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TITANIC MONEY präsentiert: Die Börsennews

"Es geht nicht immer nur um Money, Money, Money, sondern auch um Geld!" (Richard David Precht, Investmentphilosoph). Was diese Woche wichtig war und nächste Woche wichtig wird

Helle Freude bei Goldman Sachs: Der legendäre Hanauer Trader Bernhard "The Bull" Bauernfreund hat bei einer Privatspekulation einen Call-Optionsschein auf den mongolischen Aktien-Leitindex mit einem Turbo-Short-Zertifikat auf einen kasachischen Einzelwert verwechselt und dabei sowohl sein Zweithaus in Kronberg als auch seine Drittfrau in Bad Soden verzockt. Bauernfreund selbst nimmt’s gelassen und spült den Verlust soeben mit einem Knockout-Produkt des Champagnerherstellers LVHM hinunter.

Nach einem Flash-Crash mit anschließendem Fress-Flash notieren die Papiere von Aurora Cannabis mittlerweile wieder weit unter ihrem All-time-High. Während sich die Investoren davon völlig unbeeindruckt zeigen, kommentierte ein Unternehmenssprecher die Lage wie folgt: "Hi, hihi, hihihihihi!"

Youtube- und Verschwörungstrottel Ken Jebsen würde gern an der berühmten New York Stock Exchange (Mauerstraße 11) gelistet werden und träumt heimlich davon, eine eigene Wertpapier-Ken-Nummer zu erhalt-- [auf Wunsch von IHNEN abgebrochen]

Endlich mal eine Vermählung, bei der statt der Hochzeitsglocken die Märkte bimmeln: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse AG Theodor Weimer hat seine Frau und seine beiden Töchter verlassen und ist jetzt mit dem elektronischen Handelssystem des eigenen Unternehmens liiert. Wir wünschen viele wilde Jahre mit der schönen Xetra!

Einst war er der meistfotografierte Börsenmakler der Welt, dann verfasste er Ratgeberbücher wie Cashkurs ("So machen Sie das Beste aus Ihrem Geld"), Trashkurs ("So machen Sie das Beste aus Ihrem Müll") sowie Feschkurs ("So machen Sie das Beste aus Ihrem Dirndl"), doch nun erfindet sich Dirk Müller als Hardcore-Erotikstar neu. Ob dem "Dick of the Dax" der Sprung vom ständigen Auf und Ab am Aktienmarkt zum ewigen Rein und Raus im Pornofilm wirklich gelingt, bleibt abzuwarten. ARD-Börsenfee Anja Kohl behält ihre Unterhausse jedenfalls erst einmal an.

Bei deutschen Anlegern eher unpopulär: die Stockdividende.

Eines der großen Tabuthemen unserer Zeit ist die Altersarmut, die Managern börsennotierter Großkonzerne droht. Nehmen wir zum Beispiel den Fall eines fleißigen Stuttgarters, den wir hier nur Dieter Z. nennen möchten. Dieter Z. hat sich mehr als vier Jahrzehnte lang für einen führenden Automobilhersteller abgerackert. Aber wenn er in wenigen Monaten die Nockenwellenleuchte zum letzten Mal ausschaltet, findet er sich auf dem Seitenstreifen der Gesellschaft wieder und muss von gerade einmal etwas mehr als 4000 Euro Rente pro Tag leben. Kleine Annehmlichkeiten wie der Kauf eines Audi A8 oder eines Porsche 911 werden für diesen bemitleidenswerten Mann also nur noch sehr, sehr selten drin sein.

Wenn Sie der Meinung sind, dass wir mit den vorstehenden Witzen nun wirklich den letzten Kredit verspielt haben, oder noch Fragen zum Pointenschutz im Finanzbereich haben, können Sie sich jederzeit an die BaFin wenden. Wählen Sie zu diesem Zweck einfach die kostenfreie Rufnummer 0800 2 100 500 und fragen nach dem dicken Bernd.

"Sell in may and go away!" Diese alte Weisheit kennt wohl jeder Börsianer. Der Arbeitskreis Derivatepoesie des Instituts für Finanzfirlefanz an der Anshuman-Jain-Universität in Schorfheide (Brandenburg) hat sie nun erstmals einer gründlichen lyrischen Prüfung unterzogen und ist dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Mittelfristig besser fährt offenbar, wer sich an den Regeln "Vertrau deinem Herz, verkauf im März", "Außen hui, innen TUI" oder "In der Sparkass’ herrscht ein fettes Grinsen, der Kunde zahlt die Dispozinsen!" orientiert.

Andreas Maier

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt