Pressemitteilung
TITANIC rügt den Presserat
Cartoons zum Suizid Robert Enkes verstoßen nicht gegen den Pressekodex
Das Frankfurter Satiremagazin TITANIC hat dem Deutschen Presserat heute eine formelle Rüge erteilt. Anlaß ist die Behauptung des Presserats, das Satiremagazin habe mit drei Online-Cartoons zum Suizid Robert Enkes gegen die Menschenwürde und damit gegen Ziffer 1 des Pressekodex verstoßen. Reine "Witzeleien über den Suizid eines Menschen" ohne "sachlichen Kern an Kritik", so der Presserat, seien nicht mit den Freiheiten der Satire vereinbar.
Diesen Vorwurf wies die TITANIC-Redaktion zurück. Die besagten Cartoons beleidigten nicht die Person Robert Enke, sondern verunglimpften vielmehr pauschal alle Fußballer, Bahnangestellte sowie die Fans von Hannover 96. Auch der sachliche Kern sei deutlich erkennbar: die Kritik am grassierenden Leistungsdruck bei der Deutschen Bahn. "Immer schneller, immer pünktlicher sollen die Züge sein - das Innehalten, Bremsen ist in dieser hektischen Welt einfach nicht geplant", so Chefredakteur Fischer. Das freiwillige Kontrollorgan der deutschen Presse habe seine Verantwortung nicht wahrgenommen und die Würde der TITANIC verletzt: "Wir werfen dem Presserat vor, sich auf Kosten der Tragödie Robert Enkes profilieren und seine Bekanntheit steigern zu wollen", so Fischer weiter.
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