Bevorstehender AfD-Einzug: Quo vadis, Parlament?
Auch nach den jüngsten Umfragen wird die AfD mit zunehmender Wahrscheinlichkeit am 24. September in den Deutschen Bundestag einziehen, womöglich sogar als drittstärkste Kraft. Wie gedenken die Etablierten mit den rechten Neuparlamentariern umzugehen? TITANIC macht den Parteien-Check:
Die Linke möchte nicht wieder in alte SED-Verhaltensmuster zurückfallen und die AfD im Plenum mit einer Abschottungspolitik isolieren. Parteivorsitzender Bernd Riexinger versichert: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen." Vielmehr soll es sich zur Abschreckung um einen antifaschistischen Schutzwall aus Oskar Lafontaine, Petra Pau und der Gruppe Karat handeln.
Für die Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen geht es bei der Auseinandersetzung mit den Rechtspopulisten ans Eingemachte. Statt des angedachten Veggie-Days, der der Führerverehrung von Gauland, Höcke und Co. noch in die Hände spielen würde, erwägt die Kriegstreiberpartei nun die Einführung eines sogenannten D-Days. Beginnend mit dem 6. Juni soll in der Bundestagskantine Deftiges aus Übersee serviert werden (Codename: Wutburger).
Die FDP dagegen gibt sich über den Einmarsch der Rechten ins Parlament gewohnt liberal. "Hauptsache wir sind wieder in vorderster Front mit dabei und niemand macht mir den Titel 'Größter Freidemokrat aller Zeiten' streitig, sonst knallt's!" wetterte Parteiführer Christian Lindner jüngst vor Anhängern in einem Münchener Bierkeller (P1).
In der SPD sieht man der nächsten Legislaturperiode gelassen entgegen. "Da wir laut ARD-Deutschlandtrend sowieso nicht mehr im Bundestag vertreten sein werden, ist doch jetzt eh alles chnurzegal", erklärt Kanzlerkandidat Martin Chulz die spontane Ausräumaktion seines Spindes im Reichstagsgebäude. Dann verläßt er irgendetwas von "Freiheit und Leben nehmen, die Ehre nicht" murmelnd für immer den Sitzungssaal.
Auch die CSU kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Sie bemängelt stattdessen den seit Jahren in der politischen Landschaft zu beobachtenden Hang zum Linksextremismus und warnte vor einem Erstarken der Tierschutzpartei mit ihren staatsgefährdenden Ansichten.
Dementgegen beabsichtigt die CDU ihren seit 68 Jahren erfolgreichen Kurs im Umgang mit Rechtsradikalen weiterzuführen und eine gemeinsame Bundestagsfraktion zu bilden.
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