TITANIC schweigt: Ein Kommentar von Online-Chef Moritz Hürtgen
Liebe Leser,
knapp 25 Jahre habe ich gut und froh und frei ohne die Inhalte des Bums- und Newsportals Stern.de leben können. Dann kam die Anstellung beim Faktenmagazin TITANIC und ich mußte den Blödsinn fortan zu "Recherchezwecken" täglich lesen. Seitdem weiß ich, wie sich ebenjenes Leid der Menschen in Aleppo anfühlt, das die Redaktion von Stern.de heute zum Schweigen veranlaßt. Doch – folgen Sie bitte meinem Gedankengang! – wem ist damit geholfen, wenn man sich auf Stern.de nicht über die neuesten Thermomix-Experimente (Fa. Vorwerk), Nackte-Plus-Size-Model-Shows und den neuesten I-Phone-Gossip informieren kann? Sicher nicht den Syrerinnen und Syrern!
Bisher konnten selbst die ärmsten Schweine der Welt auf Stern.de vorbeisurfen und sich daran festhalten, daß es in Deutschland eine Online-Redaktion samt Leserschaft gibt, die noch tausend mal ärmer dran ist. Heute, am 7. Oktober 2016, werden die Eingeschlossenen von Aleppo auf Stern.de mit Bildern ihres eigenen Leides konfrontiert – und jede Zerstreuung und Ablenkung ist ausgeschlossen.
Eine vertrauenswürdige Quelle (mein Gefühl) sagt mir, daß es nicht Anstand und edle Motive sind, die die Stern.de-Redaktion heute zum Verstummen bringen – sondern einfach nur ein Betriebsausflug. Sagen wir mal: Hamburger Hafenrundfahrt, St.-Pauli-Fako-Absturz und dann immer rein in die roten Türen. Zuzutrauen ist es denen jedenfalls!
Das versichert Ihnen glaubhaft Ihr
Moritz Hürtgen
(verantwortlich für www.titanic-magazin.de)
◀ | Aus Eugen Egners Püppchenstudio | TITANIC schweigt: Die Stern.de-Schlagzeilen vom 7. Oktober 2016 | ▶ |
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