Inhalt der Printausgabe
März 2003
Humorkritik
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Humor und Islam |
Islam und Humor - geht das zusammen? Laut Amir Taheri ("Chomeini und die Islamische Revolution", Hamburg 1985, S. 325) hat sich der Ayatollah Ruhollah Chomeini hierzu am 8. September 1979 in einer Sendung von Radio Iran aus Ghom einmal verbindlich und erschöpfend geäußert: "Die islamische Herrschaft muß in jeder Hinsicht streng sein. Im Islam wird nicht gespaßt. Deshalb kennt der Islam auch keinen Humor. Auch Heiterkeit gibt es im Islam nicht. Wenn etwas ernst ist, kann es keine Heiterkeit und Freude geben. Der Islam erlaubt nicht, im Meer zu baden, und er duldet auch keine Rundfunk- und Fernsehserien. Dafür gestattet der Islam Schießübungen, Reiterspiele und Wettkämpfe (in den genannten Sportarten)." Schon gut. Aber ist es nicht schön, daß einen gerade dieses Zitat wiederum zum Lachen reizt? Denn der alte Miesepeter aus dem Morgenland, der seinen Mitmenschen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnte und sich selbst in seiner Not an trostlosen Reiterspielen und Schießübungen aufgeilte, er war, wie jeder Despot, auch eine Witzblattfigur - und wahrlich, ich sage Euch, es mag noch Hunderte von Jahren dauern, doch der Tag wird kommen, an welchem die Nachfahren der Fundamentalisten von heute deren komisches Potential entdecken. Und dann wird in den Kinos von Teheran bis Mekka des Gackerns kein Ende sein bei Filmen wie "Toll trieben es die Ayatollahs", "Unterm Turban wird gejodelt" oder "Als die Mullahs Schwänze hatten". Ich wünschte nur, es wäre bereits zu meinen Lebzeiten soweit. |
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