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Fabian Lichters Economy Class

Ab in die Kiste

Die Box der Pandora habe ich geöffnet, allein dadurch, Spuren hinterlassen zu haben, als ich einmal im Leben vernünftige Lederschuhe ordern wollte. Seither werde ich mit Produkten aus der Welt der guten Dinge konfrontiert, die meinen Geist benebeln. "Das beste Glas, das ich jemals erschaffen habe", postet eine zeitgenössische Version von Hauffs Glasmännlein in meiner Timeline herum, direkt aus der Josephinenhütte, und ich glaube ihm alles, muss nur leider konstatieren, dass ich eher zu viele Gläser mein Eigen nenne als zu wenige. Sie scheinen regelrecht nachzuwachsen in den Ecken der Wohnung, und das ganz ohne Glasbläserkunst und Traditionshandwerk. Das "zeitlose Solinger Messer" fällt mir kurz darauf ins Auge – natürlich nicht wirklich, meinen Augen geht es gut – zeitlos jedoch war mir bis anhin als Attribut für ein Messer völlig unbekannt. Jetzt allerdings finde ich den Gedanken, Besteck in der Schublade zu haben, durch das sich ein etwaig vorbeischauender Zeitreisender irritiert fühlen könnte, allzu belastend. Was ist mir nur alles entgangen in meinem bisherigen Leben? Die Antwort erhalte ich prompt: die Sauerteig-Onlineschulung. Ein Sauerteig ist wie ein Haustier, heißt es. Das müsste ich dann leider noch einmal mit dem Vermieter absprechen. Stattdessen klicke ich mich zu den samtenen Couchkissenbezügen und der – o weh! – 6000-Euro-Kaffeemaschine?! Die Warenwelt durchbreche ich alleine ohnehin nicht mehr, wozu also noch länger abseits stehen. Küchenabfälle wandern in Zukunft in die Wurmkiste, na sicher, wenn es schon so lustig ökologisch angepriesen wird. Es gärt längst in mir. Und wenn ich dereinst alt und grau durch die Wohnung schlurfe, den Blick zufrieden über Flächen, Polster und Schränke gleiten lasse, im Wissen, erwirtschaftet zu haben, was es zu erwirtschaften galt, und mein Bewusstsein nachhaltig weichgeknetet zu haben, bette ich mich zufrieden auf die sich sanft hebenden und senkenden Entsafterabfälle in der Wurmkiste, entschlummere selig und trete ein ins Reich ewiger Erfüllung. Rücknahme ausgeschlossen.




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick