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Leute ... von Paula Irmschler



ICH BIN INTROVERTIERT

Leute,



am Wochenende war ich auf der Piste – und es war wieder einmal sehr traurig, denn es ist wahr: Ich bin introvertiert. Genau wie Ihr wahrscheinlich auch, Ihr verzottelen Stinkeheinis, die Ihr gerade vorm Internet sitzt. Es ist ein bekanntes Phänomen: Man ist auf einer Party, wie jedes Wochenende und unter der Woche auch manchmal, und kann mit niemandem so richtig reden. Erstens weil man niemanden kennt, zweitens weil man gerade erst eine Lymphdrüsenoperation hinter sich hat und drittens weil man nun mal introvertiert ist. 

Deswegen dachte ich mir, ich melde mich mal auf Facebook, Twitter, Tinder, Instagram, Snapchat und für ein Bahamas-Abo an, da ist die Hemmschwelle nicht so groß, neue Leute kennenzulernen. Und ich lerne gern neue Leute kennen. Manche Datingapps haben auch so Persönlichkeitsberechner, und da kommt immer raus, dass ich introvertiert bin, und dann kann ich mich mit anderen Introvertierten zusammentun und mich austauschen. Ich habe außerdem erfahren, dass ich zu einer speziellen Art von Introvertierten gehöre: den extrovertierten Introvertierten. Das heißt, dass ich in meiner introvertierten Art extrovertiert bin. Das macht es schwer, anzukommen bei vielen anderen Menschen. Einige Gespräche enden schon, sobald ich sage, dass ich extrovertiert introvertiert bin. Ich sage es immer gleich, damit es raus ist, und oft, weil ich dazu stehe. Ich habe es mir sogar jetzt groß auf ein T-Shirt drucken lassen. 

Es ist wichtig, dass wir über dieses Thema sprechen. Viel, immer, direkt. Während meines letzten One Night Stands brachte ich es also zur Sprache: Ich muss dir etwas sagen, ich bin so und so. Das war nicht leicht, der Mann schien nicht begeistert, aber es war mir egal, wenn er mich nicht will, wie ich bin, scheiß ich da einfach drauf. Auch bei Festivals, den Eltern meiner Partner oder bei richtig geilem Gruppensex stoße ich da immer wieder an Grenzen. Mein letzter Freund war introvertiert extrovertiert. Hätte er es doch nur je geäußert ... Dann hätten wir uns so richtig gut ergänzen können, aber er konnte es nicht und so habe ich es nie erfahren und dachte, er wäre ein stinklangweiliger Normalo, und habe ihn verlassen. Einfach nur schade. Aber noch was in eigener Sache: Schreibt mir gern, falls Ihr ficken wollt!

Kategorie: Meinung



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Briefe an die Leser

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt