Briefe an die Leser | Dezember 2006


[19.12.2006]

Glückwunsch, Eckard von Klaeden!

Die Bundeskanzlerin hat Sie als neuen Schatzmeister der CDU vorgeschlagen, und, sind wir doch mal ehrlich: Hätte es einen Besseren treffen können, einen Geeigneteren als, von Klaeden, Sie? Schließlich haben Sie das doch von der Pike auf gelernt und sind noch 2001 als Laufbursche der Hessen-CDU und auf unseren dringenden Wunsch hin in der Schweiz herumgestolpert, um dort angebliche Schwarzgeldkonten… Gut, damals blieb Ihr Koffer leer. Aber Lehrjahre sind nun mal keine Herrenjahre, nicht wahr?

»Viel« Erfolg wünscht

Titanic

[14.12.2006]

Und immer wieder Du, Weltgeist,

hast anläßlich des Hinschieds von Heinz Sielmann und einer in der FAZ geschalteten Traueranzeige der »Stork Foundation – Störche für unsere Kinder« auf derselben Zeitungsseite, um’s halt rund zu machen, noch Dr. med. Heinrich Maus, Karl Fuchs und Harry Bieber über die Klinge springen lassen; und dafür ist Dir wieder mal dankbar wie nix:

Titanic

[13.12.2006]

Prima,

Bundesagentur für Arbeit, Hamburg!

Auf Jungakademiker bist Du voll eingestellt. Kennst deren Sorgen, Nöte und Qualifikationen wie Deine Aktentasche. Eine arbeitssuchende Uni-Absolventin wurde deshalb von einem Deiner Sachbearbeiter engagiert in die Datenbank eingespeist. Sie: »Lena Klein, M.A.« Er: »Ah! Mit Abschluß!«

Sehr lustig. Was läßt Du denn Deine Leute in die Tasten hauen, wenn ein Dipl. oder Dr. kommt? »Ah, Diplomat«? »Ah, Drückeberger«? Und kennst Du auch schon die superneuen Abschlüsse BA und MA: »bald arbeitslos« und »mittelfristig arbeitslos«?

Deine Altakademiker auf der

Titanic

[12.12.2006]

Ihnen,

Claudia Schiffer,

wurde nun zur Verleihung der sog. und wohl enorm nötigen »Women’s World Awards« die naheliegende Frage gestellt, ob Sie es als Mann im Leben wohl einfacher gehabt hätten. Ihre ebenso gute Antwort: »Lustiger wäre es bestimmt nicht gewesen, aber beruflich hätte ich es als Mann sicher leichter gehabt.« Soweit politisch korrekt und alles roger, Frau Schiffer, aaaber: ausgerechnet in Ihrem Geschäft? Hm?

Hm.

Mit Gruß von der Geschlechterfront:

Titanic

[10.12.2006]

Josef Daum (CSU)!

Scheint’s aus »schierer Verzweiflung« erwogen Sie als Bürgermeister von Nordhalben den Austritt aus dem Freistaat Bayern und den Anschluß an das nahe Thüringen, da laut Ihrer Rechnung thüringische Nachbargemeinden Investitionen sehr viel besser fördern könnten, als das Nordhalben möglich sei, und zwar mit aus Bayern stammenden und somit eigentlich Ihnen zustehenden Mitteln aus dem Länderfinanzausgleich. Als dann aber aus München die Absage kam: »Der Freistaat ist nicht gewillt, die für diesen Schritt notwendigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen«, kamen Sie, wie die Zeit berichtete, auf eine bemerkenswerte, wenn auch nicht ganz neue Idee: »Ein Lkw mit Steinen an der Grenze, und meine Leute ziehen die Mauer wieder hoch.«

Und dabei möchten wir Sie, Josef Daum (CSU), zwar ausnahmsweise unterstützen; aber doch bitten, sich klarzumachen, daß es nach Wiedereinführung der Zonengrenze mit dem Anschluß an Thüringen ja dann eigentlich noch schwieriger wird.

Tja!

