"Dabi dubi, dibi, kacka kohli, Standortsicherheit…" – Auf ein Wort mit Paul Ziemiak
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (18) hat in einem Tweet Klimaaktivistin Greta Thunberg für ihre Kritik am deutschen Kohleausstieg "gedisst", wie Junge-Union-Mitglieder sagen. Der dadurch ausgelöste Shitstorm erhöhte weltweit beträchtlich den Methanausstoß. Wir sprachen mit Ziemiak über seinen Tweet, politischen Aktivismus junger Menschen und den Klimaschutz.
TITANIC: Herr Ziemiak, Sie selbst gelten innerhalb der CDU als Jungspund. Umso mehr verwunderte viele Menschen Ihr derart onkelhaft herablassender Kommentar gegenüber einer jungen Aktivistin wie Greta Thunberg.
Ziemiak: Natürlich fühlt man sich in einer Partei wie der CDU mit 33 Jahren wie ein Wickelkind auf Besuch in der geriatrischen Abteilung. An meiner Verachtung für linksgrünversiffte Gutkinder wie diese klimapopulistische Pippi Langstrumpf ändert das aber nichts. Der direkte Schritt aus dem IKEA-Småland auf die Politbühne war für die kleine Greta zu groß. Außerdem glaube ich, dass der Knirps mich ohnehin nicht verstanden hat, weil ich nicht Babysprache verwendet habe. "Dabi dubi, dibi, kacka kohli, Standortsicherheit…" So hätte sie es vielleicht kapiert. Obwohl: Lesen wird sie ohnehin noch nicht können.
TITANIC: Sie verstehen die Kritik an Ihrer Wortwahl, vor allem an "Arme Greta" samt Affen-Emoji am Ende des Tweets, also nicht?
Ziemiak: Nein! Wenigstens hab ich nicht "Ach, hol dir doch ein Eis und halt das Maul!" geschrieben. Gedacht? Ja. Geschrieben: Nein. Allein das macht den Unterschied zwischen erwachsenem Generalsekretär und Zwerg, der Politik spielen will, aber noch nicht einmal die Objektpermanenz gemeistert hat.
TITANIC: Aber ist es nicht gut, wenn sich junge Menschen in den politischen Diskurs einbringen?
Ziemiak: Auf den Inhalt kommt es an. Ich habe mich auch mit jugendlichem Elan gegen die Rente mit 63 und für ein sofortiges Entsorgen von Menschen über 65 eingesetzt. Nur sind solche Ideen gut für den Standort Deutschland und damit sehr erwachsen.
TITANIC: Sie warfen Thunberg "pure Ideologie" vor und dass sie sich nicht mit Arbeitsplätzen, Versorgungssicherheit oder Bezahlbarkeit beschäftige. Aber ist Thunbergs Sorge, ja, Panik um den Planeten nicht berechtigt?
Ziemiak: Aber nein! Gretchen ist eher ein Beispiel dafür, wie gefährlich es ist, wenn schon Winzlinge wie sie von irgendwelchen wissenschaftlichen Studien verhetzt werden. Radikale Ideologien wie der "Klimawandel" können in diesen Kindsköpfen, deren Hirnentwicklung ja grade erst begonnen hat, echten Schaden anrichten.
TITANIC: Aber Sie haben doch auch "Generationengerechtigkeit" zu einem Ihrer Kernthemen erklärt. Hat die nächste Generation nicht ein Recht darauf, in einer lebenswerten Umwelt aufzuwachsen?
Ziemiak: Natürlich haben Kinder einen Wert. Sie sind die Aktionäre der Zukunft! Und gerade deshalb werden wir Deutschlands Wachstumsraten nicht unüberlegt am Altar des Planeten opfern. Außerdem gilt in der Union sowieso: Die Kinder, die wir vor allem schützen, sind die ungeborenen.
Anmerkung:
Dieses Gespräch wurde in einem Bällebad geführt.
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