Inhalt der Printausgabe

Titanic SPEZIAL - minigolf spielen

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie das auch? Sie wachen an einem warmen Frühlingstag auf, schlüpfen in Ihre Designerklamotten, erledigen auf dem Weg ins Büro per Blackberry Ihre Börsengeschäfte und brillieren beim Lunch mit Anekdoten aus New York – kennen Sie nicht? Dann sind Sie genau richtig bei minigolf spielen, dem großen Tagesfreizeitmagazin für alle, die sich dem täglichen Karrierestreß gezielt verweigern und ihr Leben lieber auf verhärmten Betonpisten verplempern.

Trendsport Minigolf – vielleicht ist es an dieser Stelle auch einmal Zeit, unserer Regierung zu danken, daß sie durch gezielte sozialpolitische Maßnahmen (Hartz IV) dem Minigolfsport in Deutschland völlig neue Publikumsschichten erschlossen hat, denen diese Verlagsbeilage eine willkommene Abwechslung zwischen dem vergurkten letzten Loch und dem dritten Vormittagsbier sein will. Denn in der Ruhe liegt die Kraft, und wo geht es ruhiger, entspannter und perspektivloser zu als auf einem Minigolfplatz?

Eine großartige Saison wünscht

Ihnen herzlichst

Ihr Golf Zuckowski


 

 

 

Panorama

Regeländerung

Alles neu macht der Mai: Auf dem Minigolfplatz in Frankfurt-Griesheim gelten ab dem 1. Mai neue Platzregeln: Verboten sind ab sofort Tätlichkeiten gegen Passanten, das Mitbringen von selbstgebranntem Schnaps und das Urinieren in die Bahnlöcher. Erlaubt bleiben das Tragen von Damenunterwäsche und rassistische Vorurteile. Platzwart Heiner Müller: "Was sind denn Sie für ein Schummel-Neger?!"

Dritter Frühling

Zarte Gefühle auf der Minigolfanlage Unterliederbach: Faktotum und "Doppelwellen"-Crack Dieter Durst zeigt sich neuerdings ganz offen mit neuer Gefährtin – die Eisspezialität Nucki Nuß weicht nicht mehr von seiner Seite. "Sie ist so süß und schmilzt einfach dahin, wenn ich an ihr lecke! Daß ich das noch erleben darf!" Gratulation!


Der bringt’s!

Der Wixhausener Clubveteran Olaf von Manufactum platzt vor Stolz: Von der Kleinpariser Minigolfmesse hat sich der 34jährige Frühstrentner eine neue Schlägertasche geklaut. "Fassungsvermögen drei Sixpacks, zwei Wurstsemmeln und ein Schlafsack, falls es mal wieder später wird." Für den minigolf spielen-Fotografen wirft sich der eitle Idiot gerne in Positur. Wer hat, der hat!

Gärtner/Nagel, Hintner

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg