Millionengeschäft mit illegal gefangenem Aal
Regelmäßig im Frühjahr schlägt Spaniens Guardiaal Civil (eine Spezialeinheit der Küstenwache) zu. Sie versucht Schmuggler zu überführen, die von Madrid aus illegal gefangene Aal-Jungtiere nach Asien exportieren wollen. Denn dort ist der Fisch sehr begehrt. Kriminelle verdienen mit der verbotenen Ware jährlich rund 30 Millionen Euro. Doch meist gehen den Beamten nur kleine Fische ins Netz. Handel mit Glasaalen, eigentlich eine durchsichtige Strategie, hat mittlerweile gigantische Ausmaße angenommen. Die Ware ist im erigierten Zustand zehn Zentimeter groß, glitschig und transparent. Wegen ihres durchsichtigen Aussehens werden die fragilen, langsam heranwachsenden Jungtiere als Glasaale bezeichnet, die dann zu den bekannten, ekligen, schleimig-bräunlichen Fischbrötchenbelägen heranwachsen. Seit einigen Jahren aber beobachten die Fischereiverbände Spaniens, Frankreichs und Deutschlands einen massiven Schwund der Glasaale. Das EU-Artenschutzprogramm steht vor einem Scherbenhaufen. Obwohl es ein EU-Exportverbot für Glasaale gibt, finden Schmuggler immer wieder schwarze Kanäle, um die kleinen, illegal gefangenen Fische nach Asien zu bringen, wo für ein Kilo Glasaale auf dem Schwarzmarkt 1.500 Euro (zuzüglich Pfand) bezahlt werden. Beim Durchleuchten der speziell präparierten und wasserdicht versiegelten Koffer fallen die durchsichtigen Tiere meist nicht auf. Nur ein paar wenige, vertrottelte Schmuggler, die ihre Ware in Paketen mit der Aufschrift "Vorsicht Glasaal!" verschicken, werden von den Fahndern bei Kontrollen entdeckt.
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