Love:

Titanic

[09.12.2006]

Auch Sie, ewiger Peter Scholl-Latour,

haben nach den photographischen Nebentätigkeiten der Bundeswehr in Afghanistan auf Vergeltungsmaßnahmen der Islamer gesetzt und als die Top-Koryphäe in Sachen Moslems der wemsonst Bild am Sonntag unter der Überschrift »Das ist Munition für Terroristen« ebensolche ins Diktiergerät genuschelt: »Die Muslime haben vor den Toten ähnlich großen Respekt wie vor den Lebenden.« Um Gottes willen! Und: »Totenschändung ist im Islam ein schlimmes Delikt.« Ist eben doch eine andere Kultur, dieser Islam. Aber nicht nur das: »Nach islamischer Auffassung ist der Tod nicht das Ende des Lebens, sondern eine Übergangsphase zwischen dem irdischen Dasein und der Auferstehung der Toten.« Womit er sich ja von praktisch allen anderen Weltreligionen erheblich unterscheidet.

Da hoffen wir nur, daß Sie uns noch recht lange über die Rätsel des Orients aufklären werden, auch wenn wir recht sorgenvoll auf das beigefügte Foto blicken, das zeigt, wie verblüffend Ihr Konterfei den Fotoobjekten der Soldaten inzwischen ähnelt. Wenn das mal für die Araber nicht auch wieder so eine Provokation ist!

Titanic

[08.12.2006]

Liebe Bücher!

Euch armen Dingern ist in Deutschland ja schon viel angetan worden: Ihr wurdet verbrannt, verboten oder von Dieter Bohlen geschrieben und werdet jetzt sogar vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk verhöhnt; speziell der Deppenfunk SWR3 hatte es neulich auf Euch abgesehen. In der dortigen »Morningshow« stellte eine Redakteurin, weil Frankfurter Buchmesse war, ihr Lieblingsbuch vor, und der Moderator kommentierte, dieses Buch sei 18,4 mal 12,5 Zentimeter groß und befahl: »Messen auch Sie Ihre Bücher und teilen Sie uns deren Maße mit, denn wir haben ja schließlich Buchmesse.«

Liebe Bücher: Wir möchten uns an dieser Stelle, auch wenn wir dadurch nichts von dem Euch zugefügten Leid wieder gutmachen können, aufrichtig für die peinliche Perniziosität mancher zeitgleich mit uns auf diesem Planeten wandelnden Existenzen entschuldigen.

Sofern Ihr nicht von Ildikó v. Kürthy seid, versteht sich.

Viele Grüße:

Titanic

[07.12.2006]

Und Sie, Brad Pitt,

haben sich als alter Draufgänger nicht lumpen lassen und den Pilotenschein gemacht. Auch Ihre Freundin, die Allround-Nervensäge Angelina Jolie, ist, wie Sie TV Movie verrieten, hellauf begeistert: »Sie findet den Gedanken toll, die Familie spontan in den Flieger zu setzen und mit uns ans andere Ende der Welt zu reisen.« Und wirklich, das klingt schon mehr als verlockend. Jetzt müßten S’ halt nur noch dort bleiben!

Pfüät Eahna.

Titanic

[06.12.2006]

Warum,

Arne Friedrich,

suchen jetzt ausgerechnet Sie gemeinsam mit der doofen Bunten und der Deutschen Bahn die »Stillen Helden« der Fußball-WM? Ist’s, weil es bei dem Großereignis halt meistens recht still um Sie war?

In stillem Gedenken:

Titanic

[05.12.2006]

Sie, André F.

Lichtschlag,

durften nun in einem Gastkommentar für die Welt mitteilen, was einem als, unfaßbar, »Gründer und Herausgeber der radikalliberalen Zeitschrift eigentümlich frei« so durch die ausweislich des Autorenfotos spärlich bewachsene Gourmand-rübe rauscht: »Stellen wir uns einmal vor, Sie werden arbeitslos und erhalten keinerlei Unterstützung. Und dann komme ich und biete Ihnen an, meine Schuhe zu putzen oder meinen Einkauf in Plastiktüten zu packen. Gegen ein geringes Entgelt. Könnten Sie zu diesem Angebot ›nein‹ sagen? Arbeit gibt es nämlich immer … Würde es gar keine Lohnersatzleistungen geben, würden diese Leute arbeiten. Im schlimmsten Fall für einen Euro die Stunde oder weniger. Sie würden (es) schaffen. Und damit selbstbewußt leben.«

Was man so leben nennt, wenn man nach zwei oder drei Billigstjobs als working poor nach einem Achtzehnstundentag ins Bett fällt und dann nicht mehr die Kraft hat, sich über radikalliberale Volksverhetzer zu ärgern, die die »Alimentierung des Nichts« und die »charakterliche und mentale Degenerierung von Millionen« beklagen, aber für ihre von der Wirklichkeit millionenfach widerlegten Nichtswürdigkeiten von der Rechtspresse dick alimentiert werden und dabei eine Mentalverwüstung zeigen, daß einem ganz übel wird.

