Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Aus meinem nie geschriebenen Insel-Roman: Der Besuch der älteren Damen (Teil II)
Zu diesem Zweck führten sie ein Magnetophonbandgerät mit, welches in meiner Nähe jedoch sofort aufhörte zu funktionieren. Der Erfolg der Mission war jäh in Frage gestellt. Weil ich eine gewisse Schuld empfand, baute ich den Rasenmäher (dieser spielt in allen Versionen eine entscheidende Rolle) so um, daß mit ihm akustische Signale direkt sendefähig in Mono-Eternitwalzen geschnitten werden konnten. Solches Verfahren bot die beste von Menschen überhaupt zu erzielende Tonqualität.
Die Damen dankten mir im voraus für meine Mitarbeit. Ohne Themen wie Vertrag, Vergütung oder Aufwandsentschädigung gestreift zu haben (Anmerkung: Aufzeichnungen meiner diesbezüglichen Telephonate mit der Honorarabteilung füllten später drei Viertel des Tonträgers), begannen wir bei freundlicher Witterung mit den Aufnahmen. Es war schockierend, wie ich (beziehungsweise der Musikologe de Witt) mit weit aufgerissenem Mund und ganz falscher Stimme sowohl die Tradition der westeuropäischen Vokalkunst beschmutzte als auch das ambitionierte Vorhaben ad absurdum führte. Das Geräusch des Rasenmähers übertönte mildtätig meinen (beziehungsweise de Witts) groben Gesang, so daß nachfolgende Generationen nur ein Motorgeräusch hören würden. Groß war die Pracht dieser Aufnahmen. Wegen ihres Riesenerfolgs bei Eichhörnchen wurde die gesetzliche Frist für Insellieder verlängert. (Ende)
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