"Nicht langweilig!" – Merkel im Wahlfieber
"Für mich ist dieser Wahlkampf nicht langweilig" – das sagte Angela Merkel auf der Bundespressekonferenz gegenüber einer leicht abgespannt dreinblickenden Journalistenschar. Gerade vorgestern sei es zu einem Herzschlag-Moment gekommen, als man Patienten einer Klinik für schwere Schlafstörungen in Goslar besucht habe. Bis zum Schluß sei fraglich gewesen, ob es gelingen würde, wirklich alle Insomniebetroffenen durch die Schilderung der bisherigen Wahlkampftour zu heilen, führte Merkel vor den vor sich hin dämmernden Medienmenschen aus. Zum Schluß seien dann jedoch nicht nur die Kranken eingenickt, sondern auch sämtliche Ärzte, das Pflegepersonal und eine zufällig anwesende Grundschulklasse aus lauter colatrinkenden ADHS-Kindern. "Solche Erfolge sind es natürlich, die meine Arbeit bei aller Beschwernis arbeitswert machen", erklärte die Bundeskanzlerin vor den entschlummernden Pressevertretern.
Auch die nächsten Wochen würden sicher nicht lang. Man sei extrem gespannt, ob die Goslarer bis zum Wahltag wieder aufwachten, so Merkel zu den teilweise obszön laut schnarchenden Konferenzbesuchern. Mit erheblichem Stimmeinsatz gegen die anschwellenden Ratzgeräusche verabschiedete Angela Merkel sich schließlich und wünschte allen einen traumhaften Wahlkampfendspurt. Vom Kanzlerkandidaten der SPD, Martin Schulz, war eine Stellungungnahme bisher nicht einzuholen. Sämtliche Journalisten, die sich ihm auf weniger als dreihundert Schritt näherten, würden derzeit in eine Art todesähnlichen Zustand verfallen, heißt es.
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