Wir, André F. Lichtschlag, hören noch voneinander; versprochen.

Titanic

[04.12.2006]

Und Du, unbekannter Fleischer,

hast uns spätnachts in der ARD gezeigt, wie eine moderne Tierverarbeitungsfabrik so funktioniert, in der an einem einzigen Tag 3400 Schweine vom Leben zum Tod befördert werden: Nämlich indem sie von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr abends grüppchenweise und robotergesteuert in Fahrstühle geschaufelt, dort per zugeführtem Gas betäubt, bei lebendigem Leib mit Stahlhaken an den Hinterläufen aufgehängt und, alles vollautomatisch, an ein Laufband gehängt werden, wo ihnen von Kreissägen der Hals durchgeschnitten wird. Über Ihre Arbeitskollegen, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als das reibungslos maschinelle Abmurksen von dreieinhalbtausend Tieren zu überwachen, deren Körper zu zerteilen und abends die Spuren zu beseitigen, sprachen Sie dann in die Kamera: »Wer Fleisch essen will, muß damit leben, daß es Leute gibt, die so etwas tun. Die sind deswegen nicht schlechter.«

Und weißt Du, was wir verstanden haben? »Die sind deswegen nicht Schlächter«! Haha! Lustig, nicht?

Heut’ mal vegetarisch:

Titanic

[02.12.2006]

Respekt, Orlando Bloom,

für Ihren guten Bericht über feurige Flirts in der Londoner U-Bahn: »Du sitzt da einer tollen Frau gegenüber, eure Blicke treffen sich, kein Wort wird gesagt, und dann steht man auf und jeder geht für sich wieder in seine eigene Welt.« Wow, das ist ja Leben am Limit! Naja, als Filmstar darf man sich Frauen gegenüber wohl alles erlauben.

Neiderfüllt:

Titanic

[01.12.2006]

Und sag mal,

Bremen!

Wegen Deiner paar Schulden (13 Milliarden) willst nun auch Du vorm Bundesverfassungsgericht klagen, um einen Zuschuß vom Bund zu erhalten. Aber glaubst Du denn – mal abgesehen vom einschlägigen Scheitern Berlins –, daß sich das überhaupt noch lohnt? Wie wir nämlich neulich nachts bei Phoenix erfuhren, wirst Du in den nächsten Jahrzehnten wg. Klimaerwärmung und Meeresspiegelanstieg ohnehin versinken. Warum also noch Milliarden von Euro in Dich hineinpumpen? Genieß doch besser jeden Tag, als wär’s Dein letzter! Und laß im übrigen gut sein.

Zum Abschied winkt

Titanic

[30.11.2006]

Britische

Wissenschaftler!

Es ist zwar ein sog. Tabubruch, aber wir finden es trotzdem nicht übel, daß Ihr Embryonen aus menschlichem Erbgut und Eizellen von Kühen schaffen wollt: Es ist doch wirklich an der Zeit, daß die Kuh nach dem Melken auch mal »danke« sagen kann!

Eure Milchbubis von der

Titanic

[29.11.2006]

Ein deutscher Bundeskanzler, Gerhard Schröder,

muß einen Krieg führen, einen Sohn zeugen und ein Buch schreiben. Der Krieg gegen den bösen Serben aber soll gar keiner gewesen sein, und statt eines Sohnes haben Sie dem Vaterland Ihre Memoiren geschenkt, für die der Verlag Hoffmann und Campe mit dem schönen Zitat wirbt: »Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, Grenzen immer wieder an den Horizont zu verschieben.« Und weil einem Niedersachsen in den Grenzen von 1944 leider das Grundgesetz im Wege stand, beschlossen Sie, Kanzler zu werden, um dann zum dritten Mal im 20. Jahrhundert vor Belgrad ein bissel mit den Grenzsteinen zu spielen. Hätten Sie nur Hartzens Peter im Sack gelassen, wären Sie womöglich doch noch als der größte deutsche Staatsmann aller Zeiten in die Geschichte eingegangen.

Grüße in den Bunker!

