Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Vielleicht leben deine Eltern in einem anderen Stadtteil weiter (IX)
Er betrachtete sich unauffällig in der Seitenfensterscheibe eines am Straßenrand geparkten Kleintransporters. Alles war perfekt – er sah aus wie ein alter Mann, niemand konnte etwas ahnen. Für ein geistesschwaches Kind machte Albert seine Sache nicht schlecht. Er mußte nur möglichst bald seine Eltern finden und seine Tarnexistenz ablegen. Jede Stunde, die er in diesem welken, deformierten und von Schmerzen geplagten Leib verbringen mußte, war eine zuviel. Besonders unangenehm waren die Nächte. Und die Tage. Das Gehen machte ihn müde. Ab und zu nickte er für Sekundenbruchteile ein, während er automatisch weiterlief. Beim jähen Erwachen hielt er den Nachklang von Traumelementen für Erinnerungen an Vorkommnisse im Wachzustand.
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