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Dax Werners Debattenrückspiegel KW 36 – Bundestagswahl Edition

Liebe Leser_innen,

aktuell mehren sich die Stimmen, die da sagen: Freund_innen, der Drops namens Bundestagswahl ist gelutscht, die Messe ist gelesen, der Kuchen gegessen, die Würfel jeworfen. Besonderes Geschmäckle: Nicht selten gehören diejenigen, die das sagen, über Umwege zum SPD-Wahlkampfteam. Ich für meinen Teil bin mir da noch nicht so sicher: Erleben wir noch den "september surprise"? Drehen Laschet oder Baerbock das Ding nochmal auf den letzten Metern mit einem Überraschungsangriff im zweiten Triell heute Abend? Wer patzt bei Illner und Köhr? Oder siegt am Ende doch die Olafliebe? Der Debattenrückspiegel in der BTW-Edition.

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Das Timing der Jungs und Mädels von der Ericusspitze wirft in den letzten Wochen Fragen auf, denn auch wenn die SPD gerade einmal 5 Prozentpunkte vor der Union liegt, macht das Hamburger Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL diese Woche bereits mit einem Nachruf auf Armin Laschet auf. Angeblich komme Laschet regelmäßig zu spät zu seinen Wahlkampf-Terminen, weil er unterwegs immer anhalten lässt, um zu rauchen. Quelle: "Manche erzählen". Peinlich! Vorbei die Zeiten, in denen ein Markus Feldenkirchen mit Martin Schulz auf dem Schoß noch quer durch die Republik düste, ihn in meiner Vorstellung hier und da auch inhaltlich beraten, Interviews freigegeben und zum Ende hin auch in seinem Namen Termine zu- und abgesagt hat. Goodbye embedded journalism, welcome Hörensagen-Berichterstattung!

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Aufstand im CDU-Ortsverband Limbach-Altstadt im Saarland: Nein, so das Verdikt, hier werden dieses Jahr keine Armin-Laschet-Poster plakatiert, der Vorsitzende Carsten Baus schließt im Interview sogar nicht aus, den gesamten Parteivorstand nach der Wahl "zum Teufel zu schicken". Egal, wie das Ding am 26. ausgeht: Ich rate der Union zu einer anschließenden angeleiteten Mediation mit ihren saarländischen Verbänden, bevor das Schreckgespenst deutscher Trump aus Limbach-Altstadt Realität wird.

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On a personal note: Ich habe in diesem Wahlkampf Auftritte von Olaf Scholz, Annalena Baerbock (Support: Eckart von Hirschhausen) und nun gestern Jürgen Todenhöfer verpasst. Immer war ich eigentlich ganz in der Nähe des "gigs", immer habe ich genau einen Tag später erst erfahren, dass der "gig" überhaupt stattfand. Auch wenn ich erkennbar Schwierigkeiten habe, diese Anekdote irgendwie auszudeuten, sicher ist: Auch sie gehört zur Geschichte dieser Bundestagswahl dazu

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Auch in Zollernalb-Sigmaringen überschlagen sich einmal mehr die Ereignisse: CDU-Kandidat Thomas "Baku" Bareiß hat hier gestern sein Wahlkampfvideo aus dem heimischen Computer-Keller ins Internet hochgeladen (248 Aufrufe). Main talking point: In den vergangen Jahren konnte er 300 Mio. Euro Fördermittel in die "#Heimat" bewegen. Klasse! Auch der gelungene Einsatz gemafreier Motivations-Musik aus der Youtube-Musikdatenbank ringt mir ein gerüttelt Maß Respekt ab, dennoch hätte ich mir deutsche Untertitel sowie eine Aufschlüsselung, wie viel Fördermittel aus Brüssel und wie viel aus Baku geflossen ist, gewünscht. Urteil: Schon viel Schönes dabei, aber immer noch Luft nach oben.

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Remember Norbert Röttgen? Der schöne Rechtsanwalt aus Meckenheim hat sich aus der aktiven Politik zurückgezogen und verdingt sich nun im Multi-Level Marketing. Beweisfoto vom Wochenende:

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Nach der Razzia im Finanzministerium Ende der Woche wollen es die Gesetze des Wahlkampfs, dass nun auch SPD-Kandidat Olaf Scholz "unter Druck" gerät. Die Schlagzeilen vom Wochenende wirken trotzdem bestenfalls bemüht, den insgeheim wissen wir’s doch alle: Der Kult-Hamburger hat schon ganz andere Dinger ausgesessen und mit strategischen Erinnerungslücken pariert. Und die alte Regel gilt noch immer: Mit einem Skandal, der sich nicht seniorengerecht in einem Satz durch den Hausflur pitchen lässt, ist kein Wahlkampf zu machen.

In diesem Sinne: Keep fighting Armin!

Euer: Dax Werner




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt