Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper
Der Tag, an dem die Erde stillsteht
Gestern war Welterschöpfungstag. Das ist aber nichts Chilliges, wie meine Tante gesagt hätte, sondern sollte uns vielmehr daran gemahnen, dass die Ressourcen der Erde erschöpflich sind und unsere Nachfrage ihr Angebot Jahr für Jahr etwas früher übersteigt; dieses Jahr haben wir unser Ökotaschengeld halt schon am 1. August auf den Kopf gehauen und konsumieren die letzten 5 Monate auf Pump. Das Datum ist natürlich etwas willkürlich zur allgemeinen Bewusstmachung errechnet, denn so genau weiß keiner, wie viele Kokosnüsse der liebe Gott dieses Jahr an die Bäume gehängt hat, oder ob in einem Bottroper Keller nicht noch eine vergessene Kohlenlieferung aus dem ausgehenden Wirtschaftswunder schlummert; nein, am Welterschöpfungstag sollen wir einfach alle grundsätzlich darüber nachdenken, dass wir mit unseren Vorräten nicht so rumaasen sollten. Und dies gilt nicht nur für die physischen Ressourcen: Bereits seit dem 11. Juni ist der diesjährige Beatsvorrat in der Musik erschöpft, die Beatz waren bereits am 9. Mai durch. Bei Youtube-Clips weinender Kinder, die einen Welpen geschenkt bekommen, sind wir seit dem 29. März am Limit, bei Veganerwitzen haben wir den Dispo von 2016 noch nicht abgetragen, und just heute, am 2. August sind die Kapazitäten für zeitgeistgeißelnde Kolumnen semiprofessioneller Schreiber unwiderruflich
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