Titanic

[28.11.2006]

Sauklug,

Media Markt,

der Du Deine Ultragünstigkeit ganz gern derart penetrant propagierst, daß es fast den Straftatbestand des Landfriedensbruchs erfüllt: Sauklug also, als neuestes Reklamemaskottchen ausgerechnet ein Schwein zu nehmen; denn nach Oliver Pocher die Intellektualität Deiner Werbeträger so konsequent zu steigern, das ist zum ersten Mal seit Jahren u.U. ein kleiner Hinweis darauf, daß Du ganz so saublöd dann sehr eventuell doch nicht bist!

Bzw. halt natürlich doch.

Grunz:

Titanic

[27.11.2006]

Deutsche Bahn!

Deine Durchsagen sind ja eher selten der Rede wert, und daß sie neuerdings auch auf englisch zu hören sind, verdoppelt bloß die Zeit, die wir nicht hinhören. Außer natürlich in den Bummelzügen an den Rändern der Republik, denn da ist die Welt noch auf erfrischende Weise deutschregional.

Eine Kundgabe auf der versteppten Strecke von Nordenham nach Bremen ließ uns neulich mal aufhorchen: »Sehr geehrte Reisende! Leider müssen wir Ihnen mitteilen, daß alle Toiletten in diesem Zug verstopft sind – durch unsere ausländischen Mitbürger!« Ein Raunen rollte durch den Regionalexpreß, bis eine andere Stimme sich via Lautsprecher einklinkte: »Hier spricht der Zugchef! Ich muß den Versprecher meines Kollegen korrigieren: Natürlich sind die Toiletten nicht verstopft durch die Ausländer, sondern aufgrund. Die stecken da ja nicht selbst drin, haha!« Ein Prusten, dann Stille. Mehr Gegendarstellung war nicht.

Und schade also, daß nicht noch ein Dritter das Wort ergriff: »Ich muß mich für meine Kollegen entschuldigen. Auch unsere geschätzten Küstentouristen sollen wissen, welche Kanaken hier die Toiletten vollscheißen: Dear travellers...«

Weiterhin frohe Entgleisungen wünscht

Titanic

[26.11.2006]

Münte!

»Recht« hat Du natürlich, wenn Du die Existenz einer deutschen Klassengesellschaft, hier: einer Unterschicht negierst: »Eine Unterschicht existiert nicht. Es gibt nur Menschen, die es etwas schwerer haben.« Fein. Und Respekt! Seit kaum einem Jahr hast Du in Deiner Partei mal ein bißchen Luft, und schon bist Du mit der Schaffung der klassenlosen Gesellschaft gleich weit über das sozialdemokratische Parteiprogramm hinausgeschossen. Hier noch ein ganz heißer Tip zur rhetorischen Minderung der Arbeitslosigkeit: Die gibt es nämlich auch nicht. Schau halt mal hin: Arbeitslose sind doch recht eigentlich nur Menschen, die etwas mehr Freizeit haben.

Fröhlichen Ruhestand wünscht

Titanic

[25.11.2006]

Apropos, Bundeswehr!

Als wir die Bilder Deiner Totenschädelsoldaten sahen, mußten wir uns doch sehr wundern: wie mickrig das Pimmelchen ist, das da so eklig aus der deutschen Kampfunterhose lugt. Klar, Du nimmst inzwischen jeden Halbstarken, aber gilt denn für die Einstellung, um nicht zu sagen Mitgliedschaft bei Dir nicht mal mehr die Mindestgröße?

Aber Du weißt halt, nach welchem Grundsatz der Führer seinen Krieg am Ende führte: Auf die Länge kommt’s nicht an!

Insofern keine Grüße:

Titanic

[24.11.2006]

Hallo Medienblase!

Da haben Deine Redakteure und Moderatoren nun Dutzende von Psychologen, Militärfachleuten, Konfliktforschern und sonstigen Experten allerlei Provenienz ausgequetscht, um das Verhalten der deutschen Soldaten bei ihren afghanischen Foto-Shootings zu erklären, und keiner hat es Dir gesagt: daß die da unten nun einmal einen Knochenjob machen?

Gut, jetzt weißt Du es.

Da nich’ für!

Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

 Grunz, Pigcasso,

malendes Schwein aus Südafrika! Du warst die erfolgreichste nicht-menschliche Künstlerin der Welt, nun bist Du verendet. Aber tröste Dich: Aus Dir wird neue Kunst entstehen. Oder was glaubst Du, was mit Deinen Borsten geschieht?

Grüße auch an Francis Bacon: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt