Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Indianer beim Schattenwerfen
Der Füllhahn bei der Formalhantierung der Braut
Der Füllhahn und die Braut gehörten von vornherein nicht derselben Spezies an. Trotzdem und obwohl man nicht wissen konnte, welche Widersacher dies auf den Plan rufen würde, war man entschlossen, die Sache durchzuführen. Anhand erstaunlich einfühlsamer Konstruktionszeichnungen konnte von deutschen Ingenieuren dargelegt werden, wie fortan die Formalhantierung bei der Braut bemessen werden sollte. Beim praktischen Vollzug erwies sich die Hantierung der Braut (ob formal oder nicht) als unzutreffende Formulierung, denn realiter hantierte ja die Braut den Füllhahn, der selbst jenseits allen Füllens, bis auf unwillkürliche Reflexe, unbeteiligt blieb. Oder war es doch so gemeint, daß an der Braut eine Hantierung vorgenommen wurde? Man war unsicher und versuchte es mit der veränderten Formulierung "Der Formalhahn bei der Füllhantierung der Braut". Doch war dies keine zufriedenstellende Lösung. Das Vertauschen von Wörtern reichte offensichtlich nicht einmal für deutsche Verhältnisse. Also wechselte man lieber alles aus und fügte das unverzichtbare religiöse Element hinzu. Ab sofort ging es um das Thema Formalhuhn-Bekehrung in Deutschland.
Die Meinungen über die Formalhuhn-Bekehrung gingen weit auseinander. Führende Experten dieser Fakultät verstanden unter der Bekehrung des Huhns ausschließlich dessen Tötung. Andere Fachleute traten, bei allem schuldigen Respekt, für die Bekehrung durch Milch ein.
Feinzweck-Vorrichtung
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