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TITANIC Meinung: Jugendliche, kommt mal klar!

von Fabian Lichter

Als Vertreter der sogenannten "Generation Alkopop" kann ich zu den schleichenden Veränderungen in der Gesellschaft nicht länger schweigen, ja es dürstet mich nach einer Aussprache, nach der reinen, klaren Wahrheit aus meinem Munde.

Die Jugend trinkt so wenig wie seit den 70ern nicht mehr, müssen meine geröteten Augen lesen. Na bravo! Was haben wir uns zu unseren Schulzeiten alles anhören müssen. Der Jugendschutz war uns Tag und Nacht auf den Fersen. Eltern, Lehrer und die CIA haben uns bespitzelt, wo sie nur konnten. Aber sicher! Aber ja! Nur weil wir es mit Alkohol & Co. noch locker nahmen – besser gesagt: ernst! –, dem Lustprinzip huldigten und hie und da freilich auch mal was zu Bruch ging. Weil wir Türen auftreten wollten. Für Euch, Euch Nachzügler. Ich sag’s, wie es ist: Ohne Weizen ging man damals einfach gar nicht erst in die große Pause, und nur durch Psychedelika und die obligatorische Sportzigarette danach konnte unsereins im Matheunterricht erst richtig kreativ werden. Die sollten sich mal chillen, die Alten, ebenso die heute 18–25jährigen. Trinkt halt auch mal was! Es ist ja nicht so, daß wir heute deswegen alle keine geraden Sätze mehr. Irgendwie.

Das ganze Gezeter wegen dem bissi Alk, lächerlich. Schmeckt halt auch gut, so ein Vollrausch. Und? Hat es mir geschadet? Jein! Ich bin ein volles vollwertiges Mitglied der Gesellschaft geworden. Zahle meine Rechnungen, meine Miete, mein Lotto. Die Schule haben auch wir alle abgeschlossen. Mit Zeugnis! Und ich weiß von meinem Kumpel Frank, daß er schon mehrmals kurz vor einer Ausbildung stand. Pythagoras, Dostojewski, Smirnoff – weiß ich heute noch, das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen, das hab ich noch im Hirn, als wäre es gestern gepredigt worden.

Wenn ich dann in der "Welt" wieder lese, wie da eine Journalistin fragt, ob die Jugendlichen braver werden und ein Jugendforscher darauf wie folgt antworten muß: "Das Ausschweifende ist nicht mehr cool, es geht zunehmend um Leistung." Entschuldigung, aber da kommt mir der Frühstücks-Asbach wieder hoch. Ich möchte mein Plädoyer an dieser Stelle dann aber auch langsam beenden. Zum einen wirken solche Appelle an die Jugend ohnehin nicht, wie ich mich schemenhaft erinnere, zum anderen habe ich heutzutage ja nun mal auch meine Verpflichtungen und muß rechtzeitig diese Kästen hier zum Rewe rüberbringen. Der Strom will schließlich bezahlt werden. 

Kategorie: Meinung



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Briefe an die Leser

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt