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TITANIC-Wut-Rubrik: Die offene Tür

Heute: Winfried Rätselmüller (55)

Sehr geehrte Redaktion! Ihre sprachkritischen Einlassungen lese ich (55, pensionierter Rentner a.D. mit Germanismus-Studium) stets mit einem schmunzelnden Auge. Leider endet Ihr Mut, Roß und Reiter zu benennen, spätestens dort, wo persönliche Vorteile berührt werden. Ich spreche von der "Journalisten-BahnCard" (sic!). Die kriegen Sie wohl ermäßigt? Wie sonst ist es zu erklären, daß der Unsitte des falschen Sprechens von Englisch seitens der DB-Durchsagen in Ihrem Magazin kaum je Kritik angedeiht?

Wenn den "dier Pässendschas" das "Ärreifing" in der "näckst Schdäjschen" angekündigt wird, etwa in "Wörrtsbörg, Börrlinn, Fränkförrt Slash Mäjn", dann rollt es jedem sprachempfindlichen Menschen den Magen auf. Eine Schande für Deutschland! Minderbemittelte Durchsage-Tiere, die aus oft nur einsprachigen (!) Großfamilien stammen, in denen vermutlich Dialekt (!!) "gesprochen" wird oder, sehr viel wahrscheinlicher, eine primitive Grunzsprache aus Unmutslauten, debilem Röhren und nonverbalen Äußerungen (häusl. Gewalt) – – und solche Kauderwelsch-Kriminelle werden dann auf unsere Ohren losgelassen! "Pisa" läßt grüßen. 100 000 Stunden Nachsitzen scheinen mir für solche "Geistesriesen" noch eine milde Strafe. Angemessener wäre Kielholen am eigenen Zug, 1x pro Aussprachefehler.

Am wütendsten auflachen muß ich freilich über: "Senk jo vor träwelling". Liebe Redaktion, das ist doch eine Steilvorlage! Aber da trauen sich die Herren Satiriker natürlich nicht ran (Ausnahme: Wiglaf Droste). Ob derlei tolpatschige Anbetung des Götzen "Weltläufigkeit" überhaupt zielführend ist, steht in einem anderen Stern. (Notabene: Nein, gegen Ausländer habe ich nichts. Die meisten von diesen sind nämlich reizende Leutchen, die mir höflich die Einkaufstasche aufhalten oder die Tür raufbringen.) So lange aber dieser Mißstand fortbesteht, bleibt mir nur, mich vor Fremdscham durch das geschlossene Waggonfenster zu werfen, wenn im Zuge wieder "Uncle Sam" gehuldigt wird. Der Tod möge mir leicht werden. Vielleicht wird er nicht umsonst gewesen sein.

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Grunz, Pigcasso,

malendes Schwein aus Südafrika! Du warst die erfolgreichste nicht-menschliche Künstlerin der Welt, nun bist Du verendet. Aber tröste Dich: Aus Dir wird neue Kunst entstehen. Oder was glaubst Du, was mit Deinen Borsten geschieht?

Grüße auch an Francis Bacon: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg