Nach Hornissen-Attacke: Eskalation in Karlsruhe?
18 Menschen sind bei einem Gemeindefest in Weingarten bei Karlsruhe von einem Hornissenschwarm angegriffen und verletzt worden. 13 von ihnen mussten zur Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden, wie die Polizei mitteilte. Die Hornissen hätten die Besucher des "Wein-Wander-Tags" am Sonntagnachmittag ohne erkennbaren Grund attackiert.
Daraufhin kam es in der Karlsruher Innenstadt zu spontanen Protestkundgebungen. Das Gemeindefest wurde zur Sicherheit beendet. Etwa 8000 Menschen versammelten sich zu einem spontanen "Trauermarsch". Marschiert wurde im Stechschritt. Teilnehmer berichteten von einer aggressiven Stimmung. Zu hören waren Rufe wie: "Hornissennester ausräuchern! Jetzt!", "Tod allen Wespen!" und "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Einige Teilnehmer waren mit Fliegenklatschen, Sprays und Baseballschlägern bewaffnet, verfolgten alles, was nicht bei drei davongeflattert war. "Wir haben ja nichts gegen fleißige einheimische Bienenvölker", so der Sprecher der Organisation "Zeckenklatschen", "aber wildgewordene Hornissen sollen dahin zurückkehren, wo sie hergekommen sind: das Horn von Afrika!"
Die Polizei war mit der Kundgebung überfordert, konzentrierte sich auf die Gegendemonstranten, indem sie das Insektenhaus im Karlsruher Zoo einkesselten. Für die kommenden Tage sind weitere insektenkritische Demonstrationen angekündigt. Mit einem Gratiskonzert möchten Insektenfreunde dagegenhalten: Karel Gott, die Bee Gees und die Beatles haben bereits zugesummt.
Wie es zu dem Hornissenangriff kam, ist noch unklar. "Hornissen gelten eigentlich als harmlos", so ein Insektenforscher. "Doch beim Anblick von größeren Ansammlungen von Deutschen kann wohl mittlerweile auch ein friedliebendes Tier aggressiv werden. Wir werden uns hierzulande noch auf einiges gefasst machen müssen."
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