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Meditation und Markt mit Dax Werner

Gedanken zur besten Weltmeisterschaft aller Zeiten

2014 celebratete ich gemeinsam mit Startup Claus den WM-Sieg "unserer Jungs" in Köln: Ich erinnere mich, wie Claus und ich minutenlang stumm auf einen 20-Zoll-HD-Ready-Flatscreen am Brüsseler Platz starrten, und an dieses unwirkliche Momentum, wo Fips Lahm das Dingen in den Nachthimmel von Rio streckte. Noch intensiver als meine Freude über die deutschen World-Cup-Winner war es jedoch, mit Tränen der Rührung zu beobachten, wie sämtliche Kioske und Getränkehallen der Domstadt ihre gesamten Alkoholbestände in einer halben Nacht verkaufen konnten. In dieser mystischen Sommernacht wurde Geld verdient.

Auch im neuen Weltmeisterland Frankreich, oder wie Emmanuel Macron und ich sagen: in der "Start-up-Nation", wurde gestern Nacht offenbar sehr viel Cash gemacht, auf Twitter habe ich mir Videos von besenrein leergeräumten Supermarchés und Luxus-Boutiquen auf der Champs-Élysées reingekaspert. Offenbar hat Macron es geschafft, eine ganze Nation ins Start-up-Fieber zu versetzen. Und was ich daran besonders next level finde: Das gesamte Thema wird an der Seine 360°-grassroot gedacht. So klappt’s.

Hierzulande ist nach dem Vorrunden-Debakel für die "Die Mannschaft" dagegen erst einmal mentaler retreat in der Künstlerkolonie Worpswede angedoodlet. Der DFB hat seit der Niederlage gegen "den Mexikaner" real talk nur einen Monat gebraucht, um sein 2006 etabliertes Game vom Hochglanz-Start-up mit Seriengewinner-Mindframe auf das Level Spediteur-druckt-Facebook-Memes-gegen-Willkommenspolitik-auf-seine-Lkws zu shiften. Heftig, aber so kann’s gehen, wenn der Club der Freunde der Nationalmannschaft plötzlich den inhaltlichen Kurs vorgibt. Die-Mannschaft-Manager Oliver Bierhoff, der wie so viele seine Karriere eigentlich nur den ironischen Wirren der neunziger Jahre und damit verbundenen Highlights wie der Einführung des Golden Goals verdankt, wirkt nur noch wie ein Getriebener und erinnert mich gerade ein bisschen an den Klassenkameraden, bei dem es nach dem Abitur erst absurd gut lief und der jetzt nur noch dadurch auffällt, dass er im Facebook die luziden Überlegungen von Roland Tichy zur Asylpolitik in die Timeline drückt.

Apropos in die Timeline drücken: Womit man diese Woche noch jede Menge Klicks und Favs in den Social Media generieren kann, ist der Hinweis, dass die nächste WM 2022 in Katar (!) zur Adventszeit (!) gespielt wird. Für echte viral magic muss der Post dann aber auch im stilechten Oswald-Spengler-"Untergang-des-Abendlandes"-Gedächtnis-Tonfall gehalten sein. Für mich persönlich ist eine Winter-WM am Ende auch nur eine dornige Sommer-WM, also kein Problem, nur eine Aufgabe: Kann mir zum Beispiel sehr gut vorstellen, in vier Jahren mit Claus einen Weltmeister-Glühweinstand ("Jogis Wunderwein") am Brüsseler zu rocken.

Freut sich schon auf Eure Geschäftsideen und sendet liebe Grüße: Dax Werner

Kategorie: Meinung



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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt