Blick nach England: Der Fettberg von London ist abgetragen
Spezialkräfte haben einen riesigen Fettberg in der Londoner Kanalisation in neun Wochen harter Arbeit abgetragen. Das 250 Meter lange Gebilde im Untergrund des Stadtteils Whitefattel Whitechapel war ein Mix aus gehärtetem Frittenfett, B&B-Abfällen (Englisches Frühstück), als Fischverpackung genutzten Zeitungen sowie sanitären Abfällen wie Windeln, Feuchttüchern und fettigen (roten) Haaren. "Wir haben die Schlacht ('Fattle for Whitechapel') gegen das Monster von Whitechapel gewonnen", butterte twitterte das Unternehmen Ham’s Water Thames Water in heroischem Ton. Der Krieg gegen die Fruchtzwerge Fettberge gehe aber weiter. Fettberge sind, gerade auch wegen zunehmend fettlastiger Eßgewohnheiten der Großstädter, zu einem enormen Problem in der britischen Hauptstadt geworden. Das Ausmaß des jetzt abgebauten Kolosses stelle jedoch alles in den Braten Schatten, hieß es. Er wog etwa so viel wie ein frittierter Blauwal.
Viele Fritten Briten spülen z.B. Essensabfälle die Bulette Toilette hinunter und entsorgen immer mehr heißes Fett in der Kanalisation, das dann den Unrat zu einer steinharten Masse verklebt. In der Innenstadt sprengte unlängst ein solcher Gigant aus Gastronomieabfällen die Röhre, quoll hinüber auf die Gleise eines benachbarten U-Bahn-Tunnels. Ein gerade einfahrender Zug kam erst sieben Stationen weiter zum Stehen. Jetzt hat die Linie ihr Fett weg: Pendler sprechen nur noch von der "Pigadilly line". Die Stadt hat schon reagiert, die Durchsagen wurden von "Mind the gap" zu "Mind the fat" geändert. Was mit dem Giganten von Whitechapel geschehen soll, ist noch nicht entschieden. In der Diskussion stehen mehrere Verwendungsmöglichkeiten: Aufnahme ins Fettfigurenkabinett "Madam Tussauce’s" oder Nutzung des Materials zur Fassadendämmung an Hochhäusern. Ein besonders origineller Vorschlag: Hardcore-Brexit-Befürworter wollen den Koloß als riesigen Propfen zum Verschließen des Eurotunnels verwenden.
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