R.I.P. Phil "The Power" Taylor – ein Nachruf
Viele Darts-Fans hatten sich vor diesem Tag gefürchtet: Ihr großes Idol, die Legende, der leidenschaftliche Trinker und Körperkulturist Philip Douglas "The Phil" Taylor, ist tot. Der jahrzehntelang betriebene Kneipensport forderte letztlich seinen Tribut.
Schon in jungen Jahren hatte seine unbändige Performance am Glas Taylor den Beinamen "The Power" eingebracht. Selbst sein guter Freund Robbie Williams, wie Taylor im englischen Stoke-on-Trent geboren und ehemals Weltranglistendritter der Säufer-Szene, wurde von ihm regelmäßig unter den Tisch gebechert. Dabei entdeckte man Taylors Talent: Hohen Promillewerten zum Trotz konnte er aus wenigen Metern eine Scheibe erkennen.
Keiner hat das Betrunken-Pfeilewerfen so geprägt wie Taylor: Selbst, wenn Taylor gar nicht vor Ort war, riefen die Massen "180!" und erinnerten damit immer wieder an das beträchtliche Körpergewicht des Großmeisters. Man mußte Taylor nicht mögen, seine laxe Art nicht lieben, mit der er sich kurz vor seinem Ableben beim WM-Finale von Jungstar Rob Cross aufs Erbärmlichste das Fell über die Ohren ziehen lassen hat. Aber eines muß man anerkennen: Taylor hatte Männerbrüste, gewaltige Männerbrüste, Männerbrüste, daß es knallt. Mächtige, furchteinflößende Wülste, die seiner Brustmuskulatur alles abverlangten. Diese paranormalen Auswüchse sind nicht zuletzt der Grund dafür, daß der Lebemann Taylor nicht nur im Dartsport, sondern auch bei den Damen große Erfolge feierte (Doppelanzeige wegen sexueller Belästigung 1999).
Dabei hatte er es am Anfang nicht leicht: Als "das menschgewordene Wachtelragout" (Darts-Kommentator Elmo Paulke) sich erstmals auf die Darts-Bühnen Großbritanniens wagte, grölten die Zuschauer sarkastisch: "There’s only one Phil Taylor!" – allein in London leben 261 weitere Phil Taylors. Doch der Vater von Taylor Swift und Gründer der Plus-Size-Modelinie "Tom Tailor" gab nie auf. Am Ende hatte der Verstorbene im Darts alles erreicht, was man im Darts erreichen kann. Das ist nicht viel, aber es ist doch eine Lebensleistung, die einen immerhin zum Lachen bringt.
Taylor hinterlässt eine glückliche Ex-Frau und neun unbezahlte Bierdeckel.
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