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TITANIC-Forencheck

Klingelingeling, der neue Forencheck ist da! In Irland kommt die Homo-Ehe, und in den Kommentarbereichen möchte jeder der sein, der gegen Schwule und Lesben noch besser und rückständiger hetzt als der scheiß Vatikan. TITANIC krönt wieder die originellsten fünf Haßtiraden:

Platz 5: "Mietzekatz" von welt.de
Vielleicht ist es ja auch eine Chance. Viele "Schwule" sind Frauenversteher. Vielleicht setzen sie sich mehr für deren Rechte ein? Verrückt, ich weiß. Verrückt ist es aber auch, wenn Männer einander heiraten. In der westlichen Welt gibt es wohl keinen anderen Weg. Sollen sie doch. Mal sehen, was wird. Hauptsache, keine Verherrlichung der "Knabenliebe". Oder wird das dann auch gesetzlich zugelassen? Ich fürchte es fast, die Grünen akzeptieren keine Grenzen.

Uff, Moment! Was sind "Schwule" in Anführungszeichen? Männer, die so tun, als seien sie homosexuell? Jedenfalls Frauenversteher! Immerhin kriegt dieser Beitrag nach schwerem anfänglichen Verwirrspiel noch die Kurve zur ganz normalen Hetze, auch die Grünen (ohne Anführungszeichen) kriegen noch etwas ab. Das geht aber noch besser, z.B. wie bei

Platz 4: "Jörg Quitt" von faz.net
Hatte ich mal wieder in Bio nicht aufgepasst oder gibt es nicht doch gesellschaftlich relevante Unterschiede zwischen den Männer - Männer / Frauen - Frauen und der klassischen Männer / Frauen Beziehung? Beliebigkeit als Staatsräson? Armes Deutschland. Warum nicht auch die Vielehe? Wäre doch nicht nur gegenüber unseren Neubürgern ein echtes Entgegenkommen, sondern würde auch viele soziale Probleme in Sachen Bindung und so lösen. Also - nicht zaudern - anpacken. Und als nächstes???? Aber eine Gesellschaft, deren einzige Richtlinien das Machbare sind, wird sich auf kurz oder lang im Nichts verlaufen und sich auflösen. Ja, auch ich finde diese kleinen Stammestänze lustig, aber es ist eben die Ausnahme und das sollte auch so bleiben.

Eine messerscharfe rhetorische Frage zum Einstieg, der Klassiker "Armes Deutschland", Sorgen um "Staatsräson" und "Gesellschaft" sowie obendrein ein bißchen Rassismus gegen "Neubürger" – solides, ja nahezu perfektes Kommentarhandwerk bietet dieser FAZ-Leser. Aber woher kommen am Ende bitteschön die "Stammestänze"? Gehören die nicht eigentlich in den Flüchtlingsstrang getrollt? Nur Platz 4, Treppchen verpaßt.

Platz 3: "Tachoseal" von zeit.de
Es geht um 2,7% der Bevölkerung, die einerseits gerne so viel anders, so viel mehr sophisticated als der spießbürgerliche Rest der Gesellschaft sein möchte, dann wieder möglichst gleich. Und der Mehrheit der Gesellschaft ihren Moral-Kompaß aufdrücken möchte. Für Gleichgeschlechtliche gibt es doch schon die eingetragene Lebenspartnerschaft mit so ziemlich allen Vorteilen einer Ehe. Warum muss diese Verbindung jetzt unbedingt auch Ehe heißen. Unter Ehe verstehen immer noch mehr als 2/3 der Bevölkerung die Verbindung aus Frau und Mann.

"Moral-Kompaß"! Auch hier weiß einer, wie man in Foren glänzt. Und ein schöner Vorwurf: Die gemeinen Schnöselhomos, die so viel mehr kultiviert sein möchten bzw. es halt einfach sind als der kümmerliche Sockenwichser, der in seinem stinkigen Kämmerchen täglich bei der Zeit kommentiert. Weil der Rest des Kommentars mit langweiliger Statistik anödet, reicht es aber nicht ganz für die Spitze.

Platz 2: "Takvor" von spiegel.de
ich lese die Bibel und es gibt mindestens 2 Stelle,wo die homosexuelle für ihr Verhalten von GOTT bestraft sind. Alle pro Kommentaren, die sich Christen und Gläubiger nennen, lesen andere Bücher.

GOTT!!! "Gläubiger" lesen allerdings höchstens Bücher von ihrem Antagonisten Peter Zwegat, man muß den Feind schließlich genau kennen. Aus Mitleid die Silbermedaille. Platz 1, Gold, aber geht an...

Platz 1: "Hans Georgius" von faz.net
Um 2,7 Prozent der Bevoelkerung wird seit Jahren ein Tamtam gemacht, als gelte es die Welt neu zu erfinden. Einerseits wollen die Schwulen Anders sein, anderseits wollen die Schwulen wie Alle sein. Irgendwas stimmt hier schon lange nicht mehr. Einerseits wollen sie die Rechte wie Alle haben, anderseits wollen sie nicht die Pflichten wie Alle haben. Oder tragen die Homosexuellen etwas zur Geburtenfrage, somit zur Rentenfrage, somit zur Pflegefrage anbei? (...) Es geht hier schon lange nicht mehr um gleiche Rechte. Der Homosexuelle ist laengst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es geht hier um Verehrung des Schwulseins, um Anbetung sozusagen.

To be fair: Die Leser der Online-FAZ hätten dieses Ranking eigentlich von Platz 5 bis 1 alleine anführen müssen, so originell, zahl- und facettenreich ist ihr Homohaß. Aber wir sind hier ja nicht bei der FIFA, wo alles mit lauteren Methoden zugeht. Gewonnen hat also "Hans Georgius" von faz.net, der zwar erst langatmig und nicht eben aufregend argumentiert, am Ende aber sagt, worum es wirklich geht: um die Verehrung und rituelle Anbetung Schwuler und Lesben. Und das ist es schließlich auch, wofür TITANIC als hochhomosexuelles Mainstream-Satireportal einsteht: Alle sollt Ihr vor uns Homosexuellen auf die Knie gehen, unsere schwulen Füße und lesbischen Genitalien küssen – bis wir Euch abnorme Heten schon bald wegsperren, verfolgen, verlachen und auspeitschen.

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg