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Frankfurter Buchmesse: Hotelbewertungen großer Literaten

Seit Mittwoch ist Frankfurt wieder fest in der abgemagerten Schreibhand der Dichterszene. Wohin man blickt verarmte Verleger, verbitterte Schriftsteller, verheizte Jungautoren und genug Poetry-Slammer, um damit den Grand Canyon zu füllen. An den Messeständen informiert der Zukunftsmarkt Buchhandel über die neuesten Ideen der Branche (z.B. Buchdruck mit beweglichen Lettern). Doch wo steigen die wenigen Autoren und Herausgeber, die sich noch eine Herberge leisten können, ab? TITANIC veröffentlicht exklusiv die literarisch wertvollsten Unterkunftskritiken der Frankfurter Hotelgeschichte.

Hotel Herrenhof
Als ich eines Morgens aus unruhigen Träumen in jenem Hotelzimmer erwachte, fand ich mich in meinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Aber das Frühstücksbuffet: erstklassig!
4 Sterne
- F. Kafka

Zur Tropfenden Minibar
Das Zimmer war so winzig – als ob man in einem Schrank unter einer Treppe hausen müsste! Obwohl ich nicht mal Halbriese bin, stieß ich mir beim Eintreten den Kopf so fest, dass ich seither eine hässliche Narbe auf der Stirn habe. Alles andere als zauberhaft!
2 Sterne
- J. Rowling

Motel Treppenwolf
Gern will ich doch heiter Raum um Raum durchschreiten und mich vom Weltgeist Stuf’ um Stuf’ auch heben lassen – aber nicht wenn der Lift kaputt und das Zimmer im 14. Stock ist...
3 Sterne
- H. Hesse

Klagenfurter Klause
Mein Reservierungs-Widerruf wurde bei so teuer gestundeter Zeit sichtbar am Hotelrechnungshorizont. Die Hunde musste ich zurückjagen, waren sie doch am Zimmer nicht erlaubt. Die Eingeweide der Fische sind kalt geworden am Mittagsbuffet. Drum sieh dich nicht um. Schnür deinen Schuh. Such dir ein anderes Hotel.
0 Sterne
- I. Bachmann

Gasthof zum Schimpfenden Mauler
Die verstörende und zerstörende Gebäudestruktur dieses Städtebunkers, der, bevölkert von heimtückisch nach Opfern greifenden und geifernden Geschäftemachern, im Grunde im gar medizinischen Sinne direkt und folgerichtig und damit eindringlich auf Kopf und Körper und auf das ganze, diesem Wohnverhältnis ja vollkommen ausgelieferte Wesen drückt, wird den auf Behausung angewiesenen Gastierenden, der ratlos und rastlos den gastronomischen Unsinnigkeiten und Stumpfsinnigkeiten ausgeliefert ist, letztlich voll und ganz auslöschen. Aber, was soll’s!
5 Sterne
- T. Bernhard

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Hey, »Zeit«,

Deine Überschrift »Mit 50 kann man noch genauso fit sein wie mit 20«, die stimmt vor allem, wenn man mit 20 bemerkenswert unfit ist, oder?

Schaut jetzt gelassener in die Zukunft:

Deine Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt