in Stanniolpapier ein. 

"Man weiß nie, wo die eigenen digitalen Daten eigentlich hingehen*", seufzt er und säbelt sich zum Eigenschutz spontan seinen Like-Daumen ab. Dann verabschiedet sich Schweighöfer mit einem jovialen High four von uns, nicht ohne noch einmal auf seine angekündigte halbjährige Auszeit hinzuweisen, in der er beabsichtigt, sich von zwei Dutzend Schönheitschirurgen und Visagistinnen mit schwerem Gerät endlich sein charakteristisches Dauerstrahlen aus dem Backpfeifengesicht hacken zu lassen.

Ob der in den Worten der "Bild"-Zeitung "sensible, verantwortungsvolle, frauenfreundliche, hochtalentierte, manchmal um Hilfe suchende, hart arbeitende" Matthias Schweighöfer auch bei der Fortsetzung von "You Are Wanted" als omnipräsenter Showrunner agieren wird, erscheint uns sowohl infolge seiner Skepsis gegenüber dem Internet als auch angesichts seiner derzeitigen physischen Verfassung mehr als wahrscheinlich.

*Interview mit Matthias Schweighöfer in der „Alverde“-Ausgabe März 2017

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg