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Pro und Kontra: Illegale Straßenrennen

PRO: Autorennen kennen nur Gewinner – unsere Städte!

Food-Festivals, Marathons, Pegida-Demos, die Straßen von San Francisco unserer Städte haben schon viele Deppenansammlungen gesehen. Was liegt da näher, als nun endlich auch den spektakulären Rennzirkus mitten ins Herz unserer Metropolen zu holen? Die steuerfinanzierte Infrastruktur ist ohnehin vorhanden. Jetzt gilt es, den PS-begeisterten Bürgern auch mal etwas für die viele Kohle, die Straßen, Brücken, Tunnel oder eben auch sündhafteure Ampelanlagen (die fürderhin nicht mehr auf der Straße, sondern in der Disco Verwendung finden könnten) verschlungen haben, zurückzugeben. Doch schon sieht man Verkehrsexperten und sonstige Spaßbremsen die Fahne senken, sie verweisen auf eine angebliche "Gemeingefährlichkeit" dieses hochdemokratischen, motorsportlichen Kräftemessens. Aber sie vergessen dabei, daß sich Kampfradler wie Taxifahrer schon immer Duelle auf den Verkehrsachsen unserer Kommunen lieferten. Auch das Argument einer angeblich erhöhten Unfallgefahr für Fußgänger hält einer kritischen Überholung Überprüfung kaum stand. Wenn sich ein Wagen mit 160 Sachen dem Zebrastreifen nähert, ist er doch schon vier Ecken weiter, ehe eine Oma mit den Rädern ihres Gehwagens den Asphalt auch nur berührt hat! Es ist alles eine Frage des Timings. Wer dennoch Angst hat, soll den Krötentunnel Fußgängertunnel nutzen, die U-Bahn nehmen, oder nach Juist, Hiddensee oder Helgoland ziehen.
Burkhard Niehues, Meinungsbolide

KONTRA: Ein Autorennen kennt nur Verlierer, z.B. meinen Kontostand

Wir alle wissen es: Autorennen sind abzulehnen. Uneinsichtigen sollte ein Blick auf das Schicksal der prominentesten Raser die Augen öffnen: James Dean im Grab, Michael Schumacher im Koma und – freilich am Entsetzlichsten – Niki Lauda im Fernsehen. Überhaupt: Wettrennen sind nicht nur superöde, sondern auch gefährlich: Einer von mir geleiteten Studie zufolge schlafen 9 von 10 Formel-1-Fans während der Übertragungen regelmäßig ein, einer stirbt vor Langeweile direktemang. Das Motorkräftemessen auf den öffentlichen Verkehr zu übertragen hilft da nicht, ich habe es selbst getestet. An einer Berliner Ampel kurbelte im aufgemotzten Audi oder BMW neben mir, ich kenne mich da nicht so aus, ein junger Primat das Fenster herunter, schlug ein Rennen vor. Ich willigte ein. Das traurige Ergebnis: Die Reifen meines – zugegeben – nicht mehr ganz fabrikfrischen Citroën C2 waren danach total im Eimer, später hagelte es superteure Bußgeldbescheide und dem mir unterlegenen Kontrahenten standen vor Fassungslosigkeit die Tränen in den Augen. Kurzum: An einem solchen Event nehmen nicht nur ausschließlich Verlierer teil, es bringt auch lediglich solche hervor. Besser sind illegale Motorradrennen. So muß auf das prickelnde, von 250 Stundenkilometern im Ortsinnern verursachte Nahtoderlebnis nicht verzichtet werden. Und wenn dann doch mal ein pinkfarbener Jeep von rechts kommt, kommt dessen Fahrer nicht ums Leben, hat dafür aber endlich einen Grund, den Wagen neu zu lackieren.
Cornelius W. M. Oettle, Lackierer

Kategorie: Meinung



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Briefe an die Leser

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg