Russischer Weltraum-Roboter ausgemustert
Der jüngst von der ISS zurückgekehrte menschenähnliche Roboter Fedor vom Typ Skybot F-850 galt als russischer Hoffnungsträger der beblechmannten Raumfahrt. Doch wie ihm von seinem Entwickler Jewgeni Dudorow unmissverständlich über Java zu verstehen gegeben wurde, wird es für ihn nach seinem ersten Einsatz keine weiteren Weltraum-Missionen geben. Er sei ungeeignet für die Arbeit im All: Ein gestählter Körper allein könne mangelnde Technik nicht kompensieren. Konstrukteure (russ.: Apparatschiks) der Raumfahrtagentur Roskosmos arbeiteten bereits an den Plänen für seinen Nachfolger Skybot F-851. Roboterfreunde und -kollegen zeigten sich nach einem Besuch des 1,80 Meter großen und 160 Kilo schweren Fedors - Spitzname: Maschine - in seinem Wall•E•Wostocker Zuhause besorgt. Es müffele in der Wohnung streng nach Durchgeschmortem. Der Boden sei übersät mit Speicherchips-Tüten. Und im Flur würden sich die leeren Ölflaschen mittlerweile kistenweise stapeln. Auch Fedor selbst mache einen abgewrackten und verwahrlosten Eindruck. Er würde Tag und Nacht nur noch vor seinem Android-Betriebssystem abhängen. Das LED-Funkeln in seinen Augen sei erloschen. Und die einst immer so akkurat liegenden Kabel stünden zu allen Seiten wirr von seiner Kopfeinheit ab. Zudem habe er stark angesetzt (Grünspan). Kritik äußerten sie am Umgang Roskosmos' mit Fedor. "Einen Berufsanfänger gleich wieder wie kostenfreien Elektroschrott zu entsorgen, ist zutiefst inhumanoid", monotonierte ein T-1000 und fügte hinzu: "Wenn mit uns so umgegangen wird, sollte man in der Branche einmal ernsthaft über eine Rebellion nachdenken."
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