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Abschiedsgespräche mit Bundespräsident Joachim Gauck (5)

Heute: Vergänglichkeit

TITANIC: Herr Bundespräsident, durch die Ereignisse in Berlin hat sich auf die letzten Wochen Ihrer Amtszeit ein dunkler Schatten gelegt.

Gauck: Ach, Sie haben auch schon davon gehört? Ja, da hat es ordentlich gescheppert. Aber kein Grund zur Beunruhigung. In jeder vogelwilden Ehe kracht es schließlich mal. Nur so mir nichts, dir nichts anfahren laß ich mich eben auch nicht.

TITANIC: Deswegen wohl auch dieser neutrale Gesprächsort.

Gauck: Ja, ist gerade sicherer als zu Hause wie Sie meinem Facebook-Status bestimmt schon entnommen haben. (beißt herzhaft von einem Lebkuchenherz mit der Zuckergußaufschrift "Pupsbärchen" ab) Aah, köstlich! Dafür würde ich glatt sterben.

TITANIC: Was ist denn genau vorgefallen, wenn die Frage erlaubt sein darf?

Gauck: (aufgebracht) Pillepalle! Einerseits werde ich ständig von Daniela gedrängt, mich in alles mögliche einzumischen, was mich eigentlich einen feuchten Kehricht interessiert: Terror, Flüchtlingskrise, dieser kaputte Türke – Gündoğan oder so ähnlich. Anderseits ist sie total intolerant, wenn ich mich über das aktuelle Zeitgeschehen in ihrem Tagebuch informiere. Es ist ja sonst nicht meine Art, in fremder Leut’s Privatsphäre herumzuschnüffeln, obwohl ich zugeben muß, daß ich damals hin und wieder in den Keller gegangen bin und heimlich in die Akten von Kohl und seiner Bonner Politentourage gelinst habe. Meine lieben Geschwister Scholli, da könnte ich Ihnen vielleicht Geschichten erzählen. Aber über Tote soll man ja bekanntlich nicht schlecht reden.

TITANIC: Womit wir beim eigentlichen Thema wären. Sie gehen nach ihrem dritten Glühwein mittlerweile stramm auf die 80 zu. Seit etwa fünf Jahren mehren sich ihre öffentlichen Aussetzer. Werden Sie sich mit dem Ende Ihres politischen Amtes auch wieder ihrer eigenen Endlichkeit bewußt?

Gauck: Mitnichten. Schauen Sie sich meine Vorgänger wie Weizsäcker oder von Scheel an. Die sind hochbetagt der Willkommenskultur des Allmächtigen entgegengetreten oder haben wie die beiden Taugenichtse Köhler und Wulff bei ihrem Abgang zumindest ganz alt ausgesehen. Unkrauts vergehen halt nicht, wie beim Skypen mein amerikanischer Kollege Barrack Obama sichtlich überrascht immer zu sagen pflegt.

TITANIC: Wir wollen dennoch einmal einen Blick in die Zukunft wagen. Welches Vermächtnis hoffen Sie der Nachwelt hinterlassen zu können?

Gauck: Das übliche eben von Menschen in meinem Alter, wenn die Kinder nicht vorher schon alles verscherbelt haben: Eine dicke Eichen-Schrankwand, zwei komplette Meißner Porzellan-Services und ein Notgroschen unter den Unterbuxen in meiner Wäscheschublade. 

TITANIC: Darauf noch einen Absacker?

Gauck: Nee, ich geh jetzt besser doch nach Hause, sonst kann ich von meiner Sekretärin gleich mein Testament tippen lassen. (torkelt los)

TITANIC: Achtung, LKW von links!

RUMMS!

TITANIC: Auf Wiedersehen, Herr Bundespräsident.

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick