Die Meldungen der Woche
Nach Schätzungen der Strumpf- und Bettwarenindustrie horten die Deutschen noch die unvorstellbare Summe von rund 12,8 Milliarden D-Mark. Dabei ist es nicht die Geldpolitik der EZB, die den Menschen schlaflose Nächte bereitet, sondern vielmehr die durch Säckchen von Groschen, Heiermänner und Brauner Riesen in und unter den Kopfkissen bedingte unbequeme Liegeposition. Aufbewahrt werden die Münzen und Scheine vor allem aus nostalgischen Gründen, wie ein Sprecher der zukunftsorientierten Bundesbank vermutet: "Während die einen das Geld gewinnbringend bei der Babcock Borsig AG anlegen wollen, sparen die anderen höchstwahrscheinlich für einen Urlaub in Jugoslawien oder wollen es mit der neuen Währung im Westen einmal richtig krachen lassen."
Die langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz hat eingeräumt, wesentliche Teile ihrer Biografie erfunden zu haben. Laut ihrem Anwalt Lionel Hutz hat sie weder das Abitur am Essener Thomas-Gsella-Gymnasium erworben, noch an der Humbug-Universität zu Berlin Rechtswissenschaften studiert. Ferner gab die Milliardärstochter und ehemalige Schönheitskönigin von Nordrhein-Westfalen an, zwischen 1999 und 2003 als Angestellte in der Anwaltskanzlei Lug & Trug zu keiner Zeit rechtsberatend tätig gewesen zu sein. Welche Konsequenzen Hinz, die mit wahrem Namen Kunz heißt, nun drohen, ist noch unklar. Ein Rauswurf aus der SPD scheint jedoch unwahrscheinlich. "Wie soll das ohne Parteibuch gehen?" bemerkte ihr väterlicher Freund Willy Brand.
Der Geiselgangster Hans-Jürgen Rösner wehrt sich gegen die zweiteilige ARD-Verfilmung des Dramas von Gladbeck. Der 58jährige sieht in der Rollenbesetzung mit Ben Tewaag seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Die ungepflegte, nach Schnaps und Schweiß müffelnde Schlägertype mit den schlecht gestochenen Knasttattoos hätte außer seiner Nähe zur Boulevardpresse mit ihm nichts gemein. Rösner verlangt, stattdessen vom Darsteller seines Komplizen Dieter Degowski dargestellt zu werden. Eine Sprecherin der Berliner Produktionsfirma Ziegler Film erklärte jedoch: "Tut mir leid, aber aufgrund der hohen psychischen Belastung während des Drehs steht Uschi Glas für eine Doppelrolle nicht zur Verfügung."
Trotz der Suspendierung des russischen Leichtathletikteams für die Olympischen Spiele in Rio müssen die Menschen in ihrer Heimat während dieser Zeit nicht auf russischen Spritzensport verzichten. Rußlands Sportminister Witali Mutko erklärte: "Die Wettbewerbe im Spießrutenlauf der schwulen und lesbischen Sprinter und Langstreckenläufer werden wie gewohnt täglich auf den Straßen Moskaus und St. Petersburgs ausgetragen." Für die Einlaufzeremonie hat sich Mutko einen besonderen Clou einfallen lassen: "Im Gegensatz zur scheiß Olympiade darf bei uns jeder eine Fahne vor sich hertragen